Krank im Urlaub? Da ist die Urlaubsfreude schnell dahin. Doch wer ein paar Gesundheitstipps beachtet, erhöht seine Chancen auf einen erholsamen Urlaub.
Der Urlaub – das sind für viele Menschen die schönsten Wochen des Jahres. Man möchte etwas erleben oder einfach nur einmal richtig abschalten. In jedem Fall kommen einem dann eine Erkältung, ein Magen-Darm-Infekt oder andere Krankheiten besonders unangenehm in die Quere.
Keine Chance für Schnupfen, Husten, Halsschmerz, Durchfall und Fieber
Denn die Urlaubsfreude ist arg getrübt, wenn man von Fließschnupfen, Halsschmerzen, Durchfall oder Fieber geplagt auf dem Zimmer bleiben muss, während die Miturlauber sich am Pool oder am Strand vergnügen. Und ein eventuell notwendiger Arztbesuch ist gerade bei einem Auslandsurlaub auch meist etwas komplizierter als zu Hause…
Damit es gar nicht erst soweit kommt, ist es ratsam, nicht nur eine gut ausgestattete Reiseapotheke mitzuführen, sondern vor dem Urlaub, auf der Reise und vor allem auch am Urlaubsort einige wichtige Tipps zu beherzigen. Damit lassen sich viele unnötige Beschwerden und Gesundheitsprobleme vermeiden.
Stress – auch im Urlaub einer der wichtigsten Risikofaktoren
Einer der wichtigsten Risikofaktoren im Urlaub ist – wie auch sonst im Leben – der Stress. Daher sollte die optimale Urlaubsvorbereitung bereits einige Wochen vor dem eigentlichen Reisetermin beginnen. Leicht gesagt, aber oft schwer getan.
Doch wer rechtzeitig damit beginnt, wichtige Projekte vor dem Urlaub sukzessive an Kollegen zu übergeben, kann beruflichen Stress unmittelbar vor dem Urlaubsantritt schon im Vorfeld deutlich reduzieren. Und wer absehen kann, dass es vor dem Urlaub nicht ohne ein paar Überstunden abgehen wird, der sollte diese nach Möglichkeit nicht erst auf den letzten oder vorletzten Abend vor der Abreise legen.
Reisen, Sport und Klimawechsel als Stressfaktoren
Stress resultiert aber keineswegs nur aus einer oftmals überdurchschnittlichen Arbeitsbelastung vor Urlaubsbeginn. Vielmehr können auch Reisen sowie viele Sport- und Freizeitaktivitäten für den menschlichen Körper hohe und ungewohnte Belastungen darstellen und damit Stress verursachen.
Das gilt vor allem dann, wenn man entweder generell untrainiert ist oder wenn es sich um eine ungewohnte, spezifische Art der Belastung handelt. Dabei kann es sich ebenso um einen Gewaltmarsch zu Fuß oder eine anstrengende Radtour unmittelbar nach der Ankunft wie um ein übertrieben langes Sonnenbad handeln.
Egal, was die Ursache ist – negativer Stress bedeutet immer eine Belastung für den menschlichen Organismus, der dadurch anfälliger für Infektionen wird. Insbesondere Erkältungen, Halsbeschwerden oder auch Magen-Darm-Erkrankungen spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle.
Das Immunsystem „urlaubsfit“ machen
Die Stärkung des Immunsystems durch ausreichend Schlaf und Ruhe, eine gesunde Ernährung, kalte Wadengüsse oder Duschen und gegebenenfalls auch die Einnahme von Immunstimulanzien können hier gute Dienste leisten. Beispiele für pflanzliche Präparate, die das Immunsystem stimulieren sollen, sind etwa das aus der Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides) gewonnene Umckaloabo, aber auch verschiedene Echinacea-Präparate oder das auf Kapuzinerkresse und Meerrettich basierende Angocin.
In jedem Falle sollte man reichlich trinken, um die Schleimhäute in Mund und Nase feucht zu halten. Zwei Liter Flüssigkeit pro Tag sind das Minimum, bei heißem Klima können es durchaus auch drei oder vier Liter sein. Geben Sie aber bitte Mineralwasser oder Tee den Vorzug vor Hochprozentigem und Cocktails an der Strandbar!
Gönnen Sie Ihrem Körper Zeit und Ruhe zum Akklimatisieren
Mindestens einen Tag nach der Ankunft am Urlaubsort sollten Sie Ihrem Körper Zeit lassen, sich zu akklimatisieren – und das nicht nur, wenn es einen Jetlag zu überwinden gilt. Allein schon die Gewöhnung an ein anderes Klima stellt für den Körper eine Herausforderung dar.
Dazu muss es sich noch nicht einmal um einen Wechsel in eine andere Klimazone handeln, bereits eine Reise ins Gebirge oder an die See erfordert eine Umstellung. In der ersten Phase nach der Ankunft sollten größere Belastungen und allzu großer sportlicher Ehrgeiz deshalb tabu sein. Auch was die Kleidung angeht, sollten Sie noch Vorsicht walten lassen.
Klimawechsel im Urlaub nicht unterschätzen
Wer beispielsweise seinen Urlaub an der Nordsee- oder Ostseeküste verbringt, sollte sich beim ersten abendlichen Strandbummel lieber noch einen warmen Pullover oder eine Jacke überziehen. Dass andere früher angereiste Urlauber vielleicht deutlich weniger anhaben, ist kein Maßstab.
Sie hatten schließlich schon einige Tage mehr Zeit, um sich auf das Reizklima und den oftmals ziemlich frischen Seewind einzustellen. Wenn Sie es ihnen zu früh gleichtun wollen, kann das schnell mit einer heftigen Erkältung enden.
Infektionen vorbeugen durch gute persönliche Hygiene
Darüber hinaus ist es wichtig, sich möglichst gut gegen unnötige Keimbelastungen zu schützen. Ausreichend häufiges und gründliches Händewaschen ist hier sicherlich eine der wichtigsten Maßnahmen. Nicht weniger wichtig ist es, konsequent nur abgekochtes Wasser oder Mineralwasser aus fest verschlossenen Flaschen zu trinken.
Da die Herkunft des verwendeten Wassers sich bei Eiswürfeln in der Regel nicht nachvollziehen lässt, sollte man sie am besten ganz meiden. Obst sollte stets gründlich gewaschen und nach Möglichkeit auch geschält werden. Gerade in Ländern mit heißem Klima sollte gekochten Speisen im Zweifelsfall der Vorzug vor Rohprodukten gegeben werden.
Vorsicht bei Klimaanlagen und Zugluft
Auch bei Klimaanlagen ist Vorsicht geboten. Viele Menschen reagieren empfindlich auf kalten Luftzug, selbst wenn sie ihn zunächst als angenehm empfinden. Lassen Sie sich also beim Schlafen nicht „anblasen“ – auch nicht von einem eventuell neben das Bett gestellten Ventilator. Dasselbe trifft auch für Klimaanlagen in Autos, Bussen oder Flugzeugen zu.
Künstlich belüftete und klimatisierte Räume haben zudem den Nachteil, dass die Schleimhäute in Mund und Nase leichter austrocknen und gereizt werden, was ihre Widerstandskraft gegen Viren oder Bakterien vermindert. Reichliches Trinken und das Herunterregeln des Ventilators oder der Klimaanlage können helfen, dies zu vermeiden.
Richtige Wundbehandlung, guter Insekten- und Sonnenschutz und Beherzigen der Baderegeln
Zieht man sich auf Reisen eine Verletzung zu, sollte man der Wundbehandlung die nötige Aufmerksamkeit widmen, um Komplikationen wie beispielsweise Infektionen vorzubeugen. Dies gilt auch schon für Blasen oder kleinere Schnitt- und Risswunden.
Und last but not least sollte man gerade auch im Urlaub an geeigneten Sonnen- und Insektenschutz denken und nicht die altbewährten Baderegeln ignorieren: Nicht alkoholisiert oder mit vollem Magen baden gehen, und nie in unbekannte Gewässer springen!