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Geldanlage in der Niedrigzinsphase

Wenn die Zinsen sehr niedrig sind, suchen die Geldanleger verzweifelt nach interessanten Anlagemöglichkeiten. Welche Anlagen sind geeignet.

Geld anzulegen in einer Hochzinsphase ist einfach. Die Anleger bekommen für ihr Geld hohe Zinsen. Beliebte Geldanlageformen sind das Festgeldkonto, das Tagesgeldkonto und Sparbriefe. Hier können die Anleger die zentralen Aspekte der Geldanlage, Sicherheit und Rentabilität, gut miteinander verbinden. Doch diese Phasen dauern nicht ewig, sie werden abgelöst von Niedrigzinsphasen. Je nach Ausprägung dieser Phasen, sind die Renditen extrem niedrig. Wie sollte man dann sein Geld dann anlegen.

Kennzeichen von Niedrigzinsphasen

Das deutlichste Kennzeichen ist, dass das Zinsniveau über einen längeren Zeitraum deutlich gesunken ist. Dabei kann es vorkommen, dass das Renditeniveau unter die Inflationsrate sinkt. Das ist eine ganz spezielle Situation, tritt bei einer Anlage zu diesem Zins doch eine Kapitalvernichtung ein. Eine solche Situation herrscht bei der Eurokrise. Durch die Eurokrise senkt die EZB immer weiter die Zinsen, um die Staaten und die Banken zu unterstützen. Die Inflationsrate liegt jedoch deutlich über den Zinsniveau.

Die Anlageaspekte Sicherheit und Rentabilität

Die beiden Aspekte spielen für die meisten Anleger die zentrale Rolle bei ihrer Geldanlage, insbesondere die Sicherheit hat einen hohen Stellenwert. Viele Anleger haben bei riskanten Anlagearten viel Geld verloren und meiden daher die Gefahr. Zudem ist das Sicherheitsdenken bei den Deutschen sehr ausgeprägt. Dies rührt aus den Zwanziger Jahren, hier haben fast alle Menschen viel Geld durch die Inflation verloren. Dieses Erlebnis hat sich über die Generationen vererbt und ist bis heute ein zentraler Aspekt der Geldanlage.

Und dennoch versuchen die meisten Anleger eine möglichst hohe Rentabilität zu erzielen. Sicherheit und Rentabilität widersprechen sich jedoch. Sichere Anlagen bringen eine niedrigere Rendite als risikoreicher Anlagen. Die Anleger sind also im inneren Zweikampf.

Anlagen auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten

Noch immer parken die Deutschen das meiste Geld auf Sparbüchern. Hier wissen sie, dass es sicher angelegt ist. Der große Nachteil dieser Geldanlage ist die extrem niedrige Verzinsung. In Niedrigzinsphasen liegt diese fast bei null Porzent. Da die Inflation fast immer über der Verzinsung liegt, tritt hier eine Kapitalvernichtung ein.

Gelder auf Tagesgeldkonten sind im Gegensatz zu Spareinlagen besser angelegt. Hier ist die Verzinsung deutlich höher als bei Spareinlagen. In Abhängigkeit von der Höhe der Kapitalanlage gewähren die Banken steigende Zinssätze. Aber auch hier dürfte eine Kapitalvernichtung der Regelfall sein.

Anlagen in Bundesschuldverschreibungen und Unternehmensanleihen

Die Renditen dieser festverzinlichen Geldanlageformen sind in der Regel höher als die Inflationsrate. Zudem bieten sie eine relativ hohe Sicherheit, dies gilt insbesondere für Anleihen des Bundes. In der Eurokrise jedoch sind die Renditen der Bundesanleihen total eingebrochen. Dies ist dadurch bedingt, dass neben vielen Inländern auch Ausländer in Deutschlandanleihen investieren.

Unternehmensanleihen bieten höhere Zinsen, je nach Bonität des Unternehmens. Wer bereit ist ein höheres Risiko einzugehen, für den sind diese Anleiheformen eine geeignete Geldanlage.

Fonds und Aktienanlage

Eine Anlage in Fonds gilt als sicherer als eine Direktanlage in Aktien. In einem Fonds sind viele Aktien enthalten, so dass das Ausfallrisiko deutlich niedriger ist als bei einer Direktanlage. Die Rendite bei einem Fonds ist abhängig von der Rendite der Einzelwerte.

Wer auf Aktien setzt, kann eine hohe Rendite erzielen, kann aber auch einen hohen Verlust erleiden. Darüber muss sich jeder bewußt sein.

Immobilienanlagen

Immobilien gelten als inflationssicher, da sie als Sachwerte inflationsresistent sind. Problematisch wird es jedoch immer dann, wenn sich Blasen bilden, d. h. wenn zu viele Immobilien gebaut werden, die dann später leer stehen oder nicht mehr genug Rendite erzielen um die Schulden zu begleichen.

Fazit

Es ist äußerst schwierig in einer Niedrigzinsphase eine rentable und sichere Geldanlage zu finden. Nur wer bereit ist, ein entsprechendes Risiko einzu gehen, kann eine etwas höhere Rendite erwarten. Wer dazu nicht bereit ist, muss niedrige Renditen akzeptieren und Kapitalverlust in Kauf nehmen. Eines jedoch sollte man unbedingt vermeiden, sein Geld langfristig anzulegen, nur um ein paar Zehntelprozentpunkte mehr zu bekommen.