Was ist wichtiger in einer Beziehung – Gegensätze oder Gemeinsamkeiten? Je nach Dauer kann beides interessant sein.
Wenn Menschen auf Partnersuche sind, achten sie unbewusst auf bestimmte Gestiken, Mimik, Charaktereigenschaften etc. Man verliebt sich und wird ein Paar. Doch ist es etwas auf Dauer? In der vorhergehenden Partnerschaft waren die Gegensätze groß, nun stechen die Gemeinsamkeiten hervor. Welches der beiden Kriterien verspricht eine glücklichere und vor allem dauerhafte Beziehung?
1. Gegensätze ziehen sich an – und dann?
Ein zukünftiges Pärchen lernt sich kennen. Bereits in dieser Anfangsphase merken beide ganz schnell, dass sie sich in bestimmten Eigenschaften komplett voneinander unterscheiden. Doch genau das ist es, was auch so prickelnd ist. Die Achterbahn der Gefühle beginnt mit großer Spannung loszufahren. Doch kann das gut gehen?
Der Anfang der Beziehung
Wie das Sprichwort so gerne sagt: am Anfang hat man die rosarote Brille auf. Gegensätze ziehen sich aus diesem Grunde besonders an, weil es ja etwas neues ist. Seinen eigenen Alltag kennt man ja zu genüge. Doch es muss ja auch noch was anderes im Leben geben, oder? Deswegen wirken gegensätzliche Eigenschaften zunächst einmal sehr spannend. Der Partner zeigt einem eine andere Lebenseinstellung, andere Perspektiven – sozusagen eine neue Welt.
Ein Beispiel: Vielleicht sind Sie ein Planungsmensch und der neue Partner ist sehr spontan. Am Anfang scheint dies auch aufregend, da er Sie ständig irgendwo hinführt, ohne dass Sie es erwartet hätten. Das ist zunächst sehr interessant. Irgendwann jedoch, kreuzt einem das durch die Quere. Man ist nicht vorbereitet. Als Planungsmensch muss man sich vielleicht innerlich auf zukünftige Geschehnisse vorbereiten. Man möchte in der richtigen Stimmung sein. Doch durch das spontane Ausgehen können Sie sich nicht auf die Dinge konzentrieren, die Sie schon so lange geplant haben. Alles gerät durcheinander.
Verlauf der Beziehung
Erst im Alltag merkt man die Unterschiede ganz deutlich. Was zu Anfang noch neu und aufregend war, kann schnell nervig werden. Das sind dann aber zumeist grundlegende Eigenschaften. Natürlich gibt es in jeder Beziehung auch Gegensätze. Kein Mensch ähnelt einem anderen zu hundert Prozent.
Jeder Mensch hat Gene, die nicht durch einen Schalter einfach mal umzulegen sind. Manche Charaktereigenschaften sind somit fest verankert. Das ist ja auch gut so, denn zum Beispiel Zuverlässigkeit, Treue und Ehrlichkeit sind grundlegende Eigenschaften für eine gut funktionierende Beziehung. Besitzt der Partner jedoch diese Eigenschaften nicht, Sie aber schon, dann kann das im Alltag schnell zum Problem werden. Das Vertrauen fehlt.
Auf Dauer?
Wie sich bereits oben angedeutet hat, funktioniert eine gegensätzliche Beziehung unwahrscheinlich für die Ewigkeit. Es ist zwar nicht auszuschließen, jedoch gerät man ständig auf unterschiedliche Ansichten. Dass man den Partner verstehen kann, nachvollziehen kann, warum er auf eine bestimmte Art und Weise handelt, ist wichtig. Wenn es jedoch nicht so ist, da die Gegensätze zu groß sind, dann gerät man ständig ins Grübeln. Der Partner macht nie etwas, so wie man es möchte. Das macht auf Dauer unglücklich.
Für die vielleicht etwas unbedeutenderen Eigenschaften, sind Gegensätze aber auch gut. Wenn zum Beispiel beide Partner sehr unordentlich wären, dann würde ja nur Chaos entstehen. Außerdem können sich durch kleinere Gegensätze die Paare sehr gut ergänzen.
Wer allerdings nur auf der Suche nach einem Abenteuer ist, eine dauerhafte Beziehung somit ausschließt, für den sind Gegensätze ideal. Denn wie bereits erwähnt, wird dadurch der Anfang der Beziehung, oder in diesem Fall des Abenteuers, sehr interessant und aufregend gestaltet.
2. Gleich und gleich gesellt sich gern – für immer?
Es ist vielleicht zunächst ein langweiliger Gedanke, einen Partner zu haben, der in so vielen Eigenschaften mit einem selbst übereinstimmt. Doch muss es denn wirklich langweilig sein? Wenn Partner sich in den grundlegenden Eigenschaften ähneln, kann das durchaus positiv sein.
Der Anfang der Beziehung
Ein Paar, dass Interessen, Eigenschaften etc. miteinander teilt, lernt sich wahrscheinlich auch in einer Umgebung kennen, die diese Eigenschaften bereits voraussagen. Ein Pärchen, welches sich an der Universität kennenlernt, hat zum Beispiel in etwa den gleichen Bildungsstand.
Diese Gemeinsamkeit hat schon mal den Vorteil, dass man gleich ein Gesprächsthema hat – zum Beispiel das Studienleben, der Sport etc. Man fühlt sich geborgen und peinliche Pausen können somit weites gehend vermieden werden.
Verlauf der Beziehung
Für eine Beziehung sind allerdings auch andere Eigenschaften durchaus wichtig. Wenn man zum Beispiel ähnliche Vorstellungen von Charaktereigenschaften wie Treue, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit hat, dann harmonisiert das die Beziehung. Somit hat man eigentlich die größten Probleme erst gar nicht in seine Welt hineingelassen. Denn Streitigkeiten über Treue sollte ein dauerhaftes Paar, welches eine Zukunft plant, lieber nicht haben.
Das Gefühl verstanden zu werden, vor allem vom Partner, ist für einen Menschen sehr wichtig. Ein Pärchen, was also ähnliche Ansichten teilt, wird somit dieses Bedürfnis weites gehend stillen können. Man kann sich immer am besten in Personen hineinversetzen, die einem ähnlich sind. Im Alltag wird man demnach nicht ständig auf größere Probleme stoßen.
Auf Dauer?
Hier lautet die Antwort, für die meisten Fälle, ja. Natürlich wird auch dieses Paar seine Differenzen haben. Doch dadurch, dass wichtige Eigenschaften für eine Beziehung übereinstimmen, läuft es nicht auf die Gefahr hinaus, sich in größeren Diskrepanzen zu verharren.
Fazit: Grundlegende Gemeinsamkeiten und kleine Unterschiede in der Beziehung
Schlussendlich ist zu sagen, dass sich Paare in der Regel in den grundlegenden Eigenschaften ähneln sollten. Gemeinsamkeiten sind wichtig und elementar. Nichts desto trotz sind auch Eigenschaften, die ein wenig gegensätzlich sind, interessant. Diese sollten aber nur einen kleinen Teil der Beziehung ausmachen.