Wer sich auch im hohen Alter noch selbst versorgen und beweglich bleiben will, sollte auf seine Gelenke achten.
Gelenke sind unsere natürlichen Scharniere und gleichzeitig unsere Stoßdämpfer. Verschleißerscheinungen führen zu Funktionseinbußen und Schmerzen. Der Sportbiologe und Gesundheitscoach Gunther Schmitt aus dem badischen Eggenstein-Leopoldshafen weiß aus seiner Praxis, dass eine gelenkbewusste Lebensweise vor diesen Verschleißerscheinungen schützt. „Man kann selbst viel dazu beitragen, dass die Gelenke reibungslos funktionieren oder bereits bestehende Probleme sich in Grenzen halten.“
Der empfindliche Gelenkknorpel muss unterstützt werden
Gunther Schmitt empfiehlt, die empfindlichen Gelenkknorpel zu schützen und zu unterstützen. „Ist der Knorpel intakt, funktionieren die Gelenke buchstäblich reibungslos, und die Knochenenden können ungehindert übereinander gleiten.“ Allerdings ist diese Knorpelschicht druck- und stoßempfindlich und wird im zunehmenden Altersprozess rau und rissig. „Halten Sie daher vor allem angegriffene Gelenke stets warm und trocken. So sorgen Sie für eine gute Durchblutung der Gelenke und Gelenkmuskulatur.“
Damit die empfindliche Knorpelschicht widerstandsfähig bleibt, sollte man zudem übermäßige Belastungen vermeiden. „Dazu gehören Übergewicht, aber auch einseitige Tätigkeiten“, so der Sportbiologe. Er rät: „Heben Sie schwere Gegenstände an, indem Sie in die Hocke gehen und ihre Last so nah wie möglich am Körper fassen. Das ist sowohl für den Rücken als auch für die Gelenke schonender, als wenn Sie sich bücken und mit Hilfe der Rückenmuskeln Gegenstände anheben.“ Gunther Schmitt empfiehlt auch, lieber zwei leichtere statt einer schweren Tasche zu tragen. „Damit verteilt sich die Last auf zwei Arme. Ruckäcke oder Einkauftrolleys sind sogar noch schonender für Kniegelenke, Hüfte und Wirbelsäule.“
Bewegung fördert den Muskelaufbau und die Durchblutung
Auch anhaltende, einseitige Belastungen bei der Arbeit oder im Haushalt sollten vermieden werden. „Das geht sicherlich nicht immer“, weiß auch der Sportbiologe. „Aber wenn einseitige Tätigkeiten nicht zu vermeiden sind, dann sollte man zwischendurch Pausen einlegen und sich recken und strecken.“
Zudem rät der Sportbiologe, Sport zu treiben und sich viel zu bewegen. „Kräftige Muskeln sind ein hervorragender Gelenkschutz, gerade bei älteren Menschen. Körperliche Aktivitäten fördern zudem den Gelenkstoffwechsel. Laufen Sie viel zu Fuß und steigen Sie Treppen, statt den Aufzug zu nehmen. Fahren Sie Rad, wandern oder walken Sie.“ Wer Probleme mit den Gelenken hat, sollte auf Sportarten Fußball oder Squash verzichten, da sie Knorpel und Gelenke erheblich beanspruchen.
Auch das richtige Schuhwerk muss sein: „Tragen Sie bequeme Schuhe mit gut gedämpften Sohlen und laufen Sie auf weichen Böden – das schont Ihre Knie- und Fußgelenke zusätzlich. Gehen Sie hin und wieder auch einmal barfuß – das tut dem gesamten Körper gut.“
Auch die Ernährung spielt eine große Rolle, um die Gelenke beweglich zu halten. „Vermeiden Sie Übergewicht. Essen Sie weniger Zucker, Weißmehl und dafür mehr Obst, Gemüse, Pilze und Salate. Und trinken Sie viel Wasser oder Tee statt Limonade!“, rät Gunther Schmitt.