Frischen Wind ins Haus bringen neue Farben an den Wänden – Schablonieren, Marmorieren, Bürstendekor, Streifenmuster, Rauhputz, Wand-Tatoos.
Die Tage werden länger, die Sonne gewinnt an Kraft. Da werden Frühlingsgefühle wach. So wie der Frühling die Zeit der immer wieder beglückenden Erneuerung in der Natur ist, so können Sie auch in Ihrem Zuhause größere Umgestaltungen vornehmen oder zumindest neue Akzente setzen. Das sorgt für Auftrieb und gute Laune. Eine gute Planung sowie eine sorgfältige Vorbereitung sind sehr wichtig.
Planung im Familienrat – bei einer Ortsbesichtigung mit der ganzen Familie wird man sich einig
Machen Sie mit allen Mitbewohnern einen „Ortstermin“. Nehmen wir an, Sie möchten das Treppenhaus neu gestalten. In der Regel ist es sinnvoll, eine Komplettlösung einzuplanen. Das bedeutet, von oben nach unten alle Partien zu renovieren: die Zimmerdecke, die Wände, Fußleisten und Heizkörper. Vielleicht wollen Sie außerdem noch Türen und Fenster streichen.
Wenn Sie diese Arbeiten einem Handwerker übergeben, werden Sie voraussichtlich viel Geld los. Machen Sie es – mit Familienangehörigen oder Freunden – selbst, wird Sie das ebenfalls Geld kosten (für gutes Material), daneben viel Zeit. Also kommen Sie vielleicht zu der Ansicht, dass die weiß gestrichene Holzdecke eigentlich noch ganz okay ist und nicht unbedingt übermalt werden muss. Die Heizkörper und die Fußleisten nehmen Sie sich vielleicht für das nächste Frühjahr vor.
Wichtig ist, dass möglichst der ganzen Familie die Neugestaltung gefallen wird, zumindest wenn die Kinder alt genug sind, sich ihr eigenes Urteil zu bilden. So steigt deren Motivation, aktiv bei der Renovierung mitzuhelfen.
Fünf grundsätzliche Fragen warten auf Antwort, damit die Renovierung der Wohnung gelingt:
- Was kann bleiben, wie es ist?
- Was sollte verändert werden?
- Was genau ist zu tun?- Erstellen Sie eine To-do-Liste.
- Was wird an Material benötigt und wo kann es am günstigsten gekauft werden? – Machen Sie eine detaillierte Einkaufsliste.
- Wer wird welche Aufgaben wann übernehmen – vom Materialeinkauf über das Ablösen alter Tapeten bis zum Putzen nach erfolgter Renovierung?
Wände können auf vielerlei Weise gestaltet werden:
Das Tapezieren – alte Tapeten ablösen und neue Struktur-, Rauhfaster-, Blumentapeten kleben
Sie haben die Wahl zwischen Struktur- und Rauhfasertapeten, die nach dem Kleben gestrichen werden müssen. Schneller sind Sie mit farbig gestalteten Tapeten fertig, die es in fast einfarbig wirkenden Minimalmustern bis hin zu auffälligen, geometrischen Mustern und üppigen Blumendekoren gibt. Achten Sie bei der Wahl des Kleisters darauf, dass er zu Untergrund und Tapete passt. Schwere Tapeten benötigen einen Spezialkleister. Wichtig ist ein fester Untergrund. Alte Tapeten lassen sich mit Hilfe von warmem Wasser, das mit einem Quast auf die Wand aufgebracht wird, nach kurzer Einweichzeit lösen. Auch ein Dampfreiniger kann helfen, außerdem gibt es chemische Mittel. Ist die alte Tapete relativ eben und fest sitzend, kann einfach übertapeziert werden. Eine weitere Möglichkeit: Sie kleben zunächst Makulaturtapete auf oder streichen mit Makulaturgrund und schaffen damit einen sauberen Untergrund.
Das Bespannen der Wände mit Stoff
Stoffbespannte Wände sorgen für Behaglichkeit. Was früher in Schlössern zu finden war, eignet sich auch für den privaten Bereich. Sehr schön wirken mit Stoff dekorierte Wände über einem Sockel aus farblich passenden Holzleisten.
Das Schablonieren – mit selbst gemachten Schablonen interessante Akzente auf die Wände setzen
Eine Möglichkeit als Beispiel: Sie streichen die Wand mit einer seidig glänzenden Latexfarbe vor und setzen mit Hilfe von Schablonen und farblich abgestimmter Acryllasur Ornamente darüber. Ein Stupfpinsel leistet hier gute Dienste. Schablonen können Sie selbst schneiden. Einfacher und gleichmäßiger gelingt die Arbeit mit fertig gekauften Schablonen aus Kunststoff.
Mit Schablonenmustern können Sie eine ganze Wand gestalten, aber auch nur einzelne Bereiche, etwa einen geschwungenen Blumenbogen im oberen Bereich der Wand.
Viele Variationsmöglichkeiten gibt es, wenn Sie Effektanstriche aufbringen – Auswahl
- Bürstendekor – die Wand wird mit Latexfarbe vorgestrichen , danach wird mit Schwung und kreuz und quer Lasur aufgetragen. Die Technik eignet sich gut für etwas unebene Wände.
- Tupfen – mit einem Schwamm oder einen zusammen geknüllten Lappen oder einer Plastiktüte wird eine zweite Farbe auf die Grundfarbe aufgetragen.
- Streifenmuster – mit Hilfe von Abklebeband werden breite oder schmalen Streifen aufgemalt. Wer einen Schaumstoffroller mit dem Cutter in regelmäßigen Abständen ausschneidet, erhält eine Rolle, die in einem Arbeitsgang gleich drei Streifen nebeneinander aufmalt.
- Marmorieren – was auf den ersten Blick wie Marmor aussieht, wird auf Latex-Grundfarbe mit Lappen und Federn gestaltet. Mit feinem Pinsel und dunkler Lasur werden Kanten gezeichnet, die Marmorblöcke andeuten.
- Rauhputz – auf die grundierte Wand wird mit einem Mörtelbrett Rauhputz aufgetragen. Nach dem Trocknen und einem Voranstrich wird zweimal mit Latexfarbe überstrichen.
- Trendy und wie alles eine Geschmacksache sind WandTatoos.
Nach getaner Tat und einem nun wohl besonders nötigen Frühjahrsputz lüften Sie die Wohnung gut durch. Lassen Sie die Frühlingssonne herein und genießen Sie ein opulentes Frühstück in frühlingsneuer Atmosphäre.