Ein Gewitter mit Blitz und Donner erschreckt und fasziniert die Menschen zugleich. Manche haben Angst vor einem Gewitter und andere wieder sind begeistert von diesem Naturschauspiel. Gewitter sind nicht jedermann Sache. Man unterscheidet zwei Arten von Gewittern. Es gibt das Wärmegewitter und das Frontgewitter. Die bekannte Gewitterschwüle ist der typische Vorbote eines Wärmegewitter. Frontgewitter werden durch großräumige Luftverschiebungen verursacht und können mit Luftgeschwindigkeiten von über 50 Kilometer pro Stunde über weite Gebiete hinweg ziehen.
Die Furcht vor einen Blitz ist nicht unbegründet
Bei der Entladung eines Blitzes fließen in Bruchteilen von Sekunden sehr starke Ströme. Noch gefährlicher als der Stromschlag ist die dabei entstehende Hitze. Bei einem Blitzschlag können sehr hohe Voltspannungen und Stromstärken von 200.000 Volt auf den Menschen einwirken. Dementsprechend schwer können die Verletzungen ausfallen. Mögliche Verletzungen reichen von Verbrennungen über Lähmungen, verschiedenen Krämpfen und Herzrhytmusstörungen. Sehr empfindlich trifft es dabei das Nervensystem und Muskelgewebe. Ursache dafür ist der hohe Flüssigkeitsanteil und demzufolge, der geringe Widerstand gegenüber elektrischen Ladungen.
Gesundheitsschäden durch einen Blitz
Nicht alle vom Blitz getroffenen Menschen sind sofort Tod. Die Wirkung von Kriechströme durch Berührungsspannung oder ein Blitzüberschlag von Bäumen kann zum Tod führen. Dies passiert vor allem wenn es zu Kammerflimmern und akuten Herzversagen kommt und keine schnelle Hilfe erfolgt.Bleibt nach einem Blitzschlag „nur“ das Herz stehen, bestehen gute Chancen für eine Wiederbelebung. Wesentlich schlimmer ist aber die Hitzeeinwirkung auf den Körper. Es kommt zu einer inneren Verkochung. Die Auswirkungen eines Blitzschlages können sich auch erst allmählich bemerkbar machen. Leistungsabfall oder ständige Herzrhythmusstörungen nach einem Blitz sollten Anlass sein, einen Arzt aufzusuchen und eine Untersuchung zu fordern. Auch eine Reizweiterleitung in Muskeln, Nerven und im Gehirn erfolgt durch schwache elektrische Ströme.Die heftige Energieeinwirkung von außen bleibt hier nicht ohne Folgen. Dies äußert sich meist in Gefühlsstörungen, Lähmungen, Schmerzen, Verwirrtheit und Erinnerungslücken. Bei etwa 75 Prozent der Betroffenen können lebenslange Schäden bleiben.
Erste Hilfe bei Blitz-Verletzten
Wenn ein Blitzschlag überlebt wird, dauert die Verwirrtheit der Person zwischen wenigen Minuten bis Stunden und bessert sich nur langsam. Meist besteht ein Gedächtnisverlust in Bezug auf das Ereignis. Ist man zufällig Zeuge eines solchen Vorfalls muss sofort gehandelt werden. Im Unterschied zu einem „normalen“ Elektro-Unfall, besteht unmittelbar nach dem Einschlag, völlige Spannungsfreiheit. Eine weitere Durchströmung des Opfers oder der zu Hilfe leistenden Person ist dadurch ausgeschlossen. Das Opfer kann sofort angefasst werden. Um sich als Helfer aber bei anhaltendem Gewitter nicht selbst in Gefahr zu bringen, muss ein geeigneter Platz zur Hilfeleistung gesucht werden. Die unmittelbare Nähe von Masten, Bäumen und Türmen ist zu meiden. Auch eine Menschenansammlung ist zu verhindern. Der Erfolg einer Herzdruckmassage liegt bei über 80 Prozent. Allerdings muss sie innerhalb der ersten fünf Minuten erfolgen. Auf keinen Fall sollte man überstürzt reagieren, sondern immer über die Notrufnummer 112 entsprechende Hilfe anfordern.
Sicherer Schutz bei Gewitter
Es gibt eine Menge Dinge, die man bei Gewitter nicht tun sollte. Auf keinem Fall sollte man sich bei Gewitter im oder auf dem Wasser befinden. Schwimmen ist dann lebensgefährlich, da der Blitz in das Wasser einschlagen kann. Innerhalb eines Gebäude können Gefahren auch von außen herein kommen. Dies können Strom- und Wasserleitungen sein. Auch Telefone sind eine Gefahr bei oberirdischer Zuführung der Telefonleitung. Schlägt der Blitz in die Leitung ein, stellt man mit dem Telefonhörer in der Hand eine gute Verbindung zur Erde dar. Auf freiem Feld sollte man eine Senke suchen und sich hin hocken, um eine möglichst kleine Angriffsfläche zu bieten. Ein sicherer Schutz vor einem Blitzeinschlag ist das Auto. Hier wirkt das Prinzip des Faradayschen Käfigs. Die Energie wird nach unten geleitet und ist für die Personen im Inneren des Fahrzeuges ungefährlich.
Weshalb sind Blitzschutzanlagen an Gebäuden wichtig?
Blitze suchen immer den schnellsten Weg zur Erde. Es gibt Stoffe, wie Metall oder Wasser, die den den Blitz gut leiten. Andere wiederum isolieren elektrisch gut und leiten den Blitz nicht. Dazu gehören trockenes Holz und Beton. Deshalb schlägt der Blitz eher in metallene Oberflächen ein. Das ist auch das Prinzip des Blitzableiters. Metalle bieten die Gefahr, dass diese den Blitzstrom über größere Strecken weiterleiten. Deshalb muss man sich bei Gewitter von ausgedehnten Einrichtungen, wie Zäunen oder Geländern unbedingt fernhalten. Findet der Blitzstrom an der Einschlagstelle keinen elektrisch gut leitenden Weg, kommt es dann oft zu Bränden. Er erhitzt dann die von ihm durchgeflossenen Gegenstände und benachbarten Dinge so stark, das sie sich entzünden oder sogar explodieren. Dies kann fast überall passieren. Deshalb sind entsprechende Sicherungsmaßnahmen dringend notwendig.
Die Pflicht und Notwendigkeit, Blitzschutzanlagen an Gebäuden anzubringen.
Nach den letzten Gebäudebränden durch Blitzeinschläge in Falkenberg und anderen Orten schrecken viele Hausbesitzer plötzlich auf. Fachleute raten zur Überprüfung der Tauglichkeit der vorhandenen Blitzschutzanlagen und zur Neumontage. Blitzschutzanlagen sind nur für bestimmte Gebäude Pflicht. Dazu gehören Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen und Pflegeheime. Für Ein- Zwei- und Mehrfamilienhäuser gibt es bisher noch keine gesetzliche Pflicht und auch keine behördlichen Auflagen. Trotzdem sollten gut funktionierende Blitzschutzanlagen von den Versicherungen mit Nachlässen honorieren.
Bei einem Blitzinformationsdienst von Siemens in Karlsruhe werden in einem Messnetz die Blitze gezählt. An einem der letzten Wochenenden wurden in ganz Deutschland 365.00 Blitze gezählt. Versicherer greifen bei Schadensfällen gern auf solche Informationen zurück.Ein Blitz ist zwar eine Wettererscheinung aber eben auch ein Stromereignis.