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Heilpflanze Brunnenkresse: Frühjahrskur und mehr

Brunnenkresse zum Fasten und Heilen

Brunnenkresse wird bereits seit vielen Jahrhunderten volksmedizinisch genutzt. Auch die heutige Medizin empfiehlt die Anwendung in vielerlei Bereichen. Ein Überblick.

Bereits sehr früh war sie beliebt und begehrt und kein geringerer als Napoleon wollte sie ebenfalls unbedingt besitzen. Die Rede ist von Brunnenkresse, Nasturtium officinale. Als Napoleon die Stadt Erfurt besuchte, heuerte er zwei der besten Gärtner der Haagschen Anlagen an und ließ diese im Jahre 1809 in Saint Léonard nahe Paris und in Saint Gratien Anlagen nach dem gleichen Muster aufbauen, wie sie in Deutschland bestanden: Es entstanden die Brunnenkresse-Gärten.

Probleme des Wachstums und Anbaus der Brunnenkresse

Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde es zunehmend schwierig, gute Brunnenkresse zu erhalten oder zu erwerben. Brunnenkresse ist anspruchsvoll: Sie benötigt extrem sauberes Wasser und davon so viel, wie nur möglich ist. Ein Mangel macht sich sofort an der Qualität des Gewächses selbst bemerkbar und lässt die Pflanze zudem auch anfälliger für Schädlinge werden.

Die Brunnenkresse wächst in Feuchtgebieten, an Bächen und Seen. Hitze schätzt sie nicht, dennoch ist sie fast im gesamten Jahr zu finden, somit sowohl im zeitigen Frühling und Spätherbst ein wichtiger Vitaminspender.

Warnung vor Wildsammlung der Heilpflanze

Wo führende Hersteller von Brunnenkresse-Präparaten ihre Bestände sammeln, ist ein gut gehütetes Geheimnis, zeigt sich das Kraut doch heute noch seltener als bereits damals. Sollten Sie bei einem Spaziergang an einem Bachlauf oder an dauerfeuchten Weiden Brunnenkresse entdecken, so lassen Sie diese bitte stehen. Zum einen sind die Gewässer selten biologisch einwandfrei, zudem sollte man die wenigen wildwachsenden Exemplare schlicht schützen.

Wirksame Inhaltsstoffe der Brunnenkresse

Brunnenkresse ist ein winterlicher Vitamin-Lieferant, enthält die Vitamine A, C, D und E und wurde einst auch vorbeugend gegen Skorbut eingesetzt. Zudem ist die immergrüne Pflanze mineralstoffreich, enthält zahlreiche Bitter- und Gerbstoffe sowie auch verschiedene ätherische Öle und viel Jod. Brunnenkresse eignet sich somit hervorragend zur Frühjahrskur, da sie den menschlichen Stoffwechsel in Schwung bringt. Sie aktiviert die Ausscheidungsorgane und ist zudem sehr harntreibend. Besonders wertvoll sind die jungen Blätter. Diese sind einzeln als Salat zu empfehlen, zumal der leicht meerrettichartige Geschmack sehr bestechend sind.

Anwendungsgebiete der Pflanze

Ein häufiges Einreiben des Zahnfleisches mit Brunnenkresse soll es festigen und somit auch lockeren Zähnen wieder einen besseren Halt geben. Der Press-Saft aus frischer Brunnenkresse enthält die Wirkstoffe der Pflanze in konzentrierter Form. Er ist dreimal täglich in Teelöffel-Mengen einzunehmen. Behutsam angewendet wirkt Brunnenkresse zudem belebend und anregend.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme

Innerlich angewendet sollte der Saft aufgrund der reizenden Wirkung bei empfindlichem Magen mit Milch verdünnt werden, um den Reiz zu lindern. Auch von einer täglichen Anwendung ist abzuraten. Für Kinder unter vier Jahren ist Brunnenkresse ungeeignet; auch Schwangere sollten auf die Einnahme verzichten, genauso wie Menschen, die unter Magen- oder Darmgeschwüren leiden.