Naht im Herbst die Erkältungszeit, nimmt die Werbung für naturheilkundliche Mittel gegen Beschwerden wie die berühmte „Schniefnase“ rasant zu. Für die Selbstbehandlung ist es aber unbedingt notwendig, zwischen der ernsthaften Erkrankung Grippe (Influenza) und dem grippalen Infekt, den der Volksmund als Erkältung bezeichnet, zu unterscheiden.
Der grippale Infekt – Ursachen und Symptome
Als Erkältung oder grippaler Infekt wird eine recht lästige, aber harmlose Entzündung der Schleimhäute von Nase, Rachen, Ohren und Bronchien bezeichnet. Erkältungen werden durch mehr als 200 verschiedene Viren ausgelöst und der Organismus hat keine Chance, gegen eine so große Anzahl unterschiedlicher „Eindringlinge“ eine wirksame Immunität zu entwickeln.
Werden die Tage im Spätsommer kühler, die Schleimhäute der Atemwege durch die eingeatmete kalte Luft schlechter durchblutet, können die Viren sich gut vermehren und Symptome wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit treten auf.
Die Übertragung der Viren findet vorwiegend durch Tröpfcheninfektion (z.B. durch Anhusten/Anniesen) statt, kann aber auch über direkten Kontakt wie Küssen und Händeschütteln erfolgen. Die Symptome lassen sich gut mit Hausmitteln wie Lindenblütentee, Echinacintropfen oder Gurgeln mit Salzwasser behandeln und heilen meist unproblematisch nach spätestens einer Woche wieder aus.
Komplikationen entstehen, wenn sich im Verlauf der Erkältung auf der vorgeschädigten Schleimhaut Bakterien vermehren, die dann eine sogenannte Sekundärinfektion bzw. Superinfektion hervorrufen. Das abgesonderte Sekret wird dabei normalerweise grünlich-gelblich und der Patient fühlt sich zunehmend schlechter. Der Kopf ist schwer, die Nase verstopft, leichtes Fieber und Abgeschlagenheit kommen hinzu. Der Gang zum Arzt wird nun unumgänglich.
Die Grippe – Ursachen und Symptome
Bei der echten Grippe, die wissenschaftlich als Influenza bezeichnet wird, treten die gleichen Symptome auf, allerdings erheblich schneller und um ein Vielfaches heftiger. Das Fieber steigt stark an, der Patient fühlt sich schwerkrank und gehört in ärztliche Behandlung. Die echte Grippe wird durch Influenzaviren verursacht, die sich immer wieder verändern können. So kam es im Jahr 2009 zur Schweinegrippe und im Jahr davor zur Vogelgrippe.
Im Gegensatz zum grippalen Infekt ist der Körper in der Lage, gegen die Influenza eine Immunität zu entwickeln, aber eben immer nur gegen einen ganz bestimmten Typ. Da sich das Virus jedoch in jeder Saison verändert, ist ihm der Organismus mehr oder weniger hilflos ausgeliefert und jeden Winter überrollt eine neue Grippewelle die Welt.
Mögliche Faktoren, die das Immunsystem schwächen
Temporäre Lebensumstände wie Stress, psychische Belastungen, ungünstige Ernährung und viele andere Faktoren schwächen das Immunsystem. Der Körper sucht nach einem Ausweg aus der Stresssituation und zwingt den Betroffenen zur Ruhe. Jede Grippe oder Erkältung ist als ein Zeichen des Körpers zu sehen, dass momentan nicht gut mit ihm umgegangen wird – der Erkrankte hat, im wahrsten Sinne des Wortes, die Nase voll, will jemandem etwas husten.
Auch wenn in der heutigen Zeit die Angst überwiegt, durch krankheitsbedingten Ausfall seinen Arbeitsplatz zu verlieren, sollte unbedingt auf die Signale des Körpers gehört werden. Es lohnt sich! Während einer Ruhephase hat nicht nur der Körper Zeit zu genesen, auch Geist und Seele können gesunden.