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Gehirnjogging im Alltag – 5 einfache Übungen

Tägliches Training für den Kopf

Ein Gedächtnis wie ein Sieb? Kein Problem: Unser Erinnerungsvermögen lässt sich mit leichten Übungen auf Trab bringen.

Studien zeigen: Wir können in jedem Alter unser Gedächtnis schulen. Er empfiehlt sich allerdings, so früh wie möglich mit dem mentalen Training zu beginnen.

Kennen Sie das? Man fühlt sich wie ein Depp. Die Kinder bekommen Spiele, die man einfach nicht versteht. Zum Beispiel das Memory-Spiel, bei dem es nicht nur darum geht identische Bilderpaare zu identifizieren, man muss gleich vier Bilder mit ähnlichen Motiven zusammengelegt. Da zockt eine achtjährige schon mal locker Mama und Papa ab. Noch schlimmer ist, wenn man das Handy verliert. Telefonnummern von Kunden, Kollegen, Freunden – alles weg. Früher hätte man wenigstens noch die ein oder andere Nummer auswendig gewusst. Heute ist gar nicht mehr da…

Gedächtnis wie ein Sieb

Unser abnehmendes Erinnerungsvermögen hat einen Namen: “Digitale Demenz”. Sie wird hervorgerufen durch die elektronischen Erinnerungshilfen des Alltags. Immer mehr Menschen merken, wie ihre Merkfähigkeit schlappmacht. Kein Wunder: Telefonnummern, Namen, Zahlen – nicht der Grips hält das alltägliche Wissen parat, sondern Handy und Computer. Wenn wir wissen wollen, welche Opern Mozart geschrieben hat, bemühen wir nicht mehr unsere grauen Zellen, sondern schauen gleich bei “Google” nach. Studenten merken, dass sie Schwierigkeiten beim Lernen haben. Und Mitarbeiter in Unternehmen verschwitzen ohne den persönlichen digitalen Assistenten ihre Termine. Der PIN-Code für EC-Karte und Mobiltelefon, verschiedene Passwörter für den PC, E-Mail und Internetzugang – wer blickt da schon noch durch? Aber werden wir im Laufe unseres Lebens wirklich immer vergesslicher?

Brücken helfen beim Merken – auch Älteren

Die gute Nachricht ist: Alles halb so schlimm. Zum Lernen ist es nie zu spät. Beispielsweise hat der Hirnforscher Arne May vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine Studie veröffentlicht, in der er nachweisen konnte, dass selbst das Hirn älterer Menschen noch wachsen kann, wenn es sich neuen Aufgaben stellt, Herausforderungen meistert und Neues lernt.

Schlau Essen!

Eine gesunde Ernährung wirkt auf das Gehirn wie Medizin. Vor allem Omega-3-Fettsäuren (in Fisch, Walnüssen, Kiwis und Pflanzenölen), Folsäure (in Spinat oder Orangensaft) und Curcumen (Currygewürz) können das Gedächtnis verbessern sowie das Risiko verringern, an Depressionen, Alzheimer oder Demenz zu erkranken.

Jeden Tag 15 Minuten Gehirnjogging reichen

Lebenslanges Lernen ist wichtig. Man sollte sich jeden Tag 900 Sekunden lang auf eine Sache oder auf ein Erlebnis in der Vergangenheit konzentrieren. Nicht nur Zahlenketten, Sudoku oder IQ-Spiele trainieren den Grips. Das Surfen im Internet schult genauso wie Musizieren oder Meditieren. Hauptsache ist, dass die Beschäftigung regelmäßig erfolgt und Spaß macht. Wer täglich vier bis acht Zeilen eines Gedichts oder eines Songs auswendig lernt, spricht nicht nur seinen Geist an, sondern auch das Sprachempfinden und die Emotionen.

Und man muss sich nicht grämen, wenn die Kinder besser bei Bilderkärtchen und anderen Gedächtnisspielen sind, denn Erwachsene verlernen einfach viele Fähigkeiten im Laufe ihres Lebens, weil sie nicht mehr gebraucht werden.

Ebenso unnötig ist es alle Telefonnummern im Kopf zu haben. Dazu haben wir ja unserer digitalen Helfer. Den Vorrat an Speicherplatz im Hirn kann man für andere Aufgaben weitaus besser nutzen!

Fünf Denktipps für den Alltag

1. Schauen Sie das nächste Mal im Supermarkt nicht auf den Einkaufszettel. Erst wenn Sie glauben, dass alles im Wagen ist, kontrollieren Sie die Merkhilfe.

2. Wählen Sie auf einer Zeitungsseite einen beliebigen Buchstaben. Gehen Sie die Seite von oben bis unten durch und streichen Sie den Buchstaben durch, wann immer Sie ihn sehen. Erhöhen Sie beim nächsten Mal die Geschwindigkeit.

3. Versuchen Sie aus den Buchstaben eines langen Wortes möglichst viele neue Worte zu bilden. Wie viele schaffen Sie beispielsweise mit LAKRITZSCHNECKE?

4. Spielen hilft! Kinderspiele wie “Ich packe meinen Koffer und nehme mit…”, Memory (gibt es auch mit Kunstmotiven, oder ähnlichem, für Erwachsene), aber auch Sudokus oder elektronische Gedächtnisspiele (wie: “Dr. Kawaschimas Gehirn-Jogging”) bringen das Gehirn auf Trab.

5. Steuern Sie ihre Aufmerksamkeit. Etwa beim Spaziergang im Park. Achten Sie darauf, welche Blumen, Bäume und Sträucher Sie sehen. Oder auf dem Weg zur Arbeit in Bus oder Bahn. Betrachten Sie die verschiedenen Schuhe, die die Menschen tragen.