Was genau muss man tun, um in einer Partnerschaft lange Jahre glücklich und zufrieden zu sein?
Im Singlezeitalter fragen sich viele, wie es immerhin einigen Paaren gelingt, eine glückliche Beziehung aufzubauen und diese für viele Jahre zu erhalten. Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter? Vorausgesetzt, Sie haben den richtigen Partner gefunden, der Ihre Interessen teilt, der in Ihren Augen attraktiv und interessant ist, beginnt der gemeinsame Weg des Miteinanders. Trotzdem werden schnell die ersten kleinen Missverständnisse auftauchen oder das Verhalten des Partners führt zu Irritationen. In diesem Fall ist es oberstes Gebot, beides zeitnah und liebevoll anzusprechen. Warten Sie nicht Tage lang, in denen Sie Ihren kleinen oder größeren Ärger nähren, um dann Ihren Partner mit Vorwürfen zu überhäufen. Denn Ihr Liebster oder Ihre Liebste könnte sich wie aus dem Hinterhalt attackiert fühlen, weil er/sie gar nicht mehr nachvollziehen kann, warum Sie so gekränkt sind. Achten Sie auf Ihre Wortwahl, zeigen Sie nicht erbost mit dem sprichwörtlichen Finger auf Ihren Partner und schimpfen Sie nicht lauthals los. Bevor Sie sprechen, denken Sie nach, was genau sie gestört hat und warum. Formulieren Sie Ihre „Beschwerde“ möglichst aus Ihrer Perspektive ohne anschuldigende „Du-hast-aber-Formulierungen“.
Was macht man, wenn es ordentlich „gekracht“ hat?
Vermitteln Sie Ihrem Partner, welche Verhaltensweise oder Äußerung Sie gekränkt hat, in dem Sie beschreiben, wie Sie diese empfunden haben. Machen Sie deutlich, was Ihnen wichtig ist und welches Bedürfnis, Interesse oder gar Wert aus Ihrer Sicht verletzt wurde. So lernt Ihr Partner Sie mehr und mehr kennen – auch Ihre Empfindlichkeiten und Ihr Wertesystem, das er nicht verletzen sollte. Eröffnen Sie ihm Ihre Welt, die Dinge zu betrachten. Doch seien Sie Ihrerseits auch bereit, seine Sichtweisen anzuhören und zu verstehen. Sie müssen nicht immer die Meinung Ihres Partners teilen, doch auf jeden Fall respektieren. Gespräche über ihre Beziehung sollten regelmäßig stattfinden, um die Luft zu reinigen und sich immer wieder darüber zu verständigen, wie Sie gemeinsam auftreten und leben wollen. Diese führt man am besten nur dann, wenn ausreichend Zeit vorhanden ist. Zwischen Tür und Angel spricht es sich schlecht. Auch mit zu viel Alkohol spät am Abend sind weitere Konflikte vorprogrammiert.
Dauerhafte Liebe will geübt sein
Aufmerksames Zuhören, sich hinein versetzen in den anderen ist die Voraussetzung, um sich auch auf schwierigem Terrain sicher zu bewegen. Sie wollen ja keinen Scherbenhaufen nach einem Partnergespräch, sondern mehr Nähe und Liebe. Dies kann nur gelingen, wenn Sie beide den Respekt vor dem anderen, seinem Anderssein wahren und dabei nie Ihren liebevollen Blick auf Ihren Partner verlieren, gleich, wie groß ein auszutragender Konflikt auch mal sein mag. Scheitern Sie daran während des Konflikts, dann denken Sie darüber nach, was sie so lieben an Ihrem Partner oder geliebt haben und konzentrieren Sie sich darauf. Wenn die Wogen geglättet sind, dann beginnen Sie ein neues Gespräch entweder mit einer Entschuldigung, sollten Sie der Auslöser des Konflikts gewesen sein oder mit all dem Liebevollen, was Sie über Ihren Partner abseits aller Probleme und Konflikte denken. Lassen Sie die Liebe wieder zu, verzeihen Sie sich und Ihrem Partner.
Das Beziehungskonto pflegen
Da im täglichen Einerlei und Stress häufig verloren geht, was wir am anderen so sehr geschätzt haben, kann es helfen, regelmäßig Bilanz zu ziehen und die Habenseite Ihres Beziehungskontos wieder aufzufüllen. Machen Sie sich klar, was Sie an Ihrem Partner lieben, und teilen Sie Ihre Liebe mit. Vergessen Sie nicht die kleinen Gesten, Aufmerksamkeiten und Zuwendungen, mit denen Sie Vieles glätten können, was im Auf und Ab des Lebens manchmal zu emotionalen Verwerfungen geführt hat. Füllen Sie die Habenseite Ihres Beziehungskontos regelmäßig bewusst auf. Respekt und Bewunderung des Partners ist immer die Basis, um eine Partnerschaft glücklich durch das gemeinsame Leben zu navigieren.
Partnerschaft ist kein Therapieersatz
Ein wichtiger anderer Aspekt in Beziehungen ist, mit sich im Reinen zu sein. Wälzen Sie nicht jedes Problem, das Ihnen im Leben begegnet, auf Ihren Partner ab. Machen Sie entweder Einiges mit sich aus oder suchen Sie auch mal professionelle Hilfe. Den Partner als Mülleimer oder Dauertherapeut zu benutzen, kann dazu führen, dass die Beziehung zu sehr problematisiert wird und Sie Ihren Gefährten/in heillos überfordern. Er/Sie wird den inneren Rückzug antreten oder unwirsch werden, was Sie wiederum kränkt und so eröffnet sich ein Teufelskreis, aus dem manche Paare nicht mehr herausfinden. Zum gegenseitigen Respekt gehört nun einmal, dass der Partner Raum genug für sich hat. Man muss nicht alles teilen. Machen Sie sich unabhängig, haben Sie eigene Freunde, Hobbys, Interessen, die nicht die Ihres Partners sind. Umso spannender ist dann der Austausch über das Erlebte. Paare, die keinen Gesprächsstoff mehr zu haben scheinen, sind manchmal in Restaurants zu beobachten. Die Kommunikation ist erstorben oder man giftet sich nur noch an.
Bewahren Sie immer Ihre Eigenständigkeit, Ihren Selbstrespekt und den Respekt Ihrem Partner gegenüber. Sorgen Sie für Ihre eigene Attraktivität und bewundern Sie an Ihrem Partner das, was Sie an ihm anziehend finden. So sollte sich auch erotische Anziehungskraft bewahren lassen, die für ein erfülltes Paarleben unabdingbar ist – es sei denn, sie wollen nur „gute Freunde“ sein – das bleibt nun jedem Paar selbst überlassen. Das Geheimnis einer langen glücklichen Beziehung ist kein Hexenwerk, sondern stets achtsamer Umgang mit einander, mit sich selbst und ein gemeinsamer Entwicklungsprozess, der auf der Basis von echter Liebe stattfindet.