Ein Handy zu orten ist heute ohne großen technischen Aufwand möglich. Zahlreiche Dienste bieten im Internet kostenlose und günstige Möglichkeiten dafür an.
Mit zunehmendem technischem Fortschritt in Sachen Mobilfunk ergeben sich auch immer mehr Möglichkeiten und Anwendungsgebiete dafür. Eins davon ist die Ortung von Handys. Bis vor wenigen Jahren ausschließlich die Domäne von Polizei, Militär und Geheimdiensten, kann inzwischen jeder ganz bequem übers Internet oder das Handy andere Mobilfunktelefone orten lassen und so auch ganz leicht den Standort des Besitzers bestimmen. Obwohl, ganz so leicht ist es dann doch nicht. Um Missbrauch vorzubeugen, setzt die Anwendung einer Handyortung einige Bedingungen voraus.
Handyortung – sinnvoll im Notfall, bei Kindern und Älteren
Grundsätzlich sollte die Ortung eines Handys in erster Linie der Sicherheit dienen, das bedeutet, nur im dringenden Verdacht einer Straftat, bei Gefahr für Leib und Leben des Besitzers oder ähnlichen Notsituationen sollte im Normalfall eine Handyortung durchgeführt werden. Dafür sind nach wie vor die Polizei bzw. Rettungsdienste zuständig. Will man als Privatperson ein Handy orten lassen, setzt dies in jedem Fall das Wissen und Einverständnis des Nutzers des zu ortenden Handys voraus. Sinnvoll kann eine solche Ortung zum Beispiel für die Handys von Kindern oder älteren, pflegebedürftigen Angehörigen sowie im Falle verloren gegangener Handys sein. Diese müssen allerdings im Vorfeld bei einem entsprechenden Handyortungsdienst registriert worden sein.
Handys orten mit kommerziellen Diensten aus dem Internet
Zahlreiche solcher Dienste tummeln sich im Netz, darunter auch einige schwarze Schafe. Bei der Auswahl sollte man daher sehr genau auf die Seriosität und Sicherheit der jeweiligen Websites achten und sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) gründlich durchlesen, um eventuellen Betrügereien und Kostenfallen auf die Spur zu kommen. Werden Handyortungen komplett kostenlos angeboten, ist Vorsicht geboten; der Haken findet sich dann meist im Kleingedruckten. In der Regel wird je nach Dienst bis zu 1 Euro pro Ortung berechnet, manche Dienstleister bieten auch Pauschalpreise für mehrere Ortungen oder Jahresverträge an.
Handy registrieren, freischalten und Standort bestimmen
Hat man sich für einen Dienst entschieden, meldet man sich dort an, wählt den entsprechenden Tarif und registriert die zu ortenden Handys mit ihrer Nummer und dem Netzbetreiber. Diese Informationen machen eine Ortung überhaupt erst möglich. Im Anschluss wird eine SMS an das ausgewählte Handy verschickt, welche mit einer meist kostenpflichtigen SMS bestätigt werden muss, um das Handy für den Service freizuschalten. Nun kann man das Handy bei Bedarf jederzeit über das Internet oder ein anderes Telefon orten lassen, allerdings muss das Gerät dafür eingeschaltet sein, um ein für die Ortung notwendiges Funksignal aussenden zu können. Die Genauigkeit der Standortbestimmung hängt von der jeweiligen Netzabdeckung in der Umgebung des zu ortenden Handys ab. Diese ist in großen Städten und Ballungsräumen meist besser als in ländlichen Gegenden.
Nutzer muss Handyortung zustimmen
Wer übrigens auf diese Weise (heimlich) seine/n Partner/in oder Mitarbeiter überwachen will, sollte sich stets im Klaren darüber sein, dass diese Art von Kontrolle nicht nur einen gravierenden Vertrauensbruch darstellt, sondern im Falle einer Überwachung ohne Zustimmung der betroffenen Personen illegal und strafbar ist und unter Umständen sogar mit Freiheitsstrafen geahndet werden kann.