Mit einem Haushaltsbuch lassen sich die Finanzen gut überblicken und so manches Loch finden, in dem das Geld nur so verschwindet.
Haushaltsbuch – ein Klassiker, der immer wieder empfohlen wird, wenn es darum geht, mit dem Geld gut zu wirtschaften. Das klingt altbacken, ist aber alles andere als das. In Firmen nennt man das Buchführung. Eine Basis für gute Geschäfte.
Eingaben und Ausgaben
Grob hat fast jeder über das Geld, das er ausgibt, einen Überblick. Mit etwas Erfahrung wird der einfacher und genauer. Doch gerade, wenn man sich etwas Geld zur Seite legen will, ist es klug, den Blick zu schärfen.
Überschlägt man die Ausgaben, dann denkt man an den Großeinkauf und die festen Posten wie Miete und Strom. Aber denkt man auch an den schnellen Brötchenkauf? Und den kleinen Kaffee aus dem Automaten? Ganz eilige Ausgaben, die genauso eilig vergessen werden. Eine kleine Summe hier, eine kleine da und schon kommt ein nennenswerter Posten zusammen.
Ein Haushaltsbuch anlegen
Dabei ist es gar nicht so schwer, sich ein Haushaltsbuch anzulegen. Ein Heft, dazu einen Stift, schon kann es los gehen. Ist man sich nicht sicher, wie man das machen soll und will sich einige Anregungen ansehen, kann man das Stichwort Haushaltsbuch ins Internet eingeben. Es gibt mittlerweile sehr viele kostenfreie Angebote für Software, die man nutzen kann.
Da die besten Ideen nicht warten sollen, gleich anfangen, dann ist der erste Schritt gemacht! Kassenbons sammeln. Für Ausgaben ohne Zettel ein kleines Heft einstecken und die Brötchen und Kaffeebecher aufschreiben. Ob nun Einnahmen oder Ausgaben, es ist klug, sie nach regelmäßig wiederkehrenden und wechselnden zu unterscheiden. Fixkosten und sich verändernde.
Auflisten der Einnahmen – das geht am Schnellsten
Leider haben die Einnahmen die Angewohnheit, sehr wenig zu sein. Ausgaben sind ein wenig vielfältiger, aber erst einmal muss man sehen, was man hat. Meistens sind es diese Posten:
- Lohn oder Gehalt für jede Person, deren Geld in den Haushalt fließt
- Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe
- Renten
- Kindergeld
- Erziehungsgeld
- regelmäßige Zuwendungen wie Hilfen von den Eltern, Geld von der Oma
- Einnahmen aus einer gewerblichen oder freiberuflichen Tätigkeit, Nebentätigkeit
- Mieteinnahmen
Nicht alles findet sich bei jedem. Die Liste ist eine Anregung, mehr nicht. Daher ist sie auch nicht vollständig.
Aber es gibt noch unregelmäßige Einnahmen, die immer mal wieder auftauchen. Mit denen sollte aber erst gerechnet werden, wenn sie da sind.
- gezahlte Schulden, die man bekommt
- Steuerrückzahlungen
- Versicherungsleistungen
Die Liste ist ebenso unvollständig. Nie mit solchen Beträgen rechnen und sie fest einplanen. Sondern erst verwenden, wenn sie wirklich auf dem Konto sind. Eine Steuerrückzahlung kann niedriger sein als erwartet. Der Schuldner entdeckt, dass er einen Monat mal nicht zahlen muss und manche Versicherungen zahlen erst, wenn es wirklich nicht mehr anders geht.
Nun noch ausrechnen, was jeden Monat rein kommt. Nicht vergessen: Nur das summieren, was auch sicher kommt. Alles andere aus Gründen der Vorsicht von oben kommen lassen.
Die lange Reihe der Ausgaben
Sie ist viel länger als einem lieb ist. Erst einmal die festen Ausgaben:
- Miete
- Nebenkosten wie Energie, Heizung usw.
- Versicherungen
- GEZ, Internet, Telefon
- Beiträge für Vereine, Parteien usw.
