Buchweizen, Mäusedorn, Steinklee und das Rote Weinlaub werden bei venöser Insuffzienz und weiteren Durchblutungsstörungen empfohlen.
Behandlung und die Linderung von Spannungsgefühlen – folgende Heilpflanzen können bei Durchblutungstörungen ganz natürlich helfen.
Am verträglichsten: Buchweizen zugunsten der Durchblutung
Buchweizen „sorgt für gute Durchblutung bis in feinste Kapillaren“. Er ist als Heilpflanze noch nicht lange bekannt, wurde aber aufgrund seines hohen Gehalts an Rutin im Kraut vom „Studienkreis der Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen/Würzburg“ zur Arzneipflanze des Jahres 1999 gekürt. Für therapeutische Zubereitungen werden nämlich nicht die bekannten nahrhaften Nüsschen verwendet, sondern das blühende Kraut. Rutin gehört zu den Flavonoiden, die kompetente Radikalfänger sind, und macht die Hauptwirkung aus: es wirkt als gefäßwandaktive Substanz einer gesteigerten Kapillardurchlässigkeit entgegen, verbessert Elastizität und Mikrozirkulation in den Kapillaren und Venolen, normalisiert dort den Flüssigkeits- und Stoffaustausch, lässt venöse Stauungen abschwellen und unterstützt den Rückgang der Entzündungsbereitschaft. Das mindert spürbar Spannungsschmerzen und Schweregefühl in den Beinen und entlastet bei chronischer venöser Insuffizienz, aber man setzt es auch ein bei Mikrozirkulationsstörungen, peripheren Durchblutungsstörungen und zur Arterioskleroseprophylaxe ein – ein starkes Kraut! Verwendet werden vor allem Fertigarzneimittel mit standardisiertem Gehalt an Rutin (150 mg Rutin), aber auch Teezubereitungen sind möglich.
Der innere Stützstrumpf Mäusedorn
Eine weitere bewährte „Venenpflanze“ ist der Stachelige Mäusedorn, der wie ein „Stützstrumpf von innen“ wirkt und bereits in der Antike angewandt wurde. Seine zugespitzten Blätter, an denen Blüte und Frucht richtiggehend angeklebt wirken, sind so stachelspitzig, dass man früher in ländlichen Gebieten Mäusedornblätter auf die Speisen legte, um damit hungrige kleine Nager von Getreide, Speck oder Käse fern zu halten, weil die Spitzen ihnen das Maul zerstechen sollten. Die Heilkraft der Pflanze sitzt aber in der Wurzel: dort finden sich vor allem Steroidsaponine, ätherische Öle und Mineralien wie Kalium und Kalzium. Mäusedorn erhöht den Venentonus, dichtet die Kapillare ab und wirkt antiphlogistisch (entzündungshemmend), antiexsudativ (einer Ausschwitzung von Flüssigkeit entgegenwirkend) und aquaretisch. Vor allem aber unterstützt und strafft Mäusedorn das Bindegewebe, weil er die Stützfaser Elastin vor dem Abbau schützt und so zur Erhaltung des venösen Stützgewebes beiträgt. Aus diesem Grund wird er therapiebegleitend eingesetzt bei chronischer venöser Insuffizienz und ihrem Beschwerdebild.
Steinklee für die Lymphe
Honigklee, auch Steinklee genannt, unterstützt als eines der wenigen Lymphmittel den Lymphstrom und fördert den Abfluss von Lymphe. Dieser zierliche 1,50 Meter hohe Schmetterlingsblütler fällt erst auf in der kargen Kieslandschaft, wenn sich seine honigduftenden gelben Blütchen entfaltet haben. Trocknet man das blühende Kraut, dauert es nicht lange bis sich sein unglaublich zartschmelzendes Cumarin-Süss entwickelt hat – und das trägt zur Wirksamkeit bei: Honigklee enthält neben Flavonoiden, Saponinen, Schleim und ätherischen Ölen vor allem Cumarine, durch die er antiödematös und kapillarresistenzsteigernd wirkt bei entzündlichen und Stauungs-Ödemen. Er senkt die Gefäßdurchlässigkeit, bessert dadurch den venösen Rückfluss und sorgt für einen beschleunigten Abtransport der Lymphe. Deshalb setzt man ihn ein bei chronischer venöser Insuffizienz mit Lymph- und Venenstauungen. Die Einnahme in Form von Fertigarzneimitteln mit einem standardisierten Mindestgehalt an Cumarinen (entsprechend 3-30 mg Cumarin) ist empfehlenswert, es haben sich aber auch Teezubereitungen zur innerlichen und äußerlichen Anwendung, Salben, Linimente, Kataplasmen und Kräuterkissen bewährt.
Neue Beweise zugunsten des Roten Weinlaubs
In neuerer Zeit wurde das Rote Weinlaub wieder bekannt, das französische Weinbauern schon seit langem verwenden, um Venenerkrankungen zu lindern. 2002 konnte in einer klinischen Studie der Nachweis erbracht werden, dass der Trockenextrakt aus Rotem Weinlaub die Verminderung von Beinödemen und Beschwerden wie schwere müde Beine oder Spannungsgefühl bewirkt und antiödematös, entzündungshemmend, kapillarabdichtend und antioxidativ wirkt. Rotes Weinlaub enthält u.a. Flavonoide und Polyphenole, wird bei chronischer venöser Insuffizienz eingesetzt und ist sehr gut magenverträglich.