Haarausfall lässt sich bekämpfen. Ein Überblick über wirksame Mittel im Kampf gegen den Haarausfall.
Von den Krankenkassen ist beim Thema Haarausfall kaum Unterstützung zu erwarten. Da dieser Umstand bei Männern in der Gesellschaft als normal akzeptiert wird, werden die Medikamente nicht bezahlt. Etwas anders sieht es da schon beim weiblichen Geschlecht aus. Diese leiden in der Regel psychisch wesentlich stärker und so verwundert es nicht, dass die Kassen aus diesem Grund die Behandlungskosten übernehmen.
Wundermittel bewirken meist nur einen leeren Geldbeutel
In Kleinanzeigen, per E-Mail oder auch im Direktvertrieb sowie im Fernsehen werden oft so genannte Wundermittel, die zudem noch rezeptfrei erhältlich sind, angepriesen. Diese sollen in kurzer Zeit eine dichte Haarfülle hervorzaubern. Mitunter sind die Anzeigen dann auch noch mit Vorher-Nacher-Bildern oder sogar noch Erfahrungsberichten versehen. Die Verlockung zum Kauf ist sehr hoch. Dennoch sollten die Betroffenen sich mit dieser Ausgabe zurückhalten – für diese Produkte gibt es keinerlei Wirkungsnachweise.
Forscher suchen weiter nach einem geeigneten Mittel
Die Forschung bleibt auf diesem Gebiet weiter tätig. Sogar erste Erfolgsgeschichten konnten inzwischen vermeldet werden. Demnach haben US-Wissenschaftler ein Gen entdeckt, das die menschlichen Haarzyklen regulieren kann. Doch noch immer setzt sich die Forschung nach einem Mittel, das dieses Gen stimulieren kann, fort.
Einer anderen Forschungsgruppe aus Chicago ist es gelungen, bei Mäusen Hautzellen in Haarfollikel umzuwandeln. Damit könnte man auch bei einer bereits bestehenden Glatze neue Haare sprießen lassen. Doch konkreten Lösungsansätze für von Haarausfall betroffenen Menschen sind noch immer nicht in Sicht.
Haartransplantation
Bei der Haartransplantation handelt es sich um eine „richtige“ Operation. Diese setzt einen Konsens zwischen Behandler und Patienten voraus. Von einer Vorstellung sollten sich die betroffenen Patienten jedoch schon im Vorfeld verabschieden: Die Haare können nicht zum Wachsen gebracht werden beziehungsweise sie fallen gar nicht erst aus.
Nicht jeder Haarausfall ist geeignet, um mit einer Haartransplantation behandelt zu werden. Bei einem krankhaftem Haarausfall (zum Beispiel Alopecia areata) macht eine Haarverpflanzung keinen Sinn.
Bei der Eigenhaartransplantation handelt es sich um eine Möglichkeit, die Haardichte des Oberkopfes – zu Lasten des Haarkranzes – wieder zu erhöhen. Mit diesem Kompromiss können vielleicht nicht alle, aber doch viele Wünsche erfüllt werden.
Die Haartransplantation bietet die ästhetische Möglichkeit, der typisch männlichen Glatzenbildung wirkungsvoll und dauerhaft zu begegnen. Aus dem nicht vom Haarausfall bedrohten Haarkranz kann rund die Hälfte der Haarwurzeln entnommen werden. Diese werden dann auf die kahlen Bereiche des Oberkopfes übertragen und wachsen dort – mit der Erbinformation aus dem Haarkranz – weiter. Die an der Entnahmestelle verbleibenden Haarwurzeln müssen stets ausreichen, um das natürliche Erscheinungsbild des Haarkranzes zu erhalten. Daher ist es unmöglich, eine größere Glatze wieder mit jugendlicher Haardichte zu bedecken, wenn dieser ein relativ kleiner Haarkranz gegenübersteht.
„Schnelle Wunder“ sind von dieser Operation ebenfalls nicht zu erwarten: Bis zum vollen Ergebnis kann es bis zu eineinhalb Jahre dauern. Erst dann sind die umgepflanzten Haarwurzeln auch voll sichtbar.
Eine pauschale Angabe über die Kosten einer Haartransplantation kann nicht gegeben werden. Die Preise hängen vom Umfang der Operation ab. Die Spanne reicht von rund 5.000 Euro bis zu mehr als 30.000 Euro.
Toupet
In den letzten Jahren hat sich auf dem Markt einiges getan: Mit den jetzigen Echthaar-Modellen ist ein Unterschied gegenüber dem eigenen Haar für Außenstehende kaum zu erkennen.
Tipps für den Toupet-Kauf
Beim Kauf eines Toupets sollte folgendes beachtet werden: der Toupet-Ansatz sollte so dünn wie möglich gearbeitet werden und weit hinten liegen. Auch auf die Geheimratsecken muss geachtet werden. In der Mehrzahl der üblichen Toupets ist die Stirn viel zu dicht und zu voll mit Haaren besetzt. Dies wirkt unnatürlich. Es sollte ferner darauf geachtet werden, dass bei vielen Toupets der Scheitel zu akkurat und zu dicht geknüpft ist – hierdurch entsteht eine unnatürliche Wirkung. Es sollte unter Umständen überlegt werden, ein Produkt zu kaufen, beim dem man den Scheitel selbst bestimmen kann.
Preise für ein Toupet
Es gibt bereits Perücken und Toupets ab 500 Euro, es sollte jedoch auf Qualität gesetzt werden. Echthaar-Toupets haben dabei jedoch ihren Preis. Es müssen Anschaffungskosten von bis zu 1.500 Euro einkalkuliert werden. Hinzu kommen die Kosten für die Pflege. Diesen Service lassen sich die Institute teuer bezahlen. Und da währenddessen schon mal drei Wochen vergehen können, benötigt der Träger ein Ersatz-Haarteil – ein weiterer Kostenfaktor.
Tipps und Tricks für volleres Haar
Wohltuende Kopfmassagen fördern die Durchblutung der Kopfhaut und haben eine entspannende Wirkung.
Häufiges Färben mit Produkten, die viele chemische Stoffe enthalten, kann die Haarwurzeln schädigen. Versuchen Sie es besser mit pflanzlichen Produkten.
Intensivpflege: Das Haar nach dem Waschen leicht antrocknen und Pflegegel auf die Kopfhaut auftragen und einmassieren.
Vorsichtig fönen! Zu kräftiges Kämmen, Bürsten oder Föhnen belastet Haare zusätzlich.
Vitaminreiche Ernährung mit fünf Portionen Obst oder Gemüse pro Tag ist unter anderem die Basis gesunder Haare.
Pflegeprodukte mit dem Wirkstoff Thymuskin stoppen Haarausfall und bewirken eine Zunahme des Haarwachstums. Um richtig wirken zu können, sollten die Produkte über einen längeren Zeitraum verwendet werden.