- Steuern
- Krankenkasse, Rentenversicherung, Sozialleistungen
- Musikschule, Sportverein, Nachhilfe
Die Liste wird schnell noch viel länger in jedem Haushalt. Erschreckend, wo das Geld alles so hin verschwindet, ohne dass man auch nur ein Brot gekauft hat. Und wieviel das ist. Diese Reihe ist selbstverständlich nicht vollständig. Anhand der Kontoauszüge lassen sich alle Abbucher herausfinden. Die Kosten, die überwiesen werden, nicht vergessen.
Aber damit nicht genug. Es kommen noch unregelmäßige Ausgaben.
- Lebensmittel
- Drogeriewaren
- Zeitungen, Bücher
- Kaffeetrinken, Kino, Brötchen
- Tanken
- Kosmetik
- größere Anschaffungen (Möbel, Auto, Gardinen)
Sinnvolle Aufteilung der Einnahmen
Um das Haushaltsbuch zu führen, ist es gut, wenn vorher überlegt wird, wie die einzelnen Posten aufzuteilen sind. So lässt sich später alles einfach eintragen und vor allem leichter überblicken.
Bei den Einnahmen ist das weiter kein Problem. Die Einnahmen im Monat immer so aufschreiben, wie sie rein kommen. Dann gibt es keine Überraschungen. Wenn mal mehr kommt, freuen und eintragen.
Die Ausgaben aufteilen
Die Ausgaben sind schon schwieriger. Sie tauchen monatlich auf, täglich, jährlich. Am Besten ist es, wenn die täglichen Ausgaben auch so erfasst werden. Die monatlichen kommen dann einfach beim Ausgabentag hinzu. Jährliche Kosten bieten mehrere Möglichkeiten. Ist man knapp bei Kasse, lohnt es sich, größere Beträge durch die zwölf Monate zu teilen und diesen Betrag monatlich wegzulegen. Ob das Geld nun auf dem Konto bleibt oder sicherheitshalber in einem Briefumschlag vergraben wird, ist gleich. Hauptsache, es ist da, wenn man es braucht. Eine solche gefährliche Zeit ist das Jahresende, wenn jeder vom Konto sich bedient, Versicherungen, Steuern. Dann muss das Geld da sein. Rückbuchungen kosten nicht nur, sie sind auch sehr peinlich.
Wieder werden täglich die Ausgaben erfasst. Dabei ist es unsinnig, wenn man jeden Badreiniger und jedes Stück Butter extra verzeichnet. Obwohl solche Listen auch sehr interessant sind. Doch machen sie zuviel Arbeit. Lieber Kategorien bilden wie:
- Lebensmittel
- Reinigungsbedarf
- Kosmetik
- Kleidung
- Unterhaltung
- Auto
- ÖPNV
- Sonstiges
Die letzte Spalte ist interessant. Denn in ihr landen solche Posten wie „Cocktailtrinken für 50 €“. Das sind die kleinen und großen Geldfresser, an denen man gut sparen kann. Anderswo gibt es auch so etwas. Es muss nicht der zehnte Lippenstift sein, nicht das dritte Autoreinigungsspray. Je mehr Geldfresser man findet, auf die getrost verzichtet werden kann, umso mehr spart man. Nur ein guter Überblick bringt zu Tage, was man sinnlos vergeudet.
Abrechnung immer monatlich
Ist ein Monat abgelaufen, sollte in einer ruhigen Minute gerechnet werden. Welche Einnahmen gab es und wofür wurde das Geld ausgegeben? Gleich sollte gefragt werden, ob da nicht auch sinnlose Ausgaben drunter waren. Die dritte Dose Schuhcreme in schwarz.
Gut sieht es aus, wenn etwas übrig bleibt. Das Geld lungert auf dem Konto und freut sich. Schlimm ist es, wenn da mehr ausgegeben wurde, als in der Kasse gelandet ist. Zeit, genau über sich, sein Verhalten und sein Geld nachzudenken. In sich gehen und bessern. Denn Schulden werden teuer. Sie können vermieden werden.
Mit dem Haushaltsbuch hat man das Geld leichter im Griff. Und kann sich jeden Monat freuen, wenn man wieder eine finanziell schwere Situation umschifft hat. Überblick ist dafür die Grundlage.