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Haar-Sprechstunde: Experte gibt Tipps zur natürlichen Haarpflege

Michael Rogall arbeitet mit biologischen Haarpflegeprodukten und Pflanzenfarben. Die Erfahrungen aus seiner Haarpraxis hat er in einem Buch zusammengefasst.

Er nennt sich Haarpraktiker und gilt als einer der ersten Naturfriseure. Seit 20 Jahren beschäftigt sich Michael Rogall intensiv mit alternativer Haarpflege. Seine Erfahrungen hat er jetzt in einem Ratgeber zusammengestellt. Die „HaarSprechStunde“ verspricht effektive Selbsthilfe bei Haarausfall, Schuppen und geschädigtem Haar.

Der Ratgeber richtet sich vorrangig an Endverbraucher und erklärt Zusammenhänge bewusst einfach. Damit kommt er dem Wunsch vieler Konsumenten nach Aufklärung über Inhaltsstoffe entgegen. Nach Rogalls Beobachtung ist das Haar kein totes Material, denn an seiner Beschaffenheit kann der Friseur sogar erkennen, wie es demjenigen geht, dem es gehört: „Alles, was wir essen, trinken und einatmen, lagert sich in den Haaren ab. Auch hormonelle Schwankungen haben Auswirkungen auf das Haar.“

Gesunde Lösungen für schönes Haar

Deshalb ist der Friseurmeister Michael Rogall radikal gegen den Einsatz von chemischen Substanzen, die Haare und Kopfhaut angreifen. Er selbst musste sich umorientieren, weil ihn heftige Hautallergien plagten. „Ich liebte meinen Beruf“, sagt er rückblickend, „aber durch die aggressiven Produkte, mit denen ich so täglich in Berührung kam, juckten meine Hände jede Nacht. Blasen bildeten sich und rissen blutig auf. Mit Handschuhen hat damals noch niemand gearbeitet. Hautschutzprävention wie heute gab es nicht.“

Aus der Suche nach einer Lösung für sich selbst entstand eine andere Einstellung zur Natur und den Phänomenen dahinter: „Man muss durch die Dinge sehen können, um ihren tatsächlichen Wert und deren Schönheit zu erfassen.“ Rogall weiß, dass ein Friseur mutig sein muss, um aus dem „chemischen Kreislauf“ auszusteigen. Er selbst hat den Einklang mit der Natur zu seiner Geschäftsgrundlage gemacht. Dabei geriert er sich nicht als Guru, der alles verteufelt, was in der Friseurausbildung gelehrt wird. Aber er zeigt in seinen „mehr als 100 Experten-Tipps“, mit welchen einfachen Mitteln und natürlichen Substanzen nicht nur die Haare sondern der ganze Mensch „behandelt“ wird.

Haare färben kann krank machen

Rogall begrüßt die EU-Richtlinie, oxidative Haarfarben nicht an unter 16-Jährige abzugeben. Aber die Gefahr lauert für ihn in den heimischen Badezimmern: „Das heißt, dass auf den Haarfärbepackung im Drogeriemarkt eine Warnung stehen müsste. Bisher habe ich noch keine gesehen. Und die Kassiererin, die Ausweise der Jugendlichen beim Kauf der Farben an der Kasse kontrolliert, ist auch noch nicht in Sicht.“ Es müsse eben noch mehr Aufklärung her, damit der Verbraucher wach und kritisch gegenüber dem Konsum von Stoffen wird, die krank machen können. Und es bedürfe kenntnisreicher Friseure, die „gesunde Lösungen für schönes Haar“ anbieten.

Michael Rogall tut das in seinem Buch. Es ist nicht nur ein Ratgeber für diejenigen, die Haarprobleme haben und nach effektiver Selbsthilfe bei Haarausfall, Schuppen und geschädigtem Haar Ausschau halten. Die Erklärungen der Zusammenhänge zwischen außen (Haare) und innen (Stoffwechsel) helfen eigentlich jedem, der angesichts einer Fülle von industriellen Haarpflegeprodukten immer unsicherer wird. Die Fragen „Was hilft?“ und „Was schadet“ werden von Michael Rogall anschaulich beantwortet.