Die Frage, wie schadstoffbelastet Kinderkleidung heutzutage wirklich ist, bewegt viele Eltern. In Zeiten der Globalisierung und Massenproduktion hört und liest man vermehrt haarsträubende Berichte über Gift- und Schadstoffe in Farben, die für die Kleidungsindustrie verwendet werden und Mütter und Väter fragen sich häufig, was ein Kind überhaupt noch tragen darf, ohne dass der Modespaß gleich Hautirritationen oder sogar eine Allergie zur Folge hat. Wer nicht genauestens Herkunft und Produktionsweise prüft, kann bei der Kleiderwahl böse Überraschungen erleben, denn gerade die Haut kleiner Kinder nimmt viel schneller Schadstoffe auf als die eines Erwachsenen. Besonders belastet sind grelle Farben und rote Töne. Schwitzen die Kinder beispielsweise beim Sport oder während des Spielens, so werden durch Wärme und Feuchtigkeit chemische Stoffe freigesetzt und sorgen für teilweise extreme Hautreizungen.
Ein Milliardengeschäft und seine Tücken
Dass das Bekleidungsgeschäft vielerorts ohnehin zu einer fragwürdigen Industrie verkommen ist, das ist längst kein Geheimnis mehr. Doch viele Kunden wissen noch nicht, dass bereits die Baumwollpflanzen aus rein wirtschaftlichen Gründen zum Teil in extremer Weise mit Pestiziden behandelt werden, die sogar der ersten Wäsche standhalten und weiterhin ihre hochgradig giftigen Inhalte abgeben. Auch Weichmacher und chemische Farben, die für die bei Kindern so beliebten Applikationen, Muster und Motive sorgen, sind reines Gift für den Menschen. Trotzdem werden diese Substanzen immer öfter in die Fabrikation mit aufgenommen, denn günstig in Asien oder Osteuropa produzierte Kinderkleidung ist heutzutage ein Milliardengeschäft, das ohne Rücksicht auf Verluste funktioniert. Auch die Vorstellung, dass ganze Ladungen an Bekleidung vor dem Versand nach Europa mit giftigen Chemikalien bearbeitet werden, damit sie die langen Tage des Transportes unbeschadet überstehen, ist nicht nur für Mütter und Väter schockierend.
Gibt es denn überhaupt verlässliche Alternativen?
Wer genau hinsieht, findet aber dennoch einen Ausweg aus dem Pestizide-Dschungel. Immer mehr Hersteller ändern bereits ihren Kurs und achten nun selbst auf ihren positiven Ruf, indem sie biologisch angebaute Baumwolle verarbeiten und auf giftige Farbzusätze verzichten. Dennoch ist auch bei diesen Etikett-Versprechungen Vorsicht geboten, insbesondere wenn sich preislich kaum ein Unterschied zum herkömmlichen Kleidungsstück aufweisen lässt. Ein Bio-Babystrampler ist mit Sicherheit etwas teurer als der aus dem Billigmarkt. Aber mal ganz ehrlich, sollte die Gesundheit und vor allem die der Kinder nicht ein paar Euro mehr wert sein? Insbesondere in Fair Trade-Shops und Bio-Läden ist man eigentlich auf der sicheren Seite. Am allerwenigsten verseucht sind zudem helle und beige Kleider, bei denen zumindest auf Farbzusätze verzichtet wurde. Und eins sollte ja sowieso ganz klar sein: Kleidung vor dem ersten Tragen immer erst gut durchwaschen!