Eine ungewürzte Mahlzeit schmeckt nicht. Das weiß jeder, der nach einer Magen-Darmkrankheit schon mal eine gewürzarme Diät einhalten sollte. Doch in der heutigen modernen Welt werden die Stimmen der Kritiker, die rein gar nichts von einer solch faden Ernährung halten, wieder lauter. Und das nicht zu Unrecht. Schließlich waren Gewürze bis ins 19. Jahrhundert die einzig wirksame Arznei, die den Menschen zur Verfügung stand. Reguläre Medikamente gab es nicht – geschweige denn Antibiotika.
Was gegen Lungenerkrankungen hilft
Schon vor 5.000 Jahren wurden in Mesopotamien heiße Fenchelumschläge zur Behandlung von Lungenentzündungen verabreicht. Die antiken Inder setzen außerdem gern Kardamom ein, um die Beschwerden von Atemnot und Husten zu lindern. Die klebrigen Samen in den grünen Kapseln besitzen ein fruchtiges Aroma und lassen sich deshalb problemlos pur zerkauen. Außerdem sind Anis und Sternanis schon lange für ihre schleimlösende Wirkung bekannt. In Tees aufgebrüht entfalten sich ihre Öle besonders gut und beschleunigen so das gesunde Abhusten. Pfeffer wurde früher auch als Mittel gegen Husten und andere Brustleiden eingesetzt. Und tatsächlich ist heute wissenschaftlich belegt, dass er vor Erkrankungen der Atemwege schützt.
Für die gesunde Verdauung
Gegen Bauch- und Magenkrämpfe sind Fenchel und Anis mittlerweile ein bekanntes Hausmittel und lassen sich als Tee in jeder Drogerie kaufen. Weniger bekannt ist, dass Kreuzkümmel die Gallensaftausscheidung fördert. Auch auf die Bauspeicheldrüse wirkt er sich positiv aus. Durch diese doppelte Wirkung lässt sich die Verdauung natürlich regulieren, was auch zu einer Verminderung von Blähungen führen kann. Mittlerweile ist der Kreuzkümmel sogar offiziell als Präventionsmittel gegen Diabetes im Gespräch.
Und auch wenn gerade bei Darmerkrankungen immer wieder eine Schonkost propagiert wird, so hat doch gerade der Pfeffer eine positive Wirkung auf den Darm. Seine Gerbstoffe und Öle helfen gegen Viren und Bakterien, die sich auf der Darmschleimhaut festsetzen können. Deshalb wurde er zu Großmutters Zeiten auch gern als Mittel gegen Durchfälle angewandt.
Wer zudem unter Entzündungen im Magen-Darmbereich leidet, kann sich auch der Wirkung von Zimt bedienen. Dieser wirkt entzündungshemmend und lässt sich problemlos vielen Mahlzeiten untermischen. Allerdings sollte nicht zu viel Cassia-Zimt verwendet werden, da dieser relativ viel Cumarin enthält. Dieser Stoff kann in höheren Dosen zu Leberschäden sorgen. Plant man also eine längere Therapie mit Zimt, sollte man den teureren Ceylon-Zimt verwenden, da dieser sehr wenig Cumarin enthält.
Öle gegen Kopfschmerzen
Statt gleich zu einer Tablette zu greifen, kann man leichtere Kopfschmerzen auch mit Minzöl behandelt. Dieses sollte gleichmäßig auf den Schläfen verteilt werden. Die ätherischen Öle schwellen den Nasenschleimhaut ab und befreien so den Kopf von dem unangenehmen Druckgefühl. Alternativ kann auch Schwarzkümmel helfen. Dieser muss zwar erst in einem Tuch zerrieben und dann unter die Nase gehalten werden, doch die Wirkung ist vergleichbar mit jener des Minzöls.
Gegen depressive Verstimmung
Auch für depressive Erkrankungen in milderer Form gibt es Heilmittel aus der Natur. Altbekannt ist das Johanneskraut, welches mittlerweile sogar als Dragee freiverkäuflich zu beziehen ist. Allerdings sollten die Patienten darauf achten, dass Johanniskraut meist nicht mit Antidepressiva eingenommen werden darf, weil es die Wirkung des Medikaments aufheben kann. Dasselbe trifft übrigens auch auf Pfefferminz zu.
Weniger bekannt ist außerdem, dass auch die Muskatnuss stimmungsaufhellend wirken kann. Jedoch ist diese Behandlung nicht für jedermann geeignet, da es bei einer zu hohen Dosierung zu Rauschzuständen kommen kann. Ein übermäßiger Konsum kann außerdem bleibenden Schaden anrichten.