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Herzinfarkt, Myokardinfarkt – Koronararterienverschluss

Der Herzinfarkt ist eine der Haupttodesursachen in den Industrienationen. Er wird durch die Verstopfung der Herzgefäße verursacht.

Der Herzinfarkt ist eine der Haupttodesursachen in den Industrienationen. Jährlich erleiden ca. 200.000 bis 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Zwischen 60.000 und 65.000 Menschen sterben jährlich an einem Herzinfarkt. Er gehört somit zu den häufigsten Todesursachen.

Herzinfarkt, Myokardinfarkt und Koronararterien

Ein Herzinfarkt wird durch die Verstopfung der Herzgefäße verursacht. Das menschliche Herz bzw. die Herzmuskulatur (Myokard) wird vom linken und rechten Herzkranzgefäß (Koronararterien) mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Das linke Herzkranzgefäß versorgt den vorderen Bereich des Herzens mit Blut, das rechte Herzkranzgefäß den hinteren Bereich. Die Verstopfung wird durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht.

Blutgerinnsel, Thrombus und Emboli

Der akute Verschluss einer Arterie ist die Folge eines Thrombus oder einer Emboli. Sehr häufig treten akute Verschlüsse z.B. in den Koronararterien oder Hirnarterien auf. Ein Thrombus ist ein Blutgerinnsel, das in einer Arterie oder Vene entsteht und diese verengt oder verschließt. Löst sich dieser Thrombus und fließt mit dem Blut wieder durch den Körper, spricht man von einem Embolus. Eine Embolie ist dann ein weiterer Gefäßverschluss oder Verengung durch einen Embolus. Ein Thrombus wird durch Veränderungen der Gefäßwand (z.B. Verletzung der Gefäßwand), der Blutströmung (z.B. Verlangsamung) und der Blutzusammensetzung ausgelöst.

Herzinfarkt: Ursache Gefäßverschluss

Bei einem Infarkt (Herzmuskelinfarkt) verschließen sich die Herzkranzgefäße, die das Herz mit Nähr- und Sauerstoff versorgen. Das Herzmuskelgewebe wird dann nicht mehr richtig versorgt und stirbt ab. Meistens ist der Grund für diesen Verschluss eine starke Gefäßverengung (Stenose) mit der Ausbildung einer Thrombose. Bei dieser Thrombose verschließt ein Blutgerinnsel das Blutgefäß. In den meisten Fällen entsteht dieses Gerinnsel durch Schäden an der Gefäßwand, denen eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) zugrunde liegt. Blutplättchen (Thrombozyten) legen sich an den beschädigten Stellen ab und bilden schließlich das Blutgerinnsel.

Vorder-, Hinter- und Seitenwandinfarkt

Das linke Herzkranzgefäß versorgt den vorderen Bereich und das rechte Herzkranzgefäß den hinteren Teil des Herzgewebes. Diese Gefäße können in den unterschiedlichsten Bereichen durch ein Gerinnsel verschlossen werden. Es werden nach den betroffenen Bereichen folgende Herzinfarkte unterschieden:

  • Vorderwandinfarkt
  • Hinter- und Seitenwandinfarkt
  • Scheidewandinfarkt (Septuminfarkt)
  • Scheidewandinfarkt (Septuminfarkt)
  • Kombinationsinfarkte

Symptome: Brustschmerzen, Ausstrahlung in Schulter und Arme

Typische Symptome des akuten Herzinfarkts sind:

  • länger als fünf Minuten anhaltende heftige Schmerzen oder starker Druck in der Brust
  • stärkere Schmerzen als bei der Brustenge (Angina pectoris), die sich nicht durch die Einnahme von Nitratspray bessern
  • kalter Schweißausbruch und Blässe
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Atemnot
  • Unruhegefühl bis Todesangst

Die Betroffenen sind meistens ängstlich und versuchen, die Schmerzen durch Bewegung zu lindern.

Risikofaktoren – Ursache Arteriosklerose

Für die häufigste Herzinfarktursache „verkalkte Gefäße“ (Arteriosklerose) können folgende Risikofaktoren aufgezählt werden:

  • Lebensalter
  • Rauchen
  • Cholesterinerhöhung
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Übergewicht, Fettleibigkeit (Adipositas)
  • Stress
  • Bewegungsmangel
  • Erbliche Faktoren

Therapie: Sofortmaßnahmen

Bei Verdacht auf Herzinfarkt muss sofort der Notarzt alarmiert werden. In den ersten Stunden kann die Durchblutung des Herzmuskels am ehesten mit Medikamenten oder durch Aufdehnung der verschlossenen Herzarterie wiederhergestellt werden. Schmerzmittel lindern die Infarktschmerzen. Gerinnungshemmende Arznei verhindert das Weiterwachsen bestehender Gerinnsel und die Neubildung. Blutverdünnende Mittel erleichtern den Blutfluss. Bei der Ballondilatation wird mithilfe eines Kunststoffschlauchs und einem kleinen Ballon versucht, das verengte Gefäß zu erweitern.

Therapie: weitere Maßnahmen

Nach dem die Betroffenen die ersten Tage überstanden haben, folgen weitere Maßnahmen. Dazu gehören Bewegungstherapie, psychische Stabilisierung und Aufklärung über eine gesündere Lebensweise. Medikamente wie Acetylsalicylsäure und evtl. Beta-Blocker sollen das Risiko eines erneuten Infarkts reduzieren.

Bei Verdacht auf einen Infarkt muss so schnell wie möglich eine Therapie erfolgen, um zu verhindern, dass unterversorgte Herzregionen irreparabel geschädigt werden.