Pollenallergiker sollten ihre Haut gut pflegen, denn so können sie die Pollenpenetration durch die Haut deutlich reduzieren und die Allergenlast des Körpers senken.
Jeder fünfte Erwachsene in Deutschland leidet unter Heuschnupfen. Diese Zahl macht die oft unterschätzte Pollenallergie zu einer Volkskrankheit – leider mit steigender Tendenz. Der medizinische Fachausdruck für die Pollenallergie lautet Pollinosis, umgangssprachlich wird der chronische Dauerschnupfen Heuschnupfen genannt. Die Überempfindlichkeit des Immunsystems gegen Eiweißkomponenten bestimmter Pollen ist, wenn man so will, ein Fehlalarm des Körpers. Der Organismus klassifiziert die über die Luft getragenen botanischen Quälgeister – Absender sind Blüten, Bäume oder Getreide – als Fremdkörper, die es zu bekämpfen gilt. Dadurch kommt es zu den unangenehmen allergischen Reaktionen: an den Schleimhäuten der Atemwege, der Nase und der Augen. Neben einer starken Sekretion der Nase, tränenden Augen, geschwollenen Augenlidern, Juckreiz und Niesanfällen sind Hautrötungen ebenfalls keine Seltenheit. Aeroallergene wie Pollen oder Blütenstaub belasten demnach nicht nur die Atemwege und Schleimhäute, sondern können auch die Haut in Mitleidenschaft ziehen. Doch Haut und Heuschnupfen sind noch enger miteinander verbunden als bisher bekannt. Wissenschaftler gehen aktuell davon aus, dass die Haut selbst Allergenen Tür und Tor öffnen kann. Diese Erkenntnisse eröffnen wiederum neue Möglichkeiten der Behandlung und Prävention. Heuschnupfenallergiker können ihr eigenes Hautschutzschild so stärken, dass es besser mit den auf sie einwirkenden Pollenattacken fertig wird. Hautpflege als zusätzlicher Pollenschutz? Ein interessanter Aspekt für alle betroffenen Heuschnupfenpatienten.
Die Haut als immunologisches Abwehrorgan und Pollenschutzschild
Die Haut schützt den Organismus nicht nur vor schädlichen externen Faktoren, sondern ist selbst ein aktives immunologisches Abwehrorgan und überdies das größte Immunorgan des Menschen. Sie hat sogar eigene zelluläre Abwehrspezialisten, die es gut mit verschiedenen Aggressoren aufnehmen können. Ein Beispiel dafür sind die Langerhans-Zellen, die nur in der Haut vorzufinden sind. Diese Zellen fangen Schadstoffe und verpetzen die Eindringlinge anschließend an das Abwehrsystem. Das zeigt, dass ein intaktes Immunsystem der Haut ebenfalls der Gesundheit dient. Pollenallergiker profitieren offensichtlich in besonderem Maße von einer gut funktionierenden Haut. Wissenschaftliche Erkenntnisse gehen mittlerweile davon aus, dass Pollen ebenfalls über die Haut eindringen können. Deshalb ist es wichtig, die Barrierefunktion der Haut zu erhalten. Wird dieser Schutz jedoch löchrig, können ihn Aeroallergene leichter durchdringen. Neueste Studien der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin haben gezeigt, dass Aeroallergene über die Haut und sogar über die Haarfollikel eindringen können. Auf diesem Weg gelangen sie in den Blutkreislauf. Das heißt, dass Allergene nicht nur über die Schleimhäute in den Organismus kommen, sondern ebenfalls über die Haut. Basierend auf diesen Resultaten ist jede Maßnahme zu begrüßen, die dafür sorgt, dass möglichst wenige Allergene die Haut passieren können. Hautschutz = Barriereschutz = Pollenschutz, so lautet ergo die neue Kurzformel für Heuschnupfengeplagte.
Hautpflege mit Pollenprotektor
Pollenallergiker können kaum alle für sie bedenklichen Allergene meiden. Es gibt gute Mittel, Therapien und Empfehlungen, die die Leiden lindern und insgesamt für mehr Lebensqualität sorgen. Neben speziellen Medikamenten, Behandlungsmöglichkeiten bei Fachärzten und den gängigen Survival-Tipps (Pollenflugvorhersage beachten, Pollenfilter, Nasenspülungen, Nasensalben, Augenkompressen, richtig Lüften: in der Stadt morgens zwischen 6 und 8 Uhr und auf dem Land abends zwischen 19 und 24 Uhr usw.) sollten sie auf eine gute und konsequente Haut- und Körperpflege achten. Eine spezielle Hautpflege verspricht sogar, das Eindringen von Allergenen in die Haut deutlich zu reduzieren. Im Test konnte eine Lotion in 30 Prozent der Fälle die Pollenpenetration durch die Haut verhindern. Die zweite Lotion stoppte in 60 Prozent der Fälle das Eindringen von Pollen. Beiden Lotionen gelang es darüber hinaus, die Eindringtiefe der Allergene deutlich zu reduzieren. Zudem stärken die beiden Lotionen den Barriereschutz der Haut. Selbstverständlich machen sie wie jede gute Pflege die Haut ebenfalls zart und weich. Beide Lotionen der Marke Eucerin wurden vom Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) getestet und als empfehlenswert beurteilt.