Gerade die Heizkosten belasten jeden privaten Haushalt enorm. Mit ein paar einfachen Tricks lassen sich diese Kosten jedoch erheblich reduzieren.
Wer beim Zähneputzen das Wasser laufen lässt, im Winter „zum Fenster hinaus“ heizt oder ständig alle Räume in strahlend helles Licht taucht, erntet als „rücksichtsloser Energieverschwender“ mehr als nur böse Blicke. Die Pflicht zum Energiesparen ist längst in aller Munde, Begriffe wie Treibhauseffekt und Klimawandel appellieren an unser Gewissen. Es gilt, alte Gewohnheiten zu überprüfen und alle erdenklichen Energie-Einsparpotenziale auszuschöpfen.
Doch bevor man nun planlos durch das Haus läuft und hier und da Stecker zieht oder Lampen ausschaltet, um vermeintlich viel Energie zu sparen, sollte man sich zuerst einmal bewusst machen, wo eigentlich die wahren Kostenfresser stecken. Hier bei der Beleuchtung anzufangen, wäre nicht unbedingt der richtige Weg, denn das Licht an sich ist nur zu 1 Prozent am Gesamtverbrauch eines privaten Haushaltes beteiligt. Warmwasser und Strom für die Haushaltsgeräte schlagen mit 10 bis 11 Prozent schon stärker zu Buche und verdienen es, gründlich unter die Lupe genommen zu werden. Doch den weitaus größten Anteil am Gesamtenergieverbrauch hat mit fast 80 Prozent die Heizung. Wer hier sofort mit dem Sparen anfängt, dem muss vor der nächsten Heizkostenabrechnung nicht bange sein. Ein paar einfache Tricks helfen dabei:
Runter mit den Heizkosten – kleiner Aufwand, große Wirkung
Hinsichtlich der Heizkosten gilt eine einfache Grundregel: Schon eine um ein Grad abgesenkte Raumtemperatur kann eine Kostenersparnis von 6 Prozent auslösen – und das sind umgerechnet immerhin schon 40 bis 80 Euro pro Jahr! Daher sollte der Thermostat immer gut im Auge behalten werden und tagsüber ebenso wie abends dem jeweiligen Bedarf angepasst werden.
Sinnvoll wäre es auch, die örtlichen Gegebenheiten einmal kritisch zu betrachten. Die Heizkörper sollten zum Beispiel nicht mit langen Gardinen verhängt werden oder mit Möbeln zugestellt sein. Und auch wenn es hübscher aussieht: Zierverkleidungen an der Heizung treiben den Energieverbrauch ebenso unnötig nach oben wie die besagten Vorhänge und Möbelstücke! Außerdem könnte man sich auch einmal die Frage stellen: Muss es im Wohnzimmer wirklich so warm sein oder geht es auch ein oder zwei Grad kühler? Versuch macht klug: Einfach mal am Thermostat drehen und sehen, wie die Familie damit klar kommt. Vielleicht fällt es ja niemandem auf?
Kerzenlicht, Kuscheldecken und heiße Getränke sorgen für wohlige Wärme
Sollte es der Lieben abends vor dem Fernseher doch ein wenig kühl werden, gibt es andere Möglichkeiten als den direkten Griff zum Temperaturregler: Man könnte sich zum Beispiel eine Strickjacke holen und warme Socken anziehen oder sich in eine kuschelige Wolldecke einmummeln und heißen Tee trinken. Kerzen oder im Raum verteilte Teelichter sind eine günstige Alternative: Sie sorgen für erstaunlich viel wohlige Wärme, wenn sie rechtzeitig zum Krimi-Start angezündet werden und ein paar Stunden lang brennen dürfen.
Verzichten sollte man allerdings auf elektrische Stromfresser wie Wärmedecken und Heizkissen. Eine mit heißem Wasser gefüllte Wärmflasche oder ein Kornkissen aus der Mikrowelle tun es auch – sie sind kostengünstiger und mindestens genauso effektiv.
Kommen wir noch einmal zu den Gewohnheiten: Meistens steht die Tür zum Wohnzimmer tagsüber offen, weil ständig jemand rein oder raus geht: Wenn dann aber abends alle zusammen sitzen, kann eine geschlossene Zimmertür den Raum lange warm halten, ohne dass die Heizung noch auf vollen Touren läuft. Den gleichen Effekt haben auch Rollläden, sofern sie vorhanden sind: Werden sie rechtzeitig herunter gelassen, bleiben die Räume warm und man spart bis zu 5 Prozent Energie. Eine Überprüfung der Türfugen und Fensterdichtungen empfiehlt sich ebenfalls: Wenn’s hier zieht, geht’s richtig ins Geld!
Türen schließen, Nachtabsenkung der Heizung und keine „Kipp-Fenster“
Selten genutzte Räume können übrigens gerne etwas kühler sein – dann sollten die Türen aber auch ständig geschlossen sein. Hier ist eine zusätzliche Energieeinsparung von bis zu 3 Prozent möglich.
Und noch ein paar zusätzliche Tipps: Fenster „auf Kipp“ gehen bekanntermaßen richtig ins Geld! Lieber mehrmals täglich für 5 bis 10 Minuten kräftig lüften und mit Hilfe des Durchzugs die verbrauchte Raumluft schnell gegen Frischluft austauschen. Eine rigorose Nachtabsenkung der Heizung auf 15 bis 16 Grad spart zudem weitere 5 Prozent Energie ein.
Wer all diese im Grunde leicht durchzuführenden Maßnahmen beherzigt, sollte den Effekt bald schwarz auf weiß auf der Heizkostenabrechnung ablesen können. Und wer noch mehr tun möchte – und das nicht nur in Punkto Heizung, sondern auch hinsichtlich der nicht weniger belastenden Strom- und Wasserabrechnung – der findet in Fachzeitschriften oder auch im Internet zahlreiche weitere Tricks und Tripps, mit denen das Energiesparen richtig Spaß machen kann.