Vor allem im Frühjahr fängt es bei vielen an: Der Heuschnupfen macht sich bemerkbar und die ersten Sonnenstrahlen wollen einem so gar nicht mehr gefallen. Immer häufiger treten die Symptome immer früher auf. Laut zahlreichen Experten liegt dies am allgemeinen Klimawandel, der dazu führt, dass auch die Pollen der einzelnen Pflanzen immer früher fliegen. Doch was kann man eigentlich dagegen tun und wie kann man sich rechtzeitig schützen, damit man den Sommer noch genießen kann?
Was ist eigentlich Heuschnupfen?
Grundsätzlich ist Heuschnupfen eine Überreaktion auf bestimmte Eiweiß-Moleküle von Pollen. Diese Allergene heften sich im Körper an weiße Blutkörperchen an und sorgen dort für die Produktion spezieller Botenstoffe, so genannter Histamine. Die Folge der Histaminausschüttung sind die bekannten Symptome des Heuschnupfens: Unter Anderen die tränenden Augen, Juck- und Niesreiz und eine „laufende“ Nase. Allein in Deutschland sollen laut Schätzungen über 13 Millionen Menschen an dieser Pollenrhinopathie leiden.
Heuschnupfen tritt vor allem im Frühjahr auf, wenn die ersten Gräserpollen und Pollen von Bäumen vermehrt in der Luft sind. Über den Atemweg gelangen diese Pollen dann zu den weißen Blutkörperchen.
Wie kann man sich vernünftig schützen?
Eine Behandlung bei Heuschnupfen (auch allergische Rhinitis genannt) ist äußerst wichtig, da die Symptome oftmals auch chronisch werden können. Eine Folge dieser chronischen Erkrankung kann Asthma sein, sofern sich die allergische Rhinitis auf die unteren Atemwege ausgebreitet hat.
Die beste Methode, um den lästigen Heuschnupfen zu vermeiden, ist, sich nicht den allergieauslösenden Stoffen auszusetzen, dass heißt die Methode der Allergenkarenz anzuwenden. Bei einer Pollenallergie, wie dem Heuschnupfen ist daher das täglich Haarewaschen sehr empfehlenswert, um eine unnötige Belastung der Atemwege zu vermeiden. Darüber hinaus sollte man sich in regelmäßigen Abständen über die Pollenbelastung in bestimmten Regionen informieren. Auch ein Blick auf den altbewährten Pollenflugkalender kann oftmals Aufschluss geben, woher die oben genannten Symptome rühren. Um auch unterwegs immer bestens informiert zu sein, kann man sogar ein App auf dem Iphone installieren, mit dessen Hilfe der Pollenflugkalender immer parat ist.
Wem die natürliche Vorsorge und Behandlung gegen Heuschnupfen nicht reicht, der kann natürlich auch zu Sprays und anderen Medikamenten greifen. Je nachdem sind für Heuschnupfen Antihistaminika geeignet, da diese die Wirkung der Histamine blockieren, oder aber Medikamente der Wirkstoffgruppe Cromon, die vor allem für schwangere Frauen geeignet sind, aber schwächer wirken als Antihistam-Präparate. Natürlich gibt es noch viel mehr Wirkstoffgruppen, die für eine Therapie gegen Heuschnupfen geeignet sind, allerdings sind die genannten beiden Wirkstoffe mit am weitesten verbreitet. Eine Liste mit verschiedensten Formen an Antihistaminika ist hier zu finden.
Kreuzallergien durch Heuschnupfen
Es kann durchaus vorkommen, dass durch die Erkrankung an Heuschnupfen auch weitere Allergien folgen. Mit eine der häufigsten Kreuzallergien, die durch allergische Rhinitis entsteht, ist die Abwehrreaktion bei verschiedenen eiweißhaltigen Nahrungsmitteln. Beispielsweise kann auf eine Birkenpollenallergie meist eine Haselnussallergie folgen. Weiterhin kann auf eine Gräserpollenallergie eine Allergie gegen Tomaten folgen.
Hyposensibilisierung als Schutz?
Bei der Hyposensibilisierung wird der Patient in bestimmten zeitlichen Abständen immer stärkeren Dosierungen bestimmter Allergene ausgesetzt, um so die körpereigene Abwehrreaktion, also das Immunsystem zu stärken. Vor allem um Asthma vorzubeugen, ist diese Methode sehr geeignet und findet sehr häufig Einsatz bei der Behandlung von Heuschnupfen.
Allerdings muss auch vor Beginn der Hyposensibilisierungs-Therapie einiges beachtet werden, so müssen zum Beispiel folgende Sachen ausgeschlossen, beziehungsweise geklärt sein:
- Der Erreger, also das Allergen muss einwandfrei bekannt sein.
- Es muss sich eindeutig um eine IgE-vermittelte Allergie vom Soforttyp handeln.
- Eine Vermeidung des Allergens, wie oben beschrieben, ist nicht ohne Weiteres möglich.
- Patienten müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Behandlung mehrere Jahre dauern kann.
Weiterhin ist ein junger Patient für die Hyposensibilisierung besser geeignet, da ein junges Immunsystem sich einfacher „formen“ lässt und besser in der Lage ist zu „lernen“.
Für alle diejenigen, die sich für eine Hyposensibilisierung entscheiden – auch wenn diese über mehrere Jahre dauert – stehen die Chancen auf eine Verbesserung des Gesundheitszustandes sehr gut, denn die Therapie führt in über 80% der Fälle zur Verbesserung des Krankheitsbildes.
An dieser Stelle muss man aber auch sagen, dass eine Hyposensibilisierung nicht durchgeführt werden sollte, wenn bereits eine schwere Asthma-Erkrankung mit Deformationen im Lungenbereich vorliegt oder das Immun-System geschwächt ist. In beiden Fällen kann die Therapie dann ungeahnte Nebenwirkungen und Risiken verursachen.
Eine ausführliche Beratung durch den Arzt ist auf jeden Fall empfehlenswert, um kein Risiko einzugehen. Wer an Heuschnupfen leidet, sollte dies auch möglichst rasch tun, um zum einen eine Asthma-Erkrankung um jeden Preis zu verhindern und zum anderen wenigstens den Sommer einigermaßen unbeschadet genießen zu können.