Ein oder zwei Wochen nur Obst und Gemüse. Fasten ist das Mittel der Wahl gegen Übersäuerung. Aber es muss nicht die klassische Nulldiät sein, es reicht auch ein Basenfasten aus.
Zivilisation macht krank – das könnte man zumindest meinen, wenn man sich die einschlägigen Statistiken anschaut. Und ein beträchtlicher Teil dieser typischen Zivilisationskrankheiten entsteht aus der chronischen Übersäuerung des Körpers.
Eine ausgewogene Säure-Basen-Diät sollte zu 80 Prozent aus Obst und Gemüse bestehen, die vom Körper basisch verdaut werden – und die anderen 20 Prozent dürfen dann enthalten: Fleisch, Wurst und Fisch, Eier und Milchprodukte, Backwaren, Teigwaren, Vollkornprodukte und Süßigkeiten, Hülsenfrüchte, gehärtete Fette und Margarine, Essig und Senf sowie alle Fertigprodukte, die diese Stoffe enthalten, Kaffee und Tee, alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke. Also mit einem Wort: Das, was Sie normalerweise hauptsächlich zu sich nehmen.
Kaum ein Mitteleuropäer ernährt sich derart vorbildlich. Für einige Zeit kann der Körper das Ungleichgewicht selbst auffangen und ausgleichen, aber irgendwann sind seine Kapazitäten erschöpft. Es entsteht eine chronische Übersäuerung – und diese wiederum ist die Grundlage zahlreicher Erkrankungen. Am Anfang stehen Müdigkeit, Vitalitätsverlust, Verdauungsbeschwerden, Infektanfälligkeit, schlechte Laune.
Gute Vorsätze haben einen starken Gegner: den inneren Schweinehund. Ein gesünderes Leben steht alle Sylvester wieder ganz oben auf der Liste dessen, was wir uns vornehmen, dann aber doch nicht tun. Und so werden im Lauf der Jahre aus schlechter Laune Depressionen, aus Vitalitätsverlust Schlafstörungen …
Fasten als Beginn einer erfolgreichen Diät
Fastenkuren sollen dem Körper Zeit und Gelegenheit geben, all das aufzuarbeiten und loszuwerden, wofür er sonst keine Zeit hat. Für das Basenfasten heißt das:
- eine gründliche Darmreinigung, wie bei anderen Fastenkuren auch;
- auf alles verzichten, was Säure bildet, auch wenn es sonst für eine vollwertige Ernährung wichtig ist;
- auf alles verzichten, was die Verdauung belastet, und sich leicht ernähren;
- ein Begleitprogramm aus Sport und Entspannung, denn auch körperliche Untätigkeit und Stress tragen zur Übersäuerung des Körpers bei.
Eine oder zwei Wochen eines solchen Basenfastens geben Ihrem Körper die Gelegenheit, die angesammelte Übersäuerung loszuwerden. Dadurch müssten Sie einen sehr viel deutlicheren Effekt gesünderer Ernährung feststellen, als wenn Sie einfach täglich einen Apfel essen. Und es eröffnet sich Ihnen die Möglichkeit, anschließend Ihre Lebensführung umzustellen. Ein Fasten ist immer auch die Möglichkeit für einen Neuanfang.
Die Praxis des Basenfastens
Beim Basenfasten dürfen Sie essen, so viel Sie wollen. Die schlechte Nachricht: Vielleicht werden Sie Entzugserscheinungen bekommen, wenn Sie beispielsweise den Kaffee plötzlich weglassen. Fangen Sie damit schon einen oder zwei Tage vorher an. Reinigen Sie auch am Vortag schon Ihren Darm.
Und dann kann’s losgehen.
- Morgens essen Sie frisches Obst oder ein Müsli aus Obst mit Chufas-Flocken (Erdmandel), Mandeln, Sonnenblumenkernen, Walnüssen oder Sprossen und trinken einen frischgepressten Saft.
- Trinken Sie viel, etwa 2 1/2 Liter am Tag. Bevorzugen Sie basische Tees und Quellwasser – ohne Kohlensäure!
- Eine Zwischenmahlzeit kann aus ungeschwefelten Trockenfrüchten oder aus Mandeln bestehen. Sanfte Yoga- oder Pilatesübungen entspannen.
- Das Mittagessen besteht aus einem Salat und einem Gemüsegericht. Kartoffeln zählen zu Gemüse. Mit frischen Kräutern würzen!
- Eine zweite Zwischenmahlzeit kann aus Trockenobst oder aus Oliven bestehen. Wichtig ist auch Bewegung: ein Training mindestens dreimal in der Woche, an den anderen Tagen ausgedehnte Spaziergänge.
- Das Abendessen sollte keine Rohkost mehr enthalten, sondern nur ein kleines Gericht, beispielsweise eine Gemüsesuppe.
- Ebenfalls sehr wichtig: das Entspannungsprogramm. Ein Dampfbad oder eine Massage wären ideal, es reicht aber auch ein basisches Bad, für das Sie das basische Badesalz in der Apotheke bekommen. Verwöhnen Sie sich.
Der Säure-Basen-Haushalt ist bei vielen Menschen gestört; das ruft Krankheiten aller Art hervor. Klassische Fastenkuren wirken entsäuernd; das Basenfasten hat den Vorteil, dass man sich dabei sattessen kann. Zudem fällt die Umstellung auf eine gesunde Ernährung leichter. Beachten Sie trotzdem die allgemeinen Regeln zu Fasten und Entgiftung!
Nach ein oder zwei Wochen dieser Diät hat man einen Geschmack entwickelt für schwach gesalzene Gemüsegerichte, für frisches Obst und frische Kräuter. Auch der Zugewinn an Vitalität ist deutlich spürbar. Dadurch fällt es leichter, diese Elemente nun in das alltägliche Leben zu integrieren.
Gute Bücher über das Basenfasten gibt es von der Heilpraktikerin Sabine Wacker, zum Teil in Zusammenarbeit mit ihrem Mann, Dr. med. Andreas Wacker, zum Beispiel mit italienischen Rezepten.