Gold ist eines der wertvollsten Edelmetalle. Deshalb liegt der größte Teil des geförderten Goldes verborgen in den Tresoren der Welt.
Schon seit dem Anbeginn der Menscheitsgeschichte übt Gold, dieses weiche, rötlichgelb glänzende Edelmetall, eine schier unwiderstehliche Anziehungskraft auf die Menschen aus.
In der Natur kommt Gold in metallischer Form vor und war deshalb das erste Metall, das von den Menschen gewonnen wurde. Wegen seiner Schönheit und leichten Bearbeitbarkeit wurde es schon sehr früh zu Herstellung von Schmuckgegenständen benutzt. Meistens war sein Besitz der jeweiligen herrschenden Klasse vorbehalten, wobei es oft auch rituellen Zwecken diente. Um in den Besitz von Gold zu kommen, wurde schon immer gestohlen, geraubt und gemordet, ja ganze Königreiche wurden seinetwegen zerstört. Doch seine Funktion als ein bei allen Völkern anerkanntes Zahlungsmittel hat es bis in die Neuzeit beibehalten. Zahlreiche Staaten horten auch heute noch große Mengen zur Sicherung ihrer Währung. Nicht zuletzt deshalb wird in den meisten Ländern der Besitz von Gold mit Sicherheit, Wohlstand und Reichtum verbunden.
Vorkommen von Gold in der Natur
Erze nichtedler Metalle enthalten häufig geringe Goldanteile, häufig sogar in wirtschaftlich gewinnbaren Mengen. Gold gibt es fein verteilt in kristallinen Gesteinen wie z. B. Granit, aber auch gediegen an und in Quarzgängen. Im sogenannten Eisernen Hut, der oberflächennahen Verwitterungszone von Metallerzvorkommen, kann es durch die chemisch-physikalischen Prozesse der Verwitterung stark angereichert werden. Es bildet hier oft richtige Kristalle oder Bleche aus. Das klassische Vorkommen ist jedoch das Gold in den Ablagerungen von Fließgewässern. Die Bandbreite dort reicht von kaum sichtbaren Goldflittern bis hin zu kleinen Körnern oder großen „Nuggets“. Diese haben in der Regel den höchsten Goldgehalt, weil sie durch stetige Anlagerung von im Wasser gelöstem Gold an kleine Goldkörner entstanden sind.
Wie wird das Gold gewonnen?
Man wäscht Gold aus den lockeren Sedimenten von Fließgewässern, in denen es durch den Transportvorgang bzw. durch chemische Prozesse angereichert worden ist, (s. o.), oder man gewinnt es aus Gesteinen, wie zum Beispiel aus den legendären Goldlagerstätten des Witwatersrandes in Südafrika. In diesem Fall muss das goldhaltige Gestein zunächst gemahlen werden, bevor man das Gold auf chemischem Weg herauslöst. Verwendet wird dazu meist Zyanidlauge, sodass am Ende große Mengen hochgiftigen Schlamms zurückbleiben. Goldhaltige Erze werden in riesigen Tagebauen gewonnen, wobei das Gold, das bei ihrer Verhüttung anfällt, lediglich einen winzigen Volumenanteil des gewonnenen Metalls ausmacht, aber oftmals einen entscheidenden Anteil des Erlöses bringt. Wegen des hohen Goldpreises lohnt es sich oft auch, teure Bergwerke zu betreiben. Erwähnt seien hier nur die bis zu 4000 m tiefen Gruben Südafrikas, die trotz des immensen technischen Aufwands, der Unsummen verschlingt, noch wirtschaftlich zu betreiben sind.
Wo überall gibt es Gold?
Gold ist auf allen Kontinenten zu finden. In den USA samt Alaska, Kanada und Afrika genauso wie in Indien, Russland und Australien, um nur einige Namen zu nennen, wird danach geschürft. Doch kaum jemand ist bewusst, dass auch in Mitteleuropa einstmals Goldvorkommen ausgebeutet wurden. Ob im Edergebiet, im nördlichen Bayern oder im Alpenvorland: Einst bestritten zahlreiche Menschen ihren Lebensunterhalt mit der Gewinnung dieses seltenen Metalls. Rhein, Donau und die der Donau aus den Alpen zufließenden Flüsse haben etwas gemeinsam: In den Sand- und Kiesbänken ihrer Flussbetten ist Gold enthalten. Infolge der gestiegenen Rohstoffpreise geraten jetzt auch wieder kleinere Metallerzlagerstätten in den Fokus von Bergbauunternehmen. So wird derzeit ein Kupfervorkommen in der Lausitz erschlossen, das einen wirtschaftlich gewinnbaren Goldanteil enthält.
Wieviel ist Gold wert?
Ein Faktor für den Wert des Goldes sind natürlich die Kosten, die bei seiner Gewinnung entstehen, beaufschlagt mit einem angemessenen Gewinn für den Produzenten. Gold wird jedoch auch an den Rohstoffbörsen gehandelt. Das bedeutet, dass der Goldpreis, also der finanzielle Gegenwert des Goldes, durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Es ist also nur so viel wert, wie derjenige, der es haben will, auch zu zahlen bereit ist. In wirtschaftlich und politisch labilen Zeiten, in denen viele Menschen ihr Kapital in eine „sichere“ Anlage stecken, kann es vorkommen, dass der Goldpreis in märchenhafte Höhe steigt. Bessert sich die Lage, bleiben die Käufer aus, und der Preis für das Metall fällt wieder.
Kann ein privater Anleger durch den Kauf von Goldbarren Geld verdienen?
Für den privaten Anleger kann die Anlage in Gold durchaus gewinnbringend sein, wenn er es in einer Phase kauft, in der der Preis sehr niedrig ist und wenn er die Geduld hat, unter Umständen viele Jahre lang auf den nächsten Preisanstieg zu warten. Diese Anlage kann aber auch zum Problem werden: Privatanleger kaufen häufig, meist angestachelt durch Berichte der Medien, in Zeiten der Hausse. Sie erwerben es also dann, wenn der Goldpreis schon sehr hoch ist. Zusätzlich müssen sie die gesetzliche Mehrwertsteuer entrichten. Ist die Hausse vorüber und der Goldpreis beginnt zu fallen, wollen sie das gekaufte Gold oft noch verkaufen, ehe der Preis noch weiter fällt. In diesem Fall kann es durchaus sein, dass sie eine Überraschung erleben: Banken verkaufen zwar liebend gerne Gold, sind aber in der Regel nicht sehr davon begistert, es zurückzukaufen, vor allem nicht in einer Zeit sinkender Preise. Sie werden es den Verkäufern also nicht zum aktuellen Kurswert abnehmen, sondern den Preis um einen angemessenen Gewinn für sich mindern. Hinzu kommt, dass Privatpersonen beim Kauf die gesetzliche Mehrwertsteuer bezahlen müssen, diese aber beim Verkauf nicht auf den Preis aufschlagen können. Wenn der Goldpreis nur um ein Fünftel fällt, kann auf diese Weise im Handumdrehen etwa die Hälfte des eingesetzten Kapitals verloren sein. Das glänzende Metall kann sich also sehr leicht als Katzengold entpuppen.