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Gegen Schlafstörungen und Schlaflosigkeit: Sauna kann helfen

Jeder vierte Deutsche leidet unter Schlafstörungen, elf Prozent der Deutschen klagen über nicht erholsamen Schlaf. Regelmäßiges Saunieren kann hier helfen.

Wer unter Schlafstörungen leidet, büßt Lebensqualität ein. Unausgeruht, müde, schlecht gelaunt und rastlos lässt sich der Alltag wenig genießen. Höchstleistungen im Beruf und in der Freizeit werden unmöglich. Was tun, wenn man nicht auf Medikamente zurückgreifen möchte, um wieder durchschlafen zu können? Eine Möglichkeit, um nachts erholsamen Schlaf zu finden, ist das regelmäßige Saunieren.

Guter Schlaf dank Sauna

Der Deutsche Sauna-Bund e.V. rät zum regelmäßigen Saunieren: „Nach einem Saunabad mit zwei bis drei Gängen à zehn bis 15 Minuten fühlt man sich in der Regel entspannt, ausgeglichen und zufrieden. Die wohlige Ermuüdung fördert das schnellere Ein- und das feste Durchschlafen“, erklärt Dr. med. Rainer Brenke, Chefarzt der Akut-Abteilung Naturheilverfahren der Hufeland-Klinik Bad Ems in Rheinland-Pfalz.

Die positiven Wirkungen des Saunierens auf das vegetative Nervensystem sind ohnehin längst wissenschaftlich erwiesen. Wer schon einmal eine Sauna besucht hat, kennt den Entspannungseffekt nach dem Schwitzbad, welcher sich besonders gut an dem herabgesetzten Muskeltonus und an den zunehmenden Tiefschlafphasen nachweisen lässt. Die schlaffördernde Wirkung im eigentlichen Sinne entsteht durch den steigenden Umsatz des Gewebehormons Serotonin, einem Botenstoff im Körper, welcher unter anderem Körpertemperatur, Appetit, Schlaf und unsere Stimmung kontrolliert.

Spürbare Wirkung nach Abschluss des Saunabades

Angenehm müde fühlt man sich meist erst nach dem Abschluss des Saunabesuches. Saunafachmann Dr. Brenke erklärt dies mit der erhöhten Aktivität der Parasympathikusnerven: „Das ist jener Teil des vegetativen Nervensystems, der für die Steuerung der Organfunktionen unter Ruhebedingungen zuständig ist und Erholungs- sowie Regenerationsvorgänge stimuliert“, so Brenke. Das Herz schlägt dann ruhig, die Muskeln sind umfassend entspannt und man fühlt sich angenehm müde.

Bei Sauna-Neulingen kann allerdings eine entgegengesetzte Wirkung eintreten: Sie fühlen sich frischer und aktiver als sonst und können am Abend schlecht einschlafen. Ganz normal, meint Dr. Brenke: „Diese Menschen sind es noch nicht gewohnt, sich der Wärme auszusetzen. Ihr Organismus kommt dabei „durcheinander“: Normalerweise hat der Mensch morgens eine geringere Körpertemperatur. Im Laufe des Tages bis zum Abend heizt er sich auf und versucht später, diese Wärme wieder abzugeben. Geht man abends in die Sauna, passiert bei Ungeübten eher das Gegenteil der Wiedererwärmung. Das kann bei empfindlichen Menschen zu Einschlafstörungen und zu einer veränderten Ausschüttung von Stresshormonen führen.“ Deshalb Brenkes Tipp: Anfänger und vegetativ empfindliche Menschen sollten lieber am Vormittag in die Sauna gehen.

Schlaf macht ein Drittel unseres Lebens aus

Wir können einiges dafür tun, um diese Zeit für Erholung zu nutzen. Wer unter Schlafstörungen leidet und sich für das Saunieren entscheidet, sollte dies zum einen regelmäßig tun und zum anderen für jeden Saunabesuch genügend Zeit einplanen. Der Deutsche Sauna-Bund e.V. rät zu drei bis vier Stunden wöchentlich. Nach jedem Saunagang rasch abkühlen: zunächst an der frischen Luft, dann vorzugsweise mit dem Kneippschlauch kalt abduschen. Zur Wiedererwärmung des Körpers und zum „Gefäßtraining“ können warme Fußbäder gemacht und anschließend bis zu 30 Minuten Ruhezeit genossen werden.