Fußpilz lauert überall, nicht nur in Saunen und Schwimmbädern. Er lässt sich aber mit einfachen Mitteln vorbeugen und behandeln.
Jeder dritte Bundesbürger leidet unter Fußpilz, warnen Experten. Seit Jahren und ohne viel Erfolg: Über eine der häufigsten Hautkrankheiten wird – im wahrsten Sinne des Wortes – allzu leichtfertig hinweggegangen. Doch bei Fußpilz handelt es sich keineswegs um eine Bagatelle. Nicht richtig behandelt, kann er jeden Schritt zur Qual machen, sich auf die Nägel ausbreiten und ernstliche Komplikationen nach sich ziehen. Dagegen kann man sich jedoch wappnen. Denn damit die unliebsamen Besucher nicht zu Dauergästen werden, lässt sich einiges tun. Mit am Wichtigsten ist wirksamer Schutz vor Fußpilz.
Symptome von Fußpilz
Fußpilze sind zu klein, um sie mit bloßem Auge zu erkennen. Verlässliche Indizien liefern jedoch die Symptome, die sie verursachen:
- Als Erstes spüren Sie einen hartnäckigen Juckreiz zwischen den Zehen, anfangs meist dem vierten und fünften – das typischste Indiz.
- Später rötet und schuppt sich die Haut in den Zehenzwischenräumen; betroffen sein können auch Ferse und Fußränder.
- Im weiteren Verlauf tritt der Rand der infizierten Hautfläche etwas dunkler hervor und es bilden sich dort kleine Pusteln oder Bläschen.
- In schweren Fällen kommt es zu dicken Einrissen in der Haut.
Fußpilz lauert überall
Pro Schritt verliert ein pilzkranker Fuß an die fünfzig hochinfektiöse Hautschuppen. Diese bleiben überall dort haften, wo der Betroffene barfuß hintritt und lauern auf ihr nächstes Opfer, um dessen Füße zur florierenden Pilz-Kolonie zu machen. Je mehr Menschen an einem Ort barfuß laufen, desto größer ist die Ansteckungsgefahr. Wahre Minenfelder in dieser Hinsicht sind Schwimmbäder und Saunen ebenso wie Teppichböden in Hotelzimmern und öffentliche Umkleidekabinen. Nun macht eine infizierte Hautschuppe noch keinen Fußpilz. Sie muss dazu Hyphen bilden, die in die Epidermis eindringen und dort das Mycel, den eigentlichen Pilz, entstehen lassen – und das dauert einige Stunden. Mithin keine Panik. Wichtig ist, so selten wie möglich Feindkontakt zu haben und sich in Gefahrensituationen richtig zu verhalten.
So beugen Sie Fußpilz vor
- Setzen Sie Ihre Füße nicht unnötig einer Ansteckungsgefahr aus. Laufen Sie in öffentlichen Einrichtungen (Saunen, Schwimmbädern, Hotels) nie barfuß.
- Halten Sie die Füße und Zehenzwischenräume immer trocken. Denn in feuchte, aufgeweichte Haut kann ein Pilz besonders gut eindringen.
- Machen Sie um Desinfektionsanlagen ab sofort einen Bogen. Denn der Chemiecocktail aus der Düse kann binnen Sekunden, in denen er Ihre Füße benetzt, so gut wie nichts ausrichten.
- Handtücher mindestens dreimal pro Woche, noch besser täglich, wechseln.
- Waschen Sie Handtücher, Badematten, Socken und Bettwäsche bei Temperaturen über 60 ° Grad; noch besser ist kochen.
- Wer sich bereits infiziert hat, sollte ein eigenes Handtuch (nur für die Füße) benutzen und dieses täglich wechseln – und natürlich nicht barfuß laufen, um die Erreger nicht zu verbreiten.
- Pflegen Sie Ihre Füße und Zehennägel regelmäßig und, vor allem auch richtig.
- Stärken Sie Ihr Immunsystem.
Fußpilz wirksam behandeln
Sind Sie zum unfreiwilligen Gastgeber von Fußpilz geworden, stehen eine Reihe von Strategien zur Verfügung, ihn wieder loszuwerden. Welche Sie wählen, richtet sich nach dem Ausmaß der Infektion. In deren Anfangsstadium genügt es meist, die betroffenen Hautregionen zwischen den Zehen zu behandeln. Hat sich der Pilz jedoch bereits auf den gesamten Fuß und möglicherweise auch die Nägel ausgebreitet, müssen »stärkere Geschütze« aufgefahren werden. Dann ist häufig die Einnahme von Präparaten erforderlich, die den Pilz auch von innen bekämpfen. Sie sind allerdings nur gegen Rezept in der Apotheke erhältlich und müssen mithin vom Arzt verschrieben werden. Dieser überwacht auch den Verlauf der Behandlung, da bei diesen Medikamenten Nebenwirkungen auftreten können.
Antipilzmittel aus der Apotheke
Zur Pilzabwehr gibt es so genannte Antimykotika, zu Deutsch Antipilzmittel. Diese enthalten Wirkstoffe zur Abtötung der Pilze – anzuwenden als Salbe, Spray, Gel oder auch als Puder. Für welche Darreichungsform Sie sich entscheiden, hängt vom Zustand Ihrer Füße und Ihren individuellen Vorlieben ab. Waren Sie nicht beim Arzt und wissen nicht genau, welche Pilzart Sie bei sich beherbergen, sollten Sie ein Breitspektrum-Antimykotikum einsetzen. Denn dieses bekämpft mehrere Spezies gleichzeitig. Lassen Sie sich in der Apotheke am besten auch ein Präparat geben, dass Sie nur einmal am Tag anwenden müssen.
Denn was Sie bei der Pilzbehandlung brauchen, ist Geduld und Konsequenz. Die Antipilzmittel müssen regelmäßig und vor allem lange genug angewendet werden. Auch wenn die Symptome verschwunden sind, müssen Sie die Behandlung zwei bis drei Wochen fortführen. Erst dann ist davon auszugehen, dass der Pilz vollständig abgetötet wurde und keine Rückfälle zu befürchten sind.
Dauerhafter Schutz vor Fußpilz
Um eine Neuinfizierung zu vermeiden und dem Pilz weitere Nährböden zu entziehen, sollte man begleitend zur Behandlung noch anderweitig aktiv werden. Dazu gilt es, die verpilzten Hautschuppen zu elimieren, so weit nur möglich. Dazu nehmen Sie Desinfektionsmittel wie beispielsweise Fugisept, Kodan Tinktur farblos oder Sagrotan und versprühen es überall dort, wo Sie barfuß gegangen sind. Solange der Fußpilz noch Ihr Wegbegleiter ist, sollten Sie auch in der eigenen Wohnung niemals barfuß zu gehen, damit keine neuen Ansteckungsherde entstehen können. Vergessen Sie nicht dort, wo Sie barfuß sein müssen – etwa im Badezimmer – stets erneut zu desinfizieren. Denken Sie auch daran, Ihre Schuhe zu behandeln. Darüber hinaus dürfen Sie Handtücher und Strümpfe nur einmal benutzen und danach in einen separaten Behälter für Schmutzwäsche geben. Reinigen Sie auch Geräte wie Nagelschere oder Feile sowie natürlich Ihre Hände nach jedem Fußkontakt sehr sorgfältig. Ansonsten besteht hochgradige Ansteckungsgefahr für andere Körperregionen.