Überall werden persönliche Daten gesammelt. Immer mehr Menschen kommunizieren in sozialen Netzwerken wie Facebook, MySpace u. ä. miteinander. Dabei sollte man sich der Risiken bewusst sein.
Soziale Netzwerke sprechen die wesentlichen Bedürfnisse eines Menschen an, wie zum Beispiel das Bedürfnis nach Kontakt und das Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Auf diese Weise kann man mit Gleichgesinnten ganz einfach kommunizieren – und das bequem und sogar vom heimischen PC aus, ohne einen Schritt vor die Tür zu setzen. Kein Wunder, dass diese Netzwerke sich nicht über mangelnden Zulauf beklagen müssen. Bevor man jedoch Kontakt zu anderen aufbauen kann, muss man bei den meisten Netzwerken dieser Art ein Profil ausfüllen. Dieses Profil enthält je nach Netzwerk mehr oder weniger private Angaben. Das kann zum Problem werden. Wer in einem sozialen Netzwerk ein Profil anlegt, sollte sich darüber im Klaren sein, welche Gefahr in seinen Angaben steckt.
Warum ist ein Profil denn so gefährlich?
Dank weit entwickelter Technik ist es heute kein Problem, aus den Profilen verschiedener sozialer Netzwerke und im Web verstreuter Fotos (mit Gesichtserkennung) eine Akte zusammen zu stellen, die frühere Geheimdienste neidisch gemacht hätten. Persönliche Fotos können kaum mehr entfernt werden, wenn sie erst im Netz aufgetaucht sind. Weltweit werden ständig Daten aus dem Internet kopiert, archiviert oder weiter gegeben. Dabei ist der Staat der größte Spitzel, zumindest, wenn es darum geht, in möglichst großem Umfang Daten über die Bürger zu sammeln.
Niemand kann wissen, wo seine Informationen überall gespeichert wurden. Beim Ausfüllen der so genannten Profildaten sollten man sich deshalb immer überlegen, welche Informationen man über sich freigeben möchte und wer darauf zugreifen darf. Jede Plattform bietet die Möglichkeit, den Zugriff auf das Profil einzuschränken, so dass nur bestimmte Benutzer die Daten sehen können.
Die unbekümmerte Weitergabe persönlicher Daten kann zum Stolperstein für die berufliche Karriere werden. Doch nicht nur Arbeitgeber forschen das Internet nach Informationen über ihre Mitarbeiter aus, auch eine Reihe professioneller Datensammler hat es auf persönliche Daten abgesehen. Zwar bieten einige Unternehmen an, das Profil nach dem Erlöschen der Mitgliedschaft wieder zu löschen, doch vertrauen kann darauf nicht. Und an die Daten, die andere inzwischen gespeichert haben, kommt man überhaupt nicht mehr heran. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet. Leider sind die Eltern oft ahnungslos und Kriminelle haben ein leichtes Spiel. Eltern und Kinder sollten deshalb gemeinsam lernen, mit dem Gefahren im Web umzugehen.
Die Gefahren minimieren
Während man seinen eigenen PC samt Betriebssystem nach besten Wissen sichern kann, liegen die in sozialen Netzwerken gemachten Angaben auf fremden Servern, über die man keine Kontrolle hat. Außerdem steckt die Software sozialer Netzwerke oft noch in den Kinderschuhen und ist fehlerhaft. Es liegt also auf der Hand, sich selber zu schützen. Folgende Sicherheitsmaßnahmen sind ratsam:
- Die Standardkonfigurationen in Sachen Datenschutz bei fast allen Portalen sehr gering, nach der Neuanmeldung sollten unbedingt die Privatsphäre-Einstellungen angepasst werden.
- Auf Business-Plattformen sollte Berufliches und Privates streng getrennt werden.
- Erweiterungen und Widgets (Anwendungen von Drittanbietern), die als Download angeboten werden, sind nicht auf Kompatibilität oder Sicherheitslücken getestet. Hier gilt: Besser auf ein Zusatzprogramm verzichten als sich unbekannte Software auf den Rechner zu laden.
- Bei Browser und Betriebssystem die Update-Funktion benutzen um immer die aktuellste Version zu verwenden.
- Die verwendete E-Mail-Adresse sollte keine Rückschlüsse auf den realen Namen zulassen.
- Eine Firewall schützt das System vor unbekannten Bedrohungen.
- Inhalte sollten nicht von unbekannten Seiten heruntergeladen werden.
- Außerdem gilt: Kein Zugriff auf die Profilseiten von öffentlichen Computern. Die Zugangsdaten könnten durch eine fehlerhafte Konfiguration gespeichert und später illegal verwendet werden. Sollte der Computer mit einem Keylogger infiziert sein, werden die Informationen, einschließlich Anmelde-Daten und Sitzungen, im Hintergrund aufgezeichnet und an Unbefugte weiter gegeben.