Den Lauchgewächsen werden fast schon Wunderwirkungen zugesprochen. Auf eine lange Tradition und moderne Forschungsergebnisse stützen sich Aussagen über die gesundheitsfördernde prophylaktische Wirkung der Zwiebel.
Der Speisezwiebel und ihrer nahen Verwandtschaft, dem Knoblauch, wurden und werden tolle Dinge nachgesagt.
Herkunft der Zwiebel
Die Zwiebel stammt aus Asien und wurde schon lange in China, Indien und im Vorderen Orient kultiviert. Erst nach dem Eindringen der Römer in den östlichen Mittelmeerraum kam die Zwiebel nach Europa und wurde später in der Heilkunde der Klöster genutzt.
Die Speisezwiebel gehört zu den Lauchgewächsen und trägt den botanischen Namen Allium cepa. Außer der Speisezwiebel gibt es noch die Winterzwiebel Allium fistulosum die Schalotte Allium ascalonicum und noch einige Varianten mehr.
Inhaltsstoffe und Wirkung der Zwiebel
Die Zwiebel liefert nicht nur Geschmack und Aroma. Sie fördert die Gesundheit und das ist schon seit langem bekannt. Dafür sollen die in ihr enthaltenen schwefelhaltigen Verbindungen wie Alliin, Allicin, Polysulfide und das die Tränen treibende Propanthialoxid sorgen.
Unter dem Gattungsnamen Allium cepa finden sich im Pschyrembel (258. Auflage) folgende Zeilen: „frische oder getrocknete Blattscheiden und -ansätze enthalten Alliin, u. a. schwefelhaltige Verbindungen, ätherisches Öl, Peptide und Flavonoide; antibakterielle, lipid- und blutdrucksenkende sowie Thrombozytenaggregation hemmende Wirkung.“ Der Pschyrembel empfiehlt dann die Anwendung der Speisezwiebel bei Appetitlosigkeit und zur Prophylaxe altersbedingter Gefäßveränderungen. Soweit die Kurzfassung der medizinischen Wissenschaft zum Thema Speisezwiebel.
Außerdem stecken in der Zwiebel viele Vitamine und Mineralstoffe. Die Zwiebel hat eine starke antibakterielle Wirkung und kann so Infektionen vorbeugen. Das hilft als Schutz gegen Grippe, Husten und Schnupfen. Die Zwiebel regt den Appetit an, fördert die Verdauung und ist harntreibend. Sie beugt Durchblutungsstörungen, erhöhtem Blutdruck und einem erhöhten Blutfettspiegel vor.
So wird vielfach empfohlen, dass vor allem ältere Menschen der Zwiebel kräftig zusprechen sollten. Der Eisen- und Zinkanteil in Zwiebeln regt den Sauerstofftransport in den Zellen an. Legende sind die Lebensalter von Menschen in der Kaukasusregion. Und viele der Hochbetagten aus dieser Bergwelt verweisen auf den regelmäßigen Verzehr von Knoblauch, der vor Krankheiten schützt. Die Menschen haben also gemacht, was im Pschyrembel empfohlen wird: Sie haben durch Verzehr von Lauchgewächsen den altersbedingten Gefäßerkrankungen vorgebeugt und so ein hohes Alter erreicht.
Zwiebeln können aber auch äußerlich angewendet werden. Die Wundheilung wird gefördert und Schwellungen können abgeschwächt werden. Bei Bienen- oder Wespenstichen kann eine frisch aufgeschnittene Zwiebel an der Einstichstelle die Wirkung lindern.
Die Liste der positiven Wirkungen des Verzehrs von Zwiebeln ist in der Historie wie in der Gegenwart ellenlang. Die gelieferten Belege sind mehr oder weniger plausibel und basieren auf breitem Erfahrungswissen. Hier nur noch ein Hinweis, dass auch die medizinische Forschung sich weiter mit der Zwiebel und ihren Wirkungen beschäftigt.
Prophylaxe von Magen- und Prostatakrebs
In „Medizin-Aspekte“ wird auf eine Arbeit von Forschern des nationalen Krebsinstituts in Bethesda/USA verwiesen. Die dortigen Forscher „wiesen nach, dass Männer mit einem Verzehr von über 10 Gramm Allium-Gemüse pro Tag – also Zwiebeln, Schalotten und Knoblauch – ein um die Hälfte geringeres Prostatakrebs-Risiko hatten als die Personen mit dem geringsten Verzehr. Interessanter Hintergrund der Studie: Männer in China weisen die weltweit niedrigste Prostata-Krebsrate auf und essen vergleichsweise viel Allium-Gemüse. Schon 1989 war eine Studie, die im renommierten ‚Journal of the Cancer Institute’ veröffentlicht wurde, zu dem Ergebnis gekommen, dass der reichliche Verzehr von Allium-Gemüse das Magenkrebs-Risiko um bis zu 40 Prozent verringert.“
Diese Beobachtungen sollten nachdenklich machen. 10 g Speisezwiebel oder Knoblauch pro Tag, das sollte doch zu schaffen sein.
Zwiebel als Hustenstiller
Eine Vielzahl von Vorschlägen zur Gewinnung eines Hustensaftes aus Zwiebeln ist in der Literatur zu finden. Diese beruhen fast alle auf dem Prinzip, den Zwiebelsaft der Zwiebel durch Zucker zu entlocken.
Hier eine Rezeptur: Eine Speisezwiebel fein hacken und mit 3 Esslöffeln Zucker vermischen. 1/8 Liter Wasser dazu geben und die Mischung einige Minuten vorsichtig köcheln lassen. Den Sud dann einige Stunden stehen lassen und schließlich so durch ein Tuch pressen, dass auch der restliche Zwiebelsaft noch in den Sirup gelangt. Von diesem Saft bei Husten 3 – 5mal täglich 1 bis 2 Teelöffel nehmen.
Resümee
Die Zwiebel ist kein Wundermittel. Sie kann bei bestimmten Erkrankungen lindernd wirken oder die Heilung befördern. Ihre Stärke liegt wohl eher auf dem Gebiet der Prophylaxe. Der regelmäßige Verzehr von Zwiebeln in ausreichender Menge scheint der Gesundheit der Menschen gut zu tun. Dafür sprechen lange gemachte Erfahrungen und auch aktuelle Studien.