Weihnachts-Einkäufe werden leicht doppelt so teuer wie geplant. US-Studien zeigen, warum das so ist und geben Tipps fürs Geldsparen beim Shoppen.
Wir geben mehr Geld aus als wir uns vorgenommen hatten. Das passiert den meisten beim Einkaufen. Schuld sind Geschäfts-Tricks, die es uns schwer machen „nein“ zu sagen. Aber wer die Geheimnisse kennt, tappt nicht in die Falle und spart Geld. Nutzen Sie die amerikanischen Forschungs-Ergebnisse.
Geschenke-Kauf: Lassen Sie sich nicht helfen
Wenn Sie ein Geschäft betreten, fragt ein freundlicher Verkäufer, „kann ich Ihnen helfen?“ Antworten Sie genauso freundlich, „nein danke“ und schauen Sie sich alleine um. Eine Studie amerikanischer Konsum-Forscher zeigt: Wir neigen dazu, mehr Geld auszugeben, wenn das Verkaufs-Personal beratend eingreift. Die Erklärung ist ganz einfach: Wir fühlen uns verpflichtet, etwas zu kaufen. Als eine Art Gegenleistung für die Aufmerksamkeit und Zeit, die uns im Geschäft geschenkt wurde.
Weihnachts-Shopping: Gleich morgens losgehen
Sie haben es sicher schon selbst beobachtet: Im Laufe des Tages schwindet Ihre Willenskraft, Sie geben eher nach und können nicht mehr so gut widerstehen. Woran liegt das? Das haben Experten an der Universität in Minnesota untersucht. Studienleiterin Kathleen D. Vohs sagt: „Mit jeder Stunde, die vergeht, wird es schwerer bei Versuchungen nicht schwach zu werden. Wir haben nur eine begrenzte Willenskraft pro Tag. Wenn wir also schon ein paar Mal „nein“ gesagt haben, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass wir gegen Abend nicht mehr widerstehen und dadurch mehr Geld ausgeben als geplant.
Im Kaufhaus: Ware nicht länger als 30 Sekunden anfassen!
Wer Ware länger als 30 Sekunden anfasst oder in den Händen hält, greift später doppelt so häufig zu – auch wenn man gar nicht so begeistert ist. Berührung schafft emotionale Nähe, nicht nur zu Menschen, auch zu Gegenständen. Die Folge: Je länger wir etwas anfasssen, desto mehr möchten wir es haben. Ein Experiment hat diesen Effekt bewiesen. Freiwillige wurden bei einer Auktion gebeten für einen Kaffeebecher mitzusteigern. Einige sollten den Becher vorher 30 Sekunden in den Händen halten, den anderen wurde das Anfassen verboten. Während der Auktion boten die „Anfasser“ doppelt so viel, manche sogar den dreifachen Betrag des eigentlichen Werts.
Schaufenster-Bummel: Überdachte Einkaufszentren meiden
Gut, in überdachten Einkaufszentren wird man nicht nass und bekommt keine kalten Füße. Aber dafür lauerte eine andere Shopping-Gefahr. Denn in diesen Zentren gibt es viele unterschiedliche Läden, auch Restaurants und Bäckereien. Und der angenehm köstliche Duft, den sie verströmen, macht Kunden mürbe. Wissenschaftler haben in zwei Verkaufsräumen Kerzen aufgestellt. In einem waren es neutrale Kerzen, im anderen Duftkerzen mit Schokoladen-Aroma. Nur 17 Prozent der Käufer im neutralen Duftraum kauften etwas. Aber 67 Prozent im Schokoduft-Raum. Warum? Der Gedanke an Essen aktiviert im Gehirn die Region, die nach schneller Befriedigung verlangt.
Geschenke-Suche: Nie erschöpft losgehen
Sie sind gestresst, geschwächt oder schlecht gelaunt? Dann verschieben Sie Ihren Einkaufsbummel oder Sie werden sich später über Ihre Kreditkarten-Abrechnung ärgern. Studien zeigen: Wir geben 234 Prozent mehr Geld aus, wenn wir gestresst sind. Und sogar 300 Prozent mehr, wenn wir schlecht gelaunt sind. Stichwort Frustkauf! Sie können die Geschenke-Suche unmöglich verschieben, weil Sie so knapp dran sind? Dann trinken Sie vorher wenigstens eine Tasse beruhigenden Melissen-Tee und atmen Sie dabei tief ein und aus. Das beruhigt Puls und Herzschlag, Sie fühlen sich besser.