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Gewürze und Kräuter von Kümmel bis Wacholder

Heilmittel aus der Küche.

Gut kochen ohne Gewürzkräuter? Unvorstellbar. Ihre Heilwirkung? Vielfältig! Hier erfahren Sie das Wichtigste über Gewürzkräuter von Kümmel bis Wacholder.

Wohl schmeckende Gewürze oder frische Kräuter gehören in praktisch jedes feine Gericht. Diese Zutaten fördern darüber hinaus die Verdauung und wirken auf vielfältige Weise positiv auf den menschlichen Organismus. Diese Wirkungen sind vielfach erprobt. Die Wissenschaft hat viele Nachweise erbracht und sogar bisher unbekannte Wirkweisen entdeckt.

Kümmel

Die dunkelbraunen, sichelförmigen Samen mit leicht süßlichem, würzigem Geschmack können besonders gut mit Knoblauch, Zwiebel und Chili kombiniert werden. Kümmel vertreibt hervorragend Blähungen, fördert die Sekretion von Magen- und Gallensaft und damit die Fettverdauung, und wirkt krampflösend. Er ist wichtiger Bestandteil von Magen- und Gallentee und als Gewürz ideal zu blähenden Speisen.

Majoran

Bei Majoran handelt es sich um frische oder getrocknete Blätter mit kräftigem, leicht minzigem Geschmack. Majoran kann gut mit Salbei, Rosmarin, nicht jedoch mit Oregano kombiniert werden. Es regt den Appetit an, fördert die Fettverdauung, vertreibt Blähungen und wirkt leicht krampflösend. Die getrockneten Blätter sind häufig Bestandteil appetitanregender Teemischungen, werden verwendet für Schnupfensalbe für Säuglinge, gegen Blähungen, und sind ein typisches Gewürz für fette Speisen wie Braten, Eintöpfe oder Wurst. Tipp: Majoran am besten nur mit jeweils einem anderen Gewürz kombinieren!

Meerrettich

Die Wurzeln mit scharfem, senfähnlichem Geschmack, sollte man am besten nur mit Knoblauch, Pfeffer, Zwiebel kombinieren. Meerrettich fördert die Sekretion von Gallensaft sowie die Fettverdauung und hat eine stark antibiotische Wirkung. Er wird zerrieben für Breiauflagen bei Nervenschmerzen und rheumatischen Beschwerden und verabreicht als Fertigpräparat bei Infektionen der Atem- und Harnwege. Meerrettich schmeckt als Gewürz zu Rindfleisch und Fisch und sollte nicht mitgekocht werden.

Melisse

Die frischen oder getrockneten Blätter der Melisse mit ihrem frischen, zitronigen Geschmack können mit anderen frischen Kräutern kombiniert werden. Melisse regt den Appetit an, vertreibt Blähungen, wirkt beruhigend, krampflösend und sogar antiviral. Sie wird gegen nervöse Magen- und Herzbeschwerden verwendet und ist Bestandteil von Nerventees sowie Salben gegen Lippenherpes. Melisse schmeckt als Gewürz für Salat, Süßspeisen oder als Likör (Melissengeist).

Petersilie

Petersilienkraut und die Petersilienwurzel mit ihrem leicht süßlich-scharfem, würzigem Geschmack können gut mit fast allen Kräutern wie Estragon, Knoblauch, Schalotten, Schnittlauch und Thymian kombiniert werden. Die frischen Blätter enthalten sehr viel Vitamin A und C, regen den Appetit und den Kreislauf an, fördern die Sekretion von Verdauungssäften, wirken harntreibend und blutreinigend. Petersiliensamen sind häufig Bestandteil von entwässernden Teemischungen, “Petersilienwasser” (aus der Apotheke) wirkt gegen Ohrenschmerzen und Rheuma. Petersilie ist aber auch als Universalgewürz für Salat, Quarkgerichte, Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Suppen geeignet und in vielen Kräutermischungen enthalten.

Pfefferminze

Frische Pfefferminzblätter haben einen süßlich frischen, leicht pfeffrigen Geschmack. Sparsam dosiert geben sie zusammen mit anderen Kräutern einen frischen Beigeschmack. Das in den Blättern enthaltene Menthol wirkt bakterientötend, schmerzlindernd, leicht krampflösend, regt den Appetit an und fördert die Sekretion von Galle und Verdauungssäften. Pfefferminzblätter wirken als Magen-Darm-Tee gegen Magenschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl oder Gallenbeschwerden und sogar gegen Kopfschmerzen, Schlafstörungen sowie gegen Nervosität. Sie schmecken als Gewürz zu Fleisch, sollten aber nicht mitgekocht werden und schmecken am besten frisch.

Rosmarin

Die Nadeln und kleinen Zweige mit leicht harzigem, bitter-würzigem Geschmack können besonders gut mit Knoblauch, Thymian, Petersilie kombiniert werden. Seine ätherischen Öle und die Gerbstoffe regen Appetit, Nervensystem und Kreislauf an. Rosmarin ist auch als Tee und Badezusatz bei Erschöpfungszuständen oder Altersschwäche geeignet und wird als Gewürz zu Gemüseeintöpfen mit Tomaten und zu Braten verwendet. Achtung: Rosmarin während der Schwangerschaft nur in kleinen Mengen verwenden!

Salbei

Die frischen oder getrockneten Blätter mit ihrem etwas strengen, bitter-würzigen, leicht harzigen Geschmack werden wegen des eigenständigen Aromas am besten nur mit Knoblauch, Pfeffer und Zwiebel kombiniert. Salbei fördert die Verdauung, heilt Entzündungen, hemmt die Schweißproduktion und kräftigt die Nerven. Salbei wird als Tee zum Gurgeln gegen Halsschmerzen und Entzündungen im Mund und gegen übermäßiges Schwitzen verwendet. Salbei ist ein ideales Gewürz zu Suppen, Eintöpfen und Fleisch.

Schnittlauch

Die röhrenförmigen Blätter mit dem leicht scharf-würzigen, frischen Geschmack passen eigentlich zu allen anderen frischen Kräutern. Schnittlauch enthält viel Vitamin C, regt den Appetit und die Verdauung an und wirkt leicht blutdrucksenkend. Er eignet sich zum Würzen als besonders feine Alternative zur Zwiebel in Kräuterquark und -butter, auf Suppen und in Salaten.

Senf

Die Körner des Schwarzen Senfs mit scharf-würzigem Geschmack passen besonders gut zu Knoblauch, Lorbeer, Petersilie, Zwiebel, aber auch zu vielen frischen Kräutern. Senf regt den Appetit an, fördert die Sekretion von Speichel, regt die Durchblutung an, bekämpft Bakterien und Pilze und macht fette Speisen verträglicher. Sein Mehl wird für Senfwickel bei Halsschmerzen, Verspannungen, Gicht, Arthrosen und Ischias-Schmerzen, seine Körner zum Einlegen von Gemüsen, die frischen Triebspitzen für Salate verwendet.

Thymian

Frische oder getrocknete Thymian-Blätter oder junge Triebe mit leicht scharfem, würzigem Geschmack passen wegen des intensiven Geschmacks am besten zu Lorbeer, Petersilie, Knoblauch, Zwiebel. Seine ätherischen Öle wirken krampflösend, antisseptisch, schleimverflüssigend, regen den Appetit an und fördern die Sekretion von Verdauungssäften. Thymian eignet sich als Tee bei Husten und Bronchitis, bei Blähungen und Magenkrämpfen als Gewürz für Fleisch, Eintöpfe, Gemüse wie Tomaten, Pilze und Auberginen.

Wacholder

Die getrockneten “Beerenzapfen” mit bitter-harzigem, ganz leicht süßlichem Geschmack können gut mit anderen Kräutern wie Fenchel, Knoblauch, Lorbeer, Majoran, Petersilie kombiniert werden. Wacholder regt den Appetit an, vertreibt Blähungen, entwässert und wirkt “blutreinigend”. Deshalb eignet er sich als Blutreinigungsmittel bei Hautkrankheiten, Gicht und rheumatischen Erkrankungen und als Gewürz für Sauerkraut, Fleisch und Fisch, in Kräuterlikören und Schnaps (Gin); Wacholder immer mitkochen! Achtung: Während der Schwangerschaft oder bei Nierenschwäche meiden!