Lästig, unschön und fast immer harmlos. Das Gerstenkorn (Hordeolum) entsteht durch eitrige Entzündungen von winzigen Drüsen im Lidbereich und verschwindet meist nach wenigen Tagen von allein. Wie behandelt man ein gerstenkorn?
Manchmal wacht man morgens auf und hat ein ungutes Gefühl im Gesicht. Irgendetwas spannt da in der Nähe des Auges. Ein Blick in den Spiegel bestätigt: Ein Gerstenkorn ist über Nacht auf oder unter dem Lid gewachsen. Das sieht zwar an dieser exponierten Stelle nicht schön aus, aber ist optisch auch nicht wirklich hässlicher als ein kleiner Pickel. Und vor allem: Gerstenkörner sind fast nie ernstlich gefährlich und bei Beachtung einiger einfacher Regeln nur selten von Dauer.
Eitrige Entzündung lässt Gerstenkorn wachsen
Ein Hordeolum ist die Folge von meist bakteriell verursachten eitrigen Entzündungen der Schweißdrüsen oder der Talgdrüsen im Lidbereich. Durch die Entzündung kommt es zunächst zu einer Rötung an der betroffenen Stelle, die sich zu einer eitrigen Schwellung entwickelt.
Die etwa Getreidekorn große Erhebung ist zumeist harmlos, aber recht schmerzhaft. Nur in wenigen Fällen leiden die vom Gerstenkorn Betroffenen unter ernsthafteren Krankheitserscheinungen wie Fieber, Lidabszessen, Augapfelentzündungen oder Lymphknotenschwellungen
Menschen, die an Diabetes mellitus oder an einer Schwächung des Immunsystems leiden, neigen verstärkt zur Gerstenkornbildung.
Zwei Arten von Gerstenkorn
Man unterscheidet zwei Arten von Gerstenkorn: Das Hordeolum internum und das Hordeolum externum. Das auf dem Lid liegende Hordeolum externum entsteht bei Entzündungen der am Lidrand liegenden Talg- beziehungsweise Schweißdrüsen; das Hordeolum internum steht im Zusammenhang mit einer Entzündung der Talg produzierenden Meibom-Drüsen an der Lidinnenseite.
Auf keinem Fall ausdrücken!
Der lästige Mini-Buckel platzt in der Regel nach zwei, drei Tagen von allein auf. Danach heilt die entzündete Stelle rasch ab. Es ist dringend davon abzuraten, den Aufplatzprozess zu schleunigen und den Eiterpickel mit den Fingern aufzudrücken. Mit ziemlicher Sicherheit würden bei dieser Initiative Keime in die Wunde dringen und die Entzündung verstärken. Durch die oft empfohlenen Hausmittel Feuchttuch und Kamille wird die Entzündung ebenfalls nicht besänftigt, sondern im Gegenteil gereizt.
wie behandelt man ein gerstenkorn
Zu empfehlen sind Rotlichtlampenanwendung ( zweimal täglich 10 Minuten ) und anti-biotische Salben aus der Apotheke. In den seltenen Fällen, in denen sich das Hordeolum nicht öffnet, hilft der Arzt mit einem kleinen Schnitt nach.
Hagelkorn ist kein Gerstenkorn
Vom Hordeolum ist das oft mit mit dem Gerstenkorn verwechselte Hagelkorn (Chalazion) zu unterscheiden. Äußerlich dem Gerstenkorn durchaus ähnlich, handelt es sich beim Hagelkorn um eine chronische Entzündung der Meibom-Drüse, die zu einer Verstopfung der Talgdrüse und zu einer bis walnussgrossen Verdickung an der Lidinneseite führt. Das Hagelkorn ist vollkommen schmerzlos und harmlos. Nur ausnahmsweise wird die Augenbindehaut in Mitleidenschaft gezogen.
Zur Vorsicht sollte ein mutmaßliches Hagelkorn aber dennoch ärztlich untersucht werden, um abzuklären , ob es sich dabei tatsächlich um ein unbedenkliches Chalazion handelt oder vielleicht um ein hochgefährliches Talgdrüsenkarzinom (sehr selten).