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Granatapfel – schälen, zubereiten, essen

Die Unsicherheit in der Küche beim Umgang mit Granatäpfeln ist groß. Dabei lassen sie sich einfach öffnen und verarbeiten.

Die orangerote Kugel mit einem Durchmesser von etwa zehn bis 15 Zentimetern gilt noch immer als Exot im Obstregal, obwohl sie mittlerweile in jedem Supermarkt erhältlich ist. Als Frucht des Granatapfelbaums nennt sie das westliche und mittlere Asien ihre Heimat, erfreut sich aber auch in Europa immer größerer Beliebtheit. Von Äußerlichkeiten einmal abgesehen hat sie nichts mit dem heimischen Apfel zu tun, sondern fällt eher in die Kategorie Beere. Viele Menschen scheuen sich davor, einen Granatapfel – trotz seines gesundheitlich wertvollen hohen Gehalts an bioaktiven Inhaltsstoffen – in ihren Einkaufswagen zu legen, da sie nicht wissen, wie man ihn öffnen und zubereiten kann.

Was vom Granatapfel kann man essen?

Eigentlich besteht die Frucht bloß aus Schale, Fruchtwänden und etwa 400 Kernen. Jeder einzelne davon ist von einem dünnen Säckchen umgeben, das prall mit hellrosa bis rotem Fruchtfleisch und -saft gefüllt ist. Die umhüllten Kerne sind essbar, schmecken süßlich und platzen leicht auf, was bei der Zubereitung zu unschönen Flecken führen kann. Beim Kauf von Granatäpfeln kann man wenig falsch machen, da sie bereits reif geerntet werden. Verschlossene Exemplare bevorzugen Zimmertemperatur und sind lange haltbar, da sie als nicht-klimakterische Früchte kaum nachreifen.

Wie bereitet man einen Granatapfel zu?

Varianten, einen Granatapfel von seiner Schale zu befreien, gibt es viele. Eine Möglichkeit ist, ihn wie eine Orange zu schälen oder die Schale leicht einzuritzen und ihn auseinanderzubrechen; danach hängen die Kerne allerdings weiterhin in den weichen Fruchtwänden, aus denen man sie in Handarbeit befreien muss.

Man kann den Granatapfel auch vor dem Öffnen auf der Arbeitsplatte unter leichtem Druck rollen, ähnlich, wie man es mit einer Zitrone vor dem Auspressen macht. Halbiert man die Frucht danach horizontal in der Mitte, kann man die Kerne auslöffeln oder die Hälften umstülpen und mit einem Löffel abklopfen, bis die Kerne herausfallen. Da man bei dieser Methode – durch das Rollen und Aufschneiden – allerdings die Samenmäntel zerstört, verliert der Granatapfel viel Saft, der stark färbt und aus Textilien fast nicht mehr zu entfernen ist. Die Umgebung sollte also bei der Verarbeitung mit abwaschbaren Materialien geschützt werden.

Für die wohl sicherste und hygienischste Art und Weise, einen Granatapfel zu öffnen, ohne die Samenhüllen zu verletzen, benötigt man lediglich eine große Schüssel. Diese füllt man mit Wasser und stellt sie ins Spülbecken – für den doppelten Schutz vor spritzendem Granatapfelsaft. Der Granatapfel wird mit einem Messer vom Strunk befreit und gegebenenfalls eingeritzt, damit man ihn leichter öffnen kann. In der Schüssel bricht man die Frucht nun unter Wasser auseinander und löst die Kerne sanft mit den Fingern heraus. Da sie schwerer als die Schale sind, sinken sie zu Boden. Nun müssen nur noch die Schale und die Fruchtwände, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, abgefischt und das Wasser abgegossen werden.

Wie isst man einen Granatapfel?

Klassische Granatapfel-Rezepte gibt es kaum. Die Kerne eignen sich eher als Beilage und kommen ähnlich wie Preiselbeeren als Auflockerung von deftigen Gerichten zum Einsatz. So werden sie gerne zu Wild und Braten gereicht. Aber auch für die Verfeinerung von Desserts sind sie aufgrund ihrer natürlichen Süße geeignet und machen sich geschmacklich gut im morgendlichen Müsli. Wenn man die Frucht halbiert, kann man sie auch wie eine Zitrone auspressen und den Granatapfelsaft pur genießen oder zum Kochen verwenden. Und letztendlich lassen sich die Kerne auch ohne weitere Zubereitung als Snack verzehren.