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Heilsteine: umstritten, aber stark im Kommen

Obwohl die heilende Wirkung der Heilsteine wissenschaftlich nicht gesichert ist, sind sie stark im Kommen. Auch hier gilt: der Glaube versetzt Berge.

Steine sprechen durch ihre Schönheit die Seele des Menschen an. Schon sehr früh wurden Steine eingesetzt, um Körper und Seele wieder in Einklang mit der universellen Ordnung zu bringen. Die erste schriftliche Erwähnung über die Verwendung von Heilsteinen stammt aus dem Mittelalter (De Lapidibus). Damals waren Heilsteine allerdings eher bestimmte, auffällige Dolmen (prähist. Steingrabkammer) oder Steindenkmäler, zu denen Heilungssuchende pilgerten. Mit dem Aufkommen der New-Age-Welle des vorigen Jahrhunderts hat sich der Glaube an heilende Edel- und Schmucksteine in der Bevölkerung verbreitet. Die moderne Steinheilkunde stützt sich dabei auf Erkenntnisse der Mineralogie und ihren Einfluss auf den Menschen.

Anwendungsmöglichkeiten der Heilsteine

Als Heilsteine werden anorganische oder fossile Substanzen, hauptsächlich aber Minerale bezeichnet, die bei Krankheiten eine heilende Wirkung haben oder das Befinden verbessern sollen. Heilsteine sind etwa Achat, Bergkristall, Chalcedon über Fluorit, Hämatit, Malachit bis zu Opal, Rubin, Zeolith. Diese und zahlreiche andere Steine geben dem Organismus Impulse. Schon Hildegard von Bingen favorisierte zwölf Edelsteine, die sie die Zwölf Grundsteine Gottes nannte. Grundsätzlich sollte bei der Anwendung von Heilsteinen ausreichend natürliches Wasser getrunken werden, es erhöht die Wirkung. Die meisten Steine können am Körper – am günstigsten in der Hosentasche oder sonstwie nah am Körper oder als Anhänger an einem Lederband bei sich getragen werden. Der Stein wird so zum Filter von Wahrnehmungen und beeinflusst Stimmungen und Verhalten. Wenn gezielt ein bestimmtes Organ unterstützt werden soll, wird der Stein direkt auf der betreffenden Stelle mittels Aufkleben mit Heftpflaster getragen. Heilsteine finden auch Anwendung in der Meditation. Diese wird intensiviert, indem sich der Meditierende auf die seelischen und spirituellen Eigenschaften des Steines einlässt und verbindet.

Heilsteine finden weiter Anwendung als so genannte Edelstein-Elixiere, im Innenbereich des Menschen also. Je nach körperlichem oder seelischem Symptom werden etwa Rosenquarz, Bergkristall, Amethyst über Nacht in ein Glas natürliches Wasser eingelegt und am nächsten Morgen über den Tag verteilt getrunken. Edelstein-Elixiere wirken gesundheitsfördernd auf den gesamten Stoffwechsel. Auch in Behandlungen mit Massagen wird der Heilstein eingesetzt: Als Massagegriffel mit Spitze zur Punktierung und anderen Massagetechniken des Rückens, oder auch als länglicher Trommel- oder Kantstein. Zum Massageeffekt kommt die energetische Wirkung der jeweiligen Steinsorte hinzu.

Pflege der Heilsteine

Gemeinhin erscheinen Minerale als unverwüstlich, als unangreifbar und geschaffen für die Ewigkeit. Doch auch sie bedürfen einer gewissen Pflege, sollen sie ihrer therapeutischen Wirkung gerecht werden. Nach der Verwendung der Heilsteine sollten diese „entladen“ werden. Dies geschieht durch gründliches Abrubbeln unter fließendem kaltem Wasser. Dann sollte der/die Steine von menschlichen Einflüssen befreit werden, das heißt seine Informationsebene sollte gereinigt werden. Dazu eignet sich sehr gut eine Amethystdruse von recht dunkler Beschaffenheit, in die der Stein über Nacht gelegt wird. Als dritter Schritt der Pflege von Heilsteinen folgt das Aufladen der Steine. Die prinzipielle Wirkung der Heilsteine steht in engem Zusammenhang mit der aufgenommenen Energie. Hierzu sollten die Steine mit Sonnenlicht – bei einigen Steinen ist es das Mondlicht – aufgeladen werden. Die Vormittagssonne wirkt dafür am stärksten aufbauend. Was die aufladende Wirkung verstärkt, ist, wenn der Stein in eine Bergkristallgruppe – ideal mit vielen Spitzen – gelegt wird.

So faszinierend die edlen Minerale auch sind und dem Wohlbefinden förderlich, ersetzen sie keinen Arztbesuch, wenn sich Krankheiten einstellen. Es fehlt den Heilsteinen der wissenschaftliche Nachweis ihrer Heilwirkung. Was bedeutet, dass eine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung nicht existiert. Zudem gibt es Minerale, die nicht bedenkenlos eingesetzt werden können. Etwa weil sie leicht radioaktiv oder giftig wirken.