Freie Theologen und Humanisten bieten persönliche Trauzeremonien an. Für nichtgläubige oder gleichgeschlechtliche Paare gibt es vermehrt die Möglichkeit, sich in einer freien Trauung auch ohne Kirche ganz feierlich das Jawort zu geben.
Standesamt und Kirche – das war bisher für gewöhnlich der normale Ablauf einer Trauung. Mittlerweile entscheiden sich auch viele Paare dafür nur standesamtlich zu heiraten. Darüber hinaus haben immer mehr Paare den Wunsch nach einer freien Trauung, weil sie auf den romantischen, festlichen Rahmen nicht verzichten möchten. Die freie Trauung bietet einem Paar die Möglichkeit die Zeremonie sehr individuell und persönlich zu gestalten. Der Phantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt.
Im Sommer unter blauem Himmel, am Strand, im Leuchtturm, auf einem Schiff, im Schloss oder im Taucheranzug zwischen Fischen und Korallen. Egal ob romantisch oder verrückt, heute kann jedes Brautpaar seine Trauung ganz nach eigener Façon kreieren. Interessant ist dieses nicht nur für Paare die aus der Kirche ausgetreten sind und eine Zeremonie ohne religiösen Hintergrund haben möchten, sondern auch für gleichgeschlechtliche Paare.
Der freie Theologe – Ansprechpartner mit Fingerspitzengefühl
Freie Theologen oder Humanisten bieten dafür ihre Dienste an. Der freie Redner führt vor dem großen Tag in der Regel einige Gespräche mit dem Paar, um es möglichst gut kennen zu lernen. Er erfährt vorher wie das Brautpaar sich kennen gelernt hat, welche Höhen und Tiefen es erlebt hat, oder welche Einstellung es zur Ehe hat. Auch setzt er sich oft mit Familie und Freunden in Verbindung, um noch mehr über das Paar zu erfahren. Nach diesen Gesprächen ist er in der Lage eine ganz persönliche, individuelle Rede gespickt mit witzigen Anekdoten zu schreiben, in der das Paar sich wiederfindet. Dabei können Wünsche der Brautleute berücksichtigt werden. Beispielsweise kann das Lieblingsgedicht untergebracht werden, ein Buchzitat, oder die Trauzeugen können in die Zeremonie einbezogen werden. Beliebt ist etwa, dass einer der Trauzeugen die Ringe bereithält und dem Paar im richtigen Moment reicht. Gerne werden auch Elemente wie das gemeinsame Entzünden einer Kerze in eine freie Zeremonie eingebaut.
Für den Ort der Zeremonie ist das Brautpaar selber zuständig. Der freie Redner kommt hin, wo auch immer er hinbestellt wird. Ein guter Redner schaut sich auch den Ort des Geschehens vorher an, und bespricht mit dem Brautpaar den Ablauf der Zeremonie. Wo das Paar steht, wo er und die Gäste sitzen, und wo vielleicht ein Chor oder eine Band positioniert werden.
Die Rechtslage
Die freie Trauung ist keine offizielle Trauung. Eine standesamtliche Eheschließung ist also nötig, um das Bündnis offiziell zu bestätigen. Aufgrund der steigenden Nachfrage öffnen sich aber mittlerweile immer mehr Standesämter, und bieten Trauungen außerhalb der gewöhnlichen Räumlichkeiten an. Gerne werden z.B. Trauungen in einem Raum eines Schlosses angeboten. Wichtig ist dabei, dass der Raum