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Grüner Tee gegen Krebs: Neue Studie

Grüner Tee ist gesund. Das melden die Wissenschaftler schon lange. Nun untersuchen sie in einer neuen Langzeitstudie seine Wirkungen gegen Krebs.

Die Wissenschaftler vom Universitäts-Klinikum Halle und von der Universität Ulm untersuchen in ihrer neuen Studie den Nutzen von Grüntee vor allem zur Darmkrebs-Vorsorge. Zielgruppe sind Menschen, bei denen bereits sogenannte Polypen gefunden und entfernt worden sind. Polypen sind gutartige Geschwülste und gelten als Vorstufe zu Krebs. Ihre rechtzeitige Entfernung kann laut Medizinern verhindern, dass sich die Polypen zu bösartigen Tumoren entwickeln.

Während der Studie bekommt jeder Versuchsteilnehmer drei Jahre lang jeden Tag Grüntee in Kapselforn. Die tägliche Dosis liegt bei 300 Milligramm. Das ist etwa so viel wie sechs Tassen Grüntee. Nach drei Jahren prüfen die Mediziner, ob und wie viele Polypen sich nachgebildet haben.

Tee- und Blühpflanze

Grüner Tee wird aus einer Kameliensorte hgergestellt, die Camellia sinensis heißt. Im Unterschied zu den in Europa bekannten Kamelien (Camellia japonica) blüht die Teepflanze weit weniger spektakulär und ist zweihäusig: Das bedeutet, sie braucht einen anderen Artgenossen zur Befruchtung. Die Bedingungen für gutes Gedeihen sind bei beiden Kamelienarten ähnlich: Sie brauchen einen sauren und lockeren Boden, damit sich an den Wurzeln keine Staunässe bildet, dafür aber genügend Feuchtigkeit in der Luft.

Weitere heilsame Wirkungen

Während die blühende Kamelie seit langem mit der Rose um den Rang der schönsten Blühpflanze wetteifert, sind die heilsamen Wirkungen dieser Teepflanze schon seit langem bekannt: Grüntee enthält große Mengen an Flavonoiden, die für ihre antioxidierende und antimikrobielle Wirkung bekannt sind. Das war den Heilern der Traditionellen Chinesischen Medizin vor einigen Tausend Jahren sicherlich noch nicht bekannt. Aber auch ohne dieses Wissen schätzten sie die entgiftenden, entschlackenden und kühlenden Eigenschaften dieses Tees. Sie tranken den Tee auch nach schwerem Essen, denn er unterstützt Verdauung und Leber.

Noch etwas macht diesen Tee besonders wertvoll: Im Unterschied zum Schwarztee werden bei der Herstellung des Grüntees die Blätter nicht fermentiert, also durch chemische Reaktion haltbar gemacht. Sie werden nur getrocknet und kurz erhitzt. Dadurch bleiben im Grüntee mehr Vitamine und Polyphenole als im Schwarztee erhalten.

Tee-Anbau in Asien und Europa

Heute wird Grüntee außer in China vor allem in Japan angebaut. Aber auch in Italien, mitten in der Toskana, gibt es ein kleines Tal, das für den Anbau seines Tees berühmt ist: Das Tal liegt in San Andrea di Compito , nur eine Autostunde westlich von Florenz entfernt. San Andrea di Compito gehört zu der Gemeinde Capannori und ist berühmt für seine jährliche Ausstellung uralter Kamelien. Zur „Antiche Camelie della Lucchesia“ kommen jedes Jahr renommierte Züchter und zeigen ihre seltenen Sorten, die nirgendwo sonst mehr zu haben sind. Die Gegend bietet die besten Voraussetzungen für den Kamelien-Anbau: einen sauren Boden, hohe Luftfeuchtigkeit durch einen kleinen Bach, der sich durch die Talsenke zieht, und einen lichten Baumbestand, der zur heißesten Mittagszeit verhindert, dass die Sonne auf die Blätter der Kamelien prallt.