Holunderbüsche sind robuste kräftige Pflanzen, die wild und in vielen Hausgärten gedeihen. Vor allem Blüten und Beeren eignen sich als Zutaten für die gesunde Küche.
Holunderbüsche oder -bäume werden bis zu 10 m hoch. Sie vermehren sich leicht und werden kaum krank. Zudem sind sie ausgesprochen attraktiv. Im Frühsommer schmücken sie sich mit doldenartigen, cremeweißen Blütenschirmen, die bis zu 25 cm Durchmesser haben können. Im Herbst werden daraus rote oder schwarze Beeren, die sich ebenso wie die Blüten in der Küche verwenden lassen.
An viel befahrenen Straßen sollte man auf die Ernte von Beeren und Früchten möglichst verzichten. Wer Holunder im (etwas abseits gelegenen) Garten hat, kann sich glücklich schätzen. Zum einen hat er kostenlose Zutaten in biologischer Qualität direkt vor der Tür. Zum anderen galt Holunder als probates Mittel gegen Hexenzauber. In ländlichen Gegenden werden deshalb noch heute Holunderbüsche in Hausnähe ausgesprochen gern gesehen.
Das klassische Rezept – Fliedertee
Fliedertee aus Holunderblüten ist ein klassisches Mittel gegen Erkältungen, geeignet für eine Schwitzkur. Dazu übergießt man 4 TL getrocknete Holunderblüten mit 1/2 l Wasser. Von dem Tee sollte man zwei Tassen täglich trinken – und zwar möglichst heiß.
Ausgebackene Holunderblüten
Gründlich geputzte Blüten (nicht waschen!) werden in Eierkuchenteig aus 100 g Mehl, einem Ei und etwas Milch eingetaucht und in heißem Fett ausgebacken, bis sie goldbraun sind. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Dann mit Zucker und Zimt überstreuen.
Hollerblütenlimonade
Das ist ein köstliches Rezept für heiße Tage. Holunderblütenschirme werden mit Zitronensaft und Mineralwasser übergossen. Nach Geschmack Zucker zufügen. Gut durchziehen lassen. Wer will, gibt kurz vor dem Servieren ein paar Kugeln Vanilleeis hinzu.
Holunderbeersuppe
Entstielte reife Holunderbeeren (die grünen sind ungenießbar und sollten unbedingt aussortiert werden!) werden mit Wasser und Zucker aufgekocht. Wie viel Zucker man nehmen möchte, ist Geschmacksache und auch eine Frage der Einstellung. Wer will, süßt stattdessen mit Honig oder Birnendicksaft. Anderes gedünstetes Obst kann – püriert oder in kleinen Stückchen – zugegeben werden: reife Äpfel, Birnen oder Zwetschgen.
Holunderlikör
Reife Holunderbeeren werden im Verhältnis 2:1 mit Zucker im Entsafter verarbeitet. Der entstandene Saft wird 1:1 mit Rum vermischt und mit Vanille aromatisiert.
Holundermarmelade
Reife Holunderbeeren werden mit Apfelstückchen, Beeren der Eberesche (Sorbus aucuparia, auch Vogelbeere genannt) und Gelierzucker zu Marmelade(!) verarbeitet. Das ist eine schöne Abwechslung zum üblichen Gelee.
Achtung: Vogelbeeren enthalten Parasorbinsäure. Roh schmecken sie bitter und in großen Mengen genossen können sie schädlich sein.
Holundergelee
Wer ein Fan von Gelee ist, kann es aus Holunderbeerensaft zubereiten. Eine Alternative ist die Verwendung von Holunderblüten und Apfelsaft. Gut gesäuberte und von kleinen Insekten befreite Holunderblüten werden in einer großen Schüssel mit Apfelsaft übergossen. Nach vierundzwanzig Stunden (im kühlen Keller oder im Kühlschrank) nimmt man die Blüten heraus. Aus dem nun aromatisierten Apfelsaft, zusätzlich parfümiert mit Zitronensaft von 1 – 2 Zitronen, und Gelierzucker wird schließlich ein ganz besonderes Gelee.