Die Frauenklinik ist in Deutschland Standard, wenn es um das Thema Entbindung geht. Doch bevorzugen immer mehr Schwangere die Geburtshilfe einer Hebamme.
Die klassische Entbindung im Kreißsaal einer Geburtsklinik ist in Deutschland Standard. Die meisten Geburtskliniken bieten verschiedene Möglichkeiten an, den Nachwuchs auf die Welt zu bringen. So verfügen etliche Krankenhäuser im Bundesgebiet mittlerweile über eine Badewanne, in der auch eine Wassergeburt praktiziert werden kann. Aber auch Bälle, Seile oder eben das klassische Entbindungsbett gehören zur Standardausstattung einer modernen Geburtsklinik in Deutschland.
Vielen Paaren und schwangeren Frauen ist diese Ausstattung aber nicht genug. Sie wollen darüber hinaus die Entbindung persönlicher und weniger steril gestalten – und sind der Meinung, diese persönliche Note in einem Geburts- bzw. Hebammenhaus zu finden. Denn hier ist in der Regel eine Hebamme während der kompletten Geburt anwesend. Im Krankenhaus kann es schon mal passieren, dass die betreuende Hebamme Schichtende hat und eine andere Hebamme die Entbindung zu Ende bringt.
Persönlicher: Das Geburtshaus
- Geburt ohne Hilfsmittel
Auch wer die natürliche Geburt bevorzugt, das heißt ohne jegliche Hilfsmittel wie etwa eine Peridualanästesie (PDA), der ist in einem Geburtshaus an der richtigen Adresse. Hier wird dem Geburtsvorgang freien Lauf gelassen, jede Frau und jedes Baby wählt das ganz eigene Tempo. Wer allerdings Angst vor den Schmerzen während der Geburt hat und auf eine PDA nicht verzichten möchte, sollte sich lieber zur Entbindung in der Klinik vorstellen.
- Entbinden und dann ab nach Hause
Egal ob im Geburtshaus oder in der Klinik – die ambulante Entbindung ist prinzipiell an beiden Orten möglich. Zwar ist es in den Geburtskliniken der Standard, nach einer Entbindung noch einige Tage stationär aufgenommen zu werden, um möglichen nachfolgenden Komplikationen vorzubeugen. Wer sich jedoch fit fühlt und heim möchte, der kann selbstverständlich auch nach einer Entbindung in der Klinik unmittelbar danach mit seinem Baby nach Hause gehen.
- Was kostet eine Geburtshausgeburt?
Während die Kosten bei einer Geburt im Krankenhaus vollständig von den Kassen übernommen werden, sieht die Situation bei den Hebammenhäusern anders aus. Privatpatienten zahlen in der Regel für eine Entbindung im Geburtshaus um die 500 Euro, bei Kassenpatienten können die Kosten übernommen werden oder weniger betragen. Am besten ist es, sich über die tatsächlichen Kosten bei seiner jeweiligen Krankenkasse zu erkundigen, um nicht nach der Geburt ein böse bzw. kostspielige Überraschung zu erleben.
Risikoschwangerschaften nur in der Klinik
Eine notwendige Voraussetzung für eine Geburtshausentbindung ist, dass die Schwangerschaft unkompliziert verläuft, was auch auf einen komplikationslosen Geburtsverlauf schließen lässt. Befindet sich das Kind beispielsweise in einer Beckenendlage, das bedeutet, dass das Baby im Bauch mit dem Kopf nach oben liegt, darf nicht im Geburtshaus entbunden werden. Wer dies trotzdem möchte, sollte sich mit den Möglichkeiten der äußeren Wendung vertraut machen, ansonsten bleibt nur die Entbindung in der Klinik. Auch beim Kaiserschnitt ist die Klinikentbindung obligatorisch. Treten bei einer spontanen Geburt im Hebammenhaus Komplikationen auf oder gerät die Geburt so ins Stocken, dass Gefahr für Mutter oder Kind besteht, wird die Gebährende ohne Frage unverzüglich in die nächstgelegene Geburtsklinikgebracht.