Für Reisen in die Tropen sollten Sie sich vorab über die Impfbestimmungen informieren. Auch Malariavorsorge könnte nötig sein. Was noch, lesen Sie hier.
Wer sich auf Reisen in ein tropisches Land begibt, sollte sich vorab gut über Gesundheitshinweise informieren. Denn tropische Reiseziele bergen aufgrund des warmen Klimas und ihrer hygienischen Verhältnisse für Mitteleuropäer einige Risiken. Bei der Informationsbeschaffung helfen Tropeninstitute, Gesundheitsämter, Ärzte und Apotheker. Wenn Sie einen Arzt konsultieren, sollten Sie allerdings vorab darüber informiert sein, dass es immer wieder vorkommt, dass Malariaprophylaxe unnötigerweise verabreicht wird. So zum Beispiel für Reiseziele, in denen die spezifische Moskitoart, die Anopheles-Mücke, die die Krankheit überträgt, gar nicht vorkommt. Solche Präparate können dann sofort abgesetzt werden, denn gerade Malariapräparate wie das verbreitete „Lariam“ können unangenehme Nebenwirkungen wie Übelkeit, Gleichgewichtsstörungen oder Halluzinationen hervorrufen. Daher sollten Sie sich darüber informieren, welche Medikamente notwendig sind und welche nicht – und das richtet sich natürlich nach Ihrem jeweiligen Aufenthaltsort.
Grundregeln für Urlaube in den Tropen
Natürlich ist auch auf die Impfbestimmungen der Reiseländer zu achten. Auf die Prävention von Hepatitis, Typhus oder Gelbfieber zum Beispiel. Vor Antritt einer Reise sollte außerdem der aktuelle Impfstatus für Polio, Tetanus/Diphtherie und auch Zecken erhoben werden. Bei einer Reise in ein tropisches Land sollten Sie auch auf die dort am häufigsten vorkommenden Krankheiten wie Erkältungen und Durchfall vorbereitet sein. Das Risiko von beiden Erkrankungen kann allerdings entscheidend verringert werden, wenn ein paar Grundregeln beachtet werden. Erkältungen etwa werden in tropischen Ländern oft durch Temperaturunterschiede zwischen klimatisierten Räumen und warmer Außenwelt verursacht. Gerade in heißen Ländern besteht die Tendenz dazu, Busse, Taxen, Banken und Restaurants bis auf Gefrierfachtemperatur zu kühlen. Sie sollten also immer etwas Warmes zum Anziehen dabei haben. Auch durch Stress vor dem Urlaub und durch trockene, sauerstoffarme Luft im Flugzeug kann es zu Erkältungen kommen. Achten Sie also auch im Flugzeug auf warme Kleidung, damit Sie nicht schon mit einer Erkältung am Urlaubsort ankommen.
Hilfe bei Durchfallerkrankungen
Ebenso wie bei Reisen nach Nordafrika kommen Durchfallerkrankungen auch sehr oft bei Aufenthalten in den Tropen vor. Sie resultieren aus dem Kontakt mit Bakterien, die der mitteleuropäische Magen nicht gewohnt ist, ebenso wie aus der Ernährungsumstellung bei Reisen in fremde Länder. 50 bis 80 Prozent aller Fernreisenden leiden während des Urlaubes unter Durchfall. Seine Formen können von leichten, lästigen, aber kurzen Unannehmlichkeiten bis hin zur schweren Erkrankungen variieren. Impfungen gegen Durchfall gibt es aber leider nicht – außer bei Hepatitis A, die durch Nahrungsmittel übertragen wird. Vor der Einnahme von Medikamenten gegen Durchfall sollte man sich außerdem über mögliche Nebenwirkungen informieren. Manche Durchfallerkrankungen, die durch Bakterien oder Parasiten hervorgerufen werden, bedürfen auch einer speziellen Therapie. Eine erhebliche Minderung des Risikos einer Durchfallerkrankungen ist durch die Einhaltung einfacher Regeln möglich. Faustregel ist hier: Alles meiden, was man nicht kochen oder schälen kann. Vorsicht ist auch bei warmgehaltenen Speisen geboten. Essen, das nicht bei unter 10 Grad oder über 60 Grad gelagert wird, kann sich zu einem Infektionsherd entwickeln. Zu den wichtigsten Ess- und Trinkregeln, die den Reisenden mitgeteilt werden sollen, zählen unter anderen folgende:
- Kein ungeschältes Obst essen.
- Blattsalate möglichst meiden.
- Kein Trinkwasser aus der Wasserleitung trinken.
- Stets genügend nicht alkoholische Flüssigkeit zu sich nehmen.
- Keine Eiswürfel in Getränken zu sich nehmen, wenn nicht sichergestellt ist, dass diese aus Mineralwasser hergestellt sind.
- Darüber hinaus kann der übermäßige Genuss von eisgekühlten Getränken die Magen-Darmflora derartig in Mitleidenschaft ziehen, dass es ebenfalls zu Durchfall kommt.
- Mäßig essen und trinken. Vorsicht bei Buffets, sie verleiten zum Viel- und Durcheinanderessen.
Falls es Sie trotzdem erwischt hat, ist es bei Durchfall sehr wichtig, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um dem Entzug von Wasser und Mineralien und damit dem Austrocknen des Körpers entgegen zu wirken. Beispielhaft ist etwa folgende Zusammensetzung: 1 Liter Orangensaft, 1 Teelöffel Kochsalz, 2 Esslöffel Zucker oder 1 Liter schwarzer Tee, 1 Teelöffel Kochsalz, 2 Esslöffel Zucker, Saft von 2 Orangen.
Bei Reisen in den Dschungel sollten Sie auch Ihre Schuhe vor dem Anziehen am Morgen ausschütteln, um etwaiges Getier, dass es sich dort in der Nacht gemütlich gemacht hat, zu entfernen. Ein guter Reiseleiter wird Sie aber darauf hinweisen. Abschließend zu erwähnen ist ein Phänomen, das ebenso häufig wie vermeidbar ist und nicht nur, aber sicherlich auch in tropischen Ländern auftritt: der Sonnenbrand. Sei es aus Unterschätzung der Kraft der Sonne in subtropischen und tropischen Regionen auch im Hochgebirge, oder aus dem Bestreben, möglichst schnell die gewünschte Bräune zu erhalten. Ein nicht unbeträchtlicher Teil von Urlaubern holt sich gleich in den ersten Tagen einen Sonnenbrand. Schützen Sie sich also mit passender Kleidung und Sonnenschutzmittel. Der Rückzug in den Schatten kann auch einen Sonnenstich vermeiden, der mit Kreislaufproblemen, Übelkeit und Kopfweh schon so manchen Urlauber für einen ganze Tag ausgeschaltet hat.