Schon immer hat dieses Edelmetall die Menschen fasziniert. In der Medizin angewandt hilft es gegen Rheuma und Stress.
Ob als Schmuck oder Geldanlage: Gold war und ist der Menschen beliebtestes Metall. Doch gleichzeitig ist es auch eins der ältesten Medikamente der Menschheitsgeschichte: Aurum metallicum, zu Deutsch: „Metall des Lichts“. Egal, ob Wunderheiler, Scharlatane, Alchemisten oder Ärzte: Sie verwenden den Stoff seit Jahrtausenden. Heute kennt man es aus der Zahnheilkunde und aus der Rheumatherapie. Seit den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts werden Goldverbindungen als bewährte Basistherapie bei rheumatischen Erkrankungen verabreicht. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Gold sogar noch bei Syphilis und Tuberkulose verordnet.
Was viele nicht wissen: In der Homöopathie wird potenziertes (d.h. nach einem besonderen rhythmischen Verfahren stark „verdünntes“) Gold bei Depressionen, Angstzuständen und Erschöpfung eingesetzt.
Gold gegen Stress
Stress gehört mittlerweile zu unserem Alltag. Eine natürliche Stresstherapie soll den eigenen Rhythmus und die natürliche Balance zwischen Anspannung und Entspannung wiederherstellen. Arzneimittel mit potenziertem Gold können dabei helfen. Eingesetzt wird dieses Gold beispielsweise in der Homöopathie und der Anthroposophischen Medizin, genauer: in Arzneimitteln gegen Nervosität, Angst- und Unruhezustände, depressive Verstimmungen, Kreislaufregulationsstörungen und bei Herzleiden. Oft wird das Gold mit mit anderen Natursubstanzen kombiniert.
Wie Gold wirkt
Durch seinen Bezug zur Sonne, damit zum Licht und zum Herzen spielt Gold in der Anthroposophischen Medizin eine besondere Rolle. Das Edelmetall ist das dichteste der medizinisch verwendeten Metalle, es ist fast doppelt so schwer wie Blei. Gold ist gleichzeitig sehr dehnungsfähig: Ein Gramm Gold lässt sich zu einem zwei Kilometer langen Faden ausziehen, ohne dass er reißt. Also sind Dichte und Weite, Konzentration und Ausdehnung im Gold vereint – eine Polarität, die eine Ähnlichkeit zwischen dem Herzen als Organ und dem Gold als Metall erkennen lässt. Diese Verwandtschaft wird in der Anthroposophischen und Homöopathischen Medizin gezielt genutzt – denn Gold kann die Eigenschaft des Herzens, sich zusammenzuziehen und auszudehnen unterstützen und so den natürlichen Rhythmus stabilisiert und reguliert.
Das Danziger Goldwasser – Vorfahre moderner Gold-Arzneien
Mittlerweile gibt es durchaus moderne Arzneimittel mit Goldbestandteilen. Es gibt sie in Apotheken und sie können zur Selbstmedikation eingesetzt werden. Die Idee ist allerdings nicht neu: Das Danziger Goldwasser ist ein Gewürzlikör, dessen Herstellung sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Ursprünglich wurde es von der Likörfabrik Der Lachs zu Danzig hergestellt, einer Fabrik, die 1598 von dem niederländischen Einwanderer Ambrozy Vermollen gegründet wurde. Das Danziger Goldwasser besteht aus verschiedenen Gewürzen, Zucker, Alkohol und einer Spur von Blattgold und wurde zur Stimmungsaufhellung an trüben Wintertagen empfohlen. Man kann das Danziger Goldwasser noch im heutigen Danzig kaufen, auch wenn es dort seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr hergestellt wird. Das Internet bietet zudem Rezepte für die Herstellung zuhause an.