Nach einer Forderung der EU müssen ab 2019 alle neu gebauten Häuser bzw. Häuser, die rekonstruiert werden, ihre Energie selbst produzieren.
Das EU-Parlament hat zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden eine novellierende Richtlinie verabschiedet. Danach sollen alle Gebäude, die ab 2019 gebaut werden, ihre eigene Energie produzieren. Das trifft auch für Rekonstruktionen bzw. größere Renovierungen zu, wenn die Renovierungskosten 20 Prozent des Gebäudewertes übersteigen.
Maßnahmen zur Energieeffizienz von Gebäuden
Einmal sollen die Häuser so gebaut werden, dass von vornherein der Energiebedarf sehr niedrig ist. Als nächstes müssen die Bauherren die Häuser mit einer eigenen Energieproduktion planen. Mit unseren heutigen Möglichkeiten ist das kein Problem. Mit PV-Anlagen, Miniwindkraft und auch mit BHKW ist das möglich. Bis zu diesem Zeitpunkt (1.01.2019) werden sehr wahrscheinlich noch weitere Energiequellen zur Verfügung stehen. Entsprechende Innovationen sind in der Entwicklung.
Abhängigkeit von Importen soll verringert werden
Die Abhängigkeit der Europäischen Union von externen Energielieferanten kann zu erheblichen Störungen führen. Abgesehen davon, dass langfristige Verträge eine gewisse Sicherheit geben, sorgen die langen Transportwege für Unsicherheit. Einmal können lokale Ereignisse zu Lieferunterbrechungen führen. Zum anderen ist die Warnung der NASA vor globalen Ereignissen, ausgelöst durch eine ständig steigende Sonnenaktivität in den nächsten Jahren, ernst zu nehmen.
In Zahlen ausgedrückt, sieht die Abhängigkeit so aus: Zu 51 Prozent ihres Energiebedarfs ist die EU von externer Gasversorgung abhängig. Für die Haushalte sieht das auch nicht gut aus. In den letzten zwei Jahren sind die Energiepreise erheblich gestiegen: für Strom um 15 Prozent, für Gasöl um 21 Prozent und für Erdgas um 28 Prozent. Noch eine interessanter Aspekt: Mehr als 40 Prozent des Primärenergiebedarfs in der EU werden von den 160 Millionen Gebäuden in der EU verbraucht. Es besteht also ein dringender Handlungsbedarf.
Bereits jetzt werden von den einzelnen Ländern Aktivitäten gefordert
Um diese Ziele zu verwirklichen, sollen die Mitgliedsstaaten nationale Pläne entwickeln. Dazu ist die Zahl der „Netto-Nullenergiegebäude“ zu erhöhen. Bis zum 30. Juni sind nationale Pläne zu entwickeln, die die Wege zu diesem Ziel aufzeigen. In diesem Rahmen sollen die Regierungen festlegen, wie hoch der Anteil der „Null-Energiehäuser“ bei bestehenden Gebäuden für die Jahre 2015 bis 2020 sein soll. Öffentliche Einrichtungen sollen eine Vorreiterrolle einnehmen.
Fördermaßnahmen
Weiterhin sollen entsprechende Fördermaßnahmen festgelegt werden, um für die Bauherren entsprechende Anreize zu schaffen. So soll bis spätestens bis zum Jahre 2014 ein Energieeffizienz-Fonds eingerichtet werden. Dieser Fonds soll private und öffentliche Investitionen zur Erhöhung der Energieeffizienz von Gebäuden unterstützen. Außerdem sollen die Beihilfen zur Förderung der Energieeffizienz aus dem Fond für regionale Entwicklung signifikant angehoben werden.
Häuser mit Energieselbstversorgung können ganz normal aussehen
Möglichkeiten für die Häuser mit eigener Energieversorgung gibt es viele. Darunter werden auch sehr viele Häuser sein, die sehr ungewöhnlich erscheinen. Doch sind auch andere Baustile geeignet. Im Grunde genommen jeder Baustil. Schon heute ist es möglich, Häuser zu bauen, die ihre eigene Energie produzieren und sich rein äußerlich kaum von herkömmlichen Häusern unterscheiden.