Induktionsherde erzeugen elektromagnetische Wechselfelder. Die Kaufentscheidung ist abhängig von der persönlichen Einschätzung der gesundheitlichen Risiken.
Elektromagnetische Felder sind allgegenwärtig. Es gibt sie aus natürlichen Quellen oder künstlich vom Menschen erzeugt. Sie sind nicht grundsätzlich schädlich, es kommt auf ihre Stärke und Beschaffenheit an. Bei der Festlegung von Grenzwerten für elektromagnetische Strahlung wird bisher nur ihre Fähigkeit zur Erwärmung von Körpergewebe betrachtet. Die Temperatur ist einfach messbar, weshalb die maximale Strahlungsleistung mehrfach unter dem spürbaren Wärmeempfinden liegt. Andere Wirkungen auf den menschlichen Körper wurden nicht zweifelsfrei nachgewiesen, weswegen es auch keine anderen Grenzwerte gibt. Das wiederum befördert die Diskussionen über negative Einflüsse von Mobilfunkstrahlung, Mikrowellenstrahlung oder Strahlung von Induktionsherden nachhaltig. Nutzen und Risiken bei der Anschaffung eines Elektroherdes mit Induktionskochfeld sind abzuwägen.
Funktionsprinzip eines Induktionsherdes
Anstatt einer Heizspirale, wie bei einem herkömmlichen Elektroherd, befindet sich beim Induktionsherd eine Kupferspule unter dem Kochfeld. Diese Kupferspule wird von einem Wechselstrom mit einer Frequenz von 20 bis 50 kHz durchflossen, erwärmt sich dabei aber nicht. Sie erzeugt vielmehr ein wechselndes magnetisches Feld, welches durch die Herdplatte bis in den darüber befindlichen Topfboden reicht. Im Topfboden erzeugt dieses magnetische Wechselfeld Wirbelströme, welche für die Erwärmung des Topfes sorgen.
Vor- und Nachteile des Induktionskochens
Da die Auflagefläche des Kochfeldes thermisch isoliert ist, erwärmt sich nur der Topf samt Inhalt. Das spart Energie und ist sehr komfortabel. Ein Einbrennen von Lebensmittelresten aus überquellenden Töpfen gehört der Vergangenheit an. Hinzu kommt ein Gewinn an Sicherheit. Das unbeabsichtigte Verbrennen an einem eingeschalteten Kochfeld ohne Topf ist nicht möglich. Es wird nur Wärme erzeugt, wenn sich auch ein Topf über dem Kochfeld befindet. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Energieübertragung zwischen Herd und Kochtopf erfolgt durch ein elektromagnetisches Feld. Gültige Grenzwerte werden sicherlich eingehalten, doch eine weitere Strahlungsquelle im Haushalt ist nicht jedermanns Sache. Das subjektive Empfinden einer Gesundheitsgefahr kann durch weitergehende technische Maßnahmen minimiert werden.
Worauf man bei der Benutzung eines Induktionsherdes achten sollte
- Die sachgerechte Benutzung eines Induktionsherdes macht die Verwendung von Kochgeschirr mit einem Boden aus ferromagnetischem Material notwendig. Geeignetes Geschirr ist am Induktionssymbol auf dem Boden erkennbar, einer Drahtwendel in einem Quadrat.
- Der Topfdurchmesser sollte dem Durchmesser des Kochfeldes entsprechen. Das Kochfeld wird dadurch komplett abgedeckt und Streuverluste werden minimiert. Das reduziert die in die Umgebung abgegebene Strahlung.
- Kochtöpfe immer zentriert auf das Kochfeld stellen. Das verhindert seitlich austretende Streuverluste und damit freiwerdende Strahlung.
- Zonenlose Induktionskochfelder besitzen einen Sensor zur Ermittlung des Topfdurchmessers. Bei zentrierter Ausrichtung wird das Magnetfeld automatisch an die Topfgröße angepasst.
- Induktionskochfelder mit Topferkennung schalten sich automatisch ab, wenn bei eingeschaltetem Kochfeld kein Topf auf dem Herd steht.