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Ganzheitliche Therapie bei Rheuma und rheumatoider Arthritis

20 Millionen Menschen leiden derzeit an Rheuma. Eine ganzheitliche Therapie kann die Schmerzen eindämmen und die Entzündung lindern.

Volkskrankheit Rheuma – rund 20 Millionen Deutsche sind betroffen. Jeder vierte von ihnen leidet unter rheumatoider Arthritis, einer entzündlichen Erkrankung der Gelenke. Eine Fehlreaktion des Immunsystems verursacht zunächst starke Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und im fortgeschrittenen Stadium eine Verformung der Gelenke. Mit einer ganzheitlichen Therapie kann man überaktive Abwehrkräfte harmonisieren und Entzündung sowie Schmerzen eindämmen.

Eine Überreaktion des Immunsystems löst die Krankheit aus

Schmerzen an Fingern und Zehen, Gelenksteifigkeit am Morgen – die Krankheit kommt oft über Nacht. „Auslöser ist eine Über- oder Fehlreaktion des Immunsystems“, erklärt Dr. Joachim Wernicke, Chefarzt am Schwarzwald MedicalResort Obertal. Abwehrzellen richten sich gegen körpereigenes Gewebe und greifen die Gelenkinnenhaut an. „Dabei kommt es zu Entzündungsschüben, die sich allmählich auf Knochen und Knorpel ausdehnen und sie zerstören.“

Herkömmliche Therapien beschränken sich oft auf entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente oder unterdrücken die Immunreaktion. Das führt langfristig zu Nebenwirkungen: So stellte Professor Steve Teitelbaum von der Universität Washington in St. Louis fest, dass bestimmte Medikamente mit entzündungshemmender und immununterdrückender Wirkung den Knochenstoffwechsel stören und Osteoporose verursachen können.

Die ganzheitliche Therapie bei Rheuma und rheumatoider Arthritis

Mit einer ganzheitlichen Therapie setzt man dagegen auf verschiedenen Ebenen an, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. „Wir haben gute Erfahrungen mit Thymuspeptid-Injektionen gemacht“, sagt Dr. Wernicke. „Sie normalisieren und stabilisieren die Immunreaktion.“

Gegen die Schmerzen hilft ein Heilanästhetikum in Verbindung mit Mistel, Schlangengift und verschiedenen Homöopathika, das in die geschwollenen Gelenke injiziert wird. Eine Vitaminkur (C, E, K und B-Komplexe) sowie Homöopunktur, bei der organstärkende Homöopathika in spezielle Akutpunkturpunkte gespritzt werden, aktivieren den Stoffwechsel des geschädigten Gewebes. „Die Beweglichkeit der Gelenke fördern wir mit Physiotherapie“, so Dr. Wernicke.

Die Ernährung bei Rheuma

Auch die Ernährung ist wichtig. Während der Behandlung bekommen die Patienten eine lactovegetarische Kost – magere Milchprodukte, Gemüse sowie Seefisch, der reich an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren ist. Fleisch und Wurst sind vom Speiseplan gestrichen. „Beides enthält viel Arachidonsäure, und die heizt nachweislich die Gelenk-Entzündung an“, erklärt der Mediziner.

Da Rheumaschübe oft durch Stress hervorgerufen werden, lernen die Patienten verschiedene Entspannungstechniken. „Wichtig für den optimalen Therapieerfolg ist jedoch immer, dass die Behandlung möglichst frühzeitig einsetzt“, mahnt Dr. Joachim Wernicke. „Denn je geringer die Erkrankung ausgeprägt ist, umso besser kann man sie in den Griff bekommen.“

Was man bei Rheuma selbst für sich tun kann

Zum einen gilt es, die Frühwarnsignale zu beachten, wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, leichtes Fieber und Morgensteifigkeit.

Moderate Bewegung (Schwimmen, Walken, Aquagymnastik) baut die Muskulatur auf und Entzündungen ab. Aber: Keine Extremsportarten! Sie belasten die Gelenke zusätzlich.

Bei der Ernährung gilt es Fleisch, Wurst, Süßigkeiten und Alkohol reduzieren – denn sie übersäuern den Körper. Stattdessen zieht Grüner Hafertee die schädliche Harnsäure aus den Gelenken.

Nikotin begünstigt die Krankheit, daher ist es besser, mit dem Rauchen aufzuhören. Anstrengende Arbeiten wie Getränkekisten schleppen, Gardinen aufhängen oder Rasen mähen sollten nach Möglichkeit delegiert werden.