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Gewusst wie: Holzfußböden richtig versiegeln

Was wasserlösliche Parkettlacke können. Plus Infos über die richtige Pflege des Holzbodens und Tipps für Heimwerker.

Nachdem Teppichböden und Kunstfasern selbst die intimsten Örtchen in den Wohnungen der Deutschen erobert hatten, geht der Trend zu natürlichen Bodenbelägen. Parkettböden sind wieder gefragt.

Auch natürliche Holzböden müssen vor Abnutzung und Schmutz geschützt werden (Lesen Sie dazu auch: Was tun bei großen Fugen in altem Holzboden?). Ganz ohne Chemie scheint es also doch nicht zu gehen. So mancher Konsument sieht dennoch nicht ein, warum er seinen natürlichen Holzbelag mit einem Überzug aus Kunststoff versiegeln soll und lässt sein Parkett lieber mit einem Naturharzlack, mit Bienenwachs oder Balsamterpentin ein. Diese Mittel sind zwar „natürlich“, das heißt aber noch lange nicht, dass sie deswegen völlig unschädlich wären. Auch naturbelassene Harze oder sonstige rein biologische Produkte können gesundheits- und umweltsensible Bestandteile (zum Beispiel pflanzliche Lösungsmittel) enthalten.

Noch einen Nachteil haben die rein Biologischen: Die ständige Pflege eines relativ naturbelassenen Bodens ist in stark beanspruchten Arealen eine zeitraubende und anstrengende Angelegenheit. Stark färbende Verschmutzungen, die sich in den Fußboden hineinfressen, wird man möglicherweise überhaupt nicht mehr los. In wenig beanspruchten Bereichen – etwa im Schlafzimmer – ist er allerdings eine wirkliche Alternative. Sonst aber ist Lackieren und zwar am besten mit einem Wasserlack angesagt.

So schützt der Lack das Parkett

Wer seinen Holzboden schützen möchte, muss ihn mit einem feinen Kunststofffilm überziehen. Die Lackversiegelung eines Parketts erfüllt drei ganz wichtige Schutzfunktionen. Zum einen wirkt der Lack porenfüllend. Dadurch wird unter anderem das Aufquellen des Holzes beim Reinigen mit Wasser verhindert. Zum zweiten bildet er einen fest haftenden Oberflächenfilm, der vor einem raschen Verschleiß schützt. Zum dritten verhindert die Versiegelung das Eindringen von Verunreinigungen, was die Pflege des Bodens natürlich wesentlich vereinfacht.

Woraus besteht ein Wasserlack?

Wasserlacke bestehen, wie schon der Name sagt, hauptsächlich aus Wasser. Daneben enthalten sie eine Reihe von Zusatzstoffen wie etwa Antischäummittel, filmbildende Substanzen und Mattierungsmittel. In dieser Flüssigkeit schweben kleine Kunststoffteilchen aus Acryl. Beim Trocknen des Lacks verdunstet das Wasser, die Acrylkörner kleben zusammen und bilden mit Hilfe der Zusatzmittel einen Film.

Der Verbrauch bestimmt die Kosten

Vom Verkaufspreis kann man nicht auf die tatsächlich anfallenden Kosten pro versiegeltem Quadratmeter schließen: Die Bandbreite kann je nach Marke sehr unterschiedlich sein. Ein hoher Quadratmeterpreis bedeutet aber nicht unbedingt auch beste Qualität, wie auch ein geringerer Preis ein gutes Versiegelungsergebnis nicht ausschließt. Am besten informiert man sich vor dem Kauf über aktuelle Testergebnisse von Verbraucherschutzorganisationen wie zum Beispiel Ökotest.

Was Sie beim Versiegeln mit Wasserlack beachten sollten

Die zu versiegelnden Flächen müssen gut geschliffen, trocken und vor allem sauber sein. Reste von Schleifstaub, Öl, Wachs oder anderen Verunreinigungen hinterlassen unschöne Spuren. Sorgen Sie während der Versiegelung für eine gute Lüftung, vermeiden Sie aber Zugluft. Die Fenster sollten offen bleiben bis der Lack trocken ist und kein Geruch mehr wahrgenommen wird.

Es sollte im Zimmer nicht zu kalt sein

Die Zimmertemperatur sollte beim Lackieren nicht unter 13 Grad liegen. Der Lack wird mit einer dichten Streichbürste oder einer Rolle verteilt. Vermeiden Sie unbedingt Lackansammlungen und Krusten. Wenn diese unschönen Stellen erst einmal eingetrocknet sind, hilft nur mehr neuerliches Schleifen.

Heimwerker und Heimwerkerinnen, die auf schöne und dauerhafte Ergebnisse Wert legen, sollten auf das Zwischenschleifen der Böden keinesfalls verzichten. Es ist deshalb so wichtig, weil der Wassergehalt in den Lacken ein Aufstellen der feinen nicht abgeschliffenen Holzfasern bewirkt. Wer diese Fasern nicht durch einen Zwischenschliff entfernt, erhält eine mehr oder weniger raue Oberfläche.

Nach dem ersten Versiegelungsdurchgang das Parkett also noch einmal mit einem relativ feinkörnigen Papier abschleifen, reinigen und neuerlich versiegeln. Wenn der Lack trocken ist, die ganze Prozedur noch ein zweites Mal wiederholen!

Pflegetipps

Behandeln Sie Ihr Parkett unmittelbar nach der Versiegelung besonders vorsichtig. Die Lebensdauer der Versiegelung ist umso höher, je schonender Sie in den ersten Tagen mit Ihrem Boden umgehen. Feucht reinigen sollte man erst nach einer Woche; auch Teppiche erst nach dieser Zeit auslegen! Schwere Einrichtungsgegenstände frühestens nach ein bis zwei Wochen vorsichtig aufstellen.

Schmutz und Sand auf dem Parkett wirken wie Schleifpapier und sollten möglichst rasch mit Mopp, Haarbesen oder Staubsauger entfernt werden. Bei Bedarf „nebelfeucht“ wischen. Den Boden auf keinen Fall mit Wasser überschwemmen. Das Holz könnte sonst aufquellen. Durch Zugabe eines lösungsmittelfreien flüssigen Parkettpflegemittels ins Putzwasser wird der Boden stumpfer und die Rutschgefahr geringer.