Am 25. Mai 2011 wurde bekannt, dass möglicherweise abgepackte Salate die Ursache für den aggressiven Darmkeim EHEC sind.
Die deutschen Gesundheitsbehörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Ursache für den aggressiven Darmkeim EHEC zu finden, der in Deutschland bereits zwei Todesopfer gefordert hat. Die Zahl der Infizierten und der Verdachtsfälle steigt rasant und noch konnte die Infektionsquelle nicht identifiziert werden. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse. Möglicherweise spielten abgepackte bzw. fertig portionierte Salate in Salatbars eine Rolle bei der Verbreitung des lebensgefährlichen Keims. Über den aktuellen Stand lesen Sie im folgenden Artikel.
Das Robert-Koch-Institut rechnet mit weiteren Krankheits- und Todesfällen
Wie Susanne Huggett, die ärztliche Leiterin des Großlabors Medilys der Asklepios-Kliniken in Hamburg, im „ARD-Morgenmagazin“ mitteilte, spielen nach dem derzeitigen Ermittlungsstand eventuell abgepackte bzw. vorportionierte Salate bei der Verbreitung des gefährlichen EHEC-Keims eine Rolle. Allerdings seien die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Man arbeite aber mit Hochdruck daran, die Quelle für den gefährlichen Darmkeim zu finden, der in Deutschland bereits Todesopfer gefordert hat. Besonders betroffen ist der Norden der Republik. Inzwischen gibt es aber auch in den südlichen Bundesländern immer mehr EHEC-Erkrankungen und Verdachtsfälle. Das „Robert-Koch-Institut“ (RKI) rechnet mit weiteren Erkrankungen und Todesfällen. Seit Mitte Mai sind die Zahlen sprunghaft angestiegen. Mehr als 460 EHEC-Erkrankungen und Verdachtsfälle wurden inzwischen gemeldet.
Weitere hunderte, teilweise allerdings noch unbestätigte Fälle gibt es in Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, im Saarland sowie in Bayern und Baden-Württemberg. Das „Robert-Koch-Institut“ konstatierte zudem mehr als achtzig so genannte „HUS“-Fälle. Diese sind durch einen besonders schweren Krankheitsverlauf mit Blutarmut, dem Zerfall der roten Blutkörperchen und akutem Nierenversagen charakterisiert. Laut Angaben des Instituts wurden in so kurzer Zeit noch nie so viele Fälle registriert.
Gesundheitsamt Frankfurt ermittelt Kantine als Übertragungsort
Die Frankfurter Gesundheitsbehörde konnte inzwischen Fortschritte vermelden. Sie ermittelte, dass mehr als zwanzig Personen, die in der Bankenmetropole erkrankt waren, zuvor in derselben Kantine einer Unternehmensberatung gegessen hatten. Oswald Bellinger vom Gesundheitsamt Frankfurt geht davon aus, dass die Infektionsquelle in Norddeutschland zu suchen ist. Vermutlich sei eine verkeimte Lieferung an die Kantine die Ursache für die gehäuften Erkrankungen gewesen. Er geht davon aus, dass die Keimübertragung durch Rohkost stattgefunden hat. Die betroffenen Kantinen wurden bereits geschlossen.
Wie kann man sich vor den gefährlichen Keimen schützen?
Sehr wichtig ist eine gute Handhygiene. Man sollte sich mehrmals täglich die Hände mit Seife und heißem Wasser waschen. Was die Ernährung angeht, so sollten Lebensmittel gut gewaschen und ausreichend erhitzt werden. Bei Gemüse muss man darauf achten, dass für mindestens zehn Minuten eine Temperatur von siebzig Grad erreicht wird. Durch diese Maßnahmen kann das Ansteckungsrisiko mit dem gefährlichen Darmbakterium EHEC deutlich verringert werden. Wer ganz sicher gehen will, sollte völlig auf den Verzehr von rohem Gemüse und fertig abgepacktem Salat aus dem Supermarkt verzichten. Menschen, die unter blutigem Durchfall leiden, wird dringend empfohlen, sich möglichst sofort in ärztliche Behandlung begeben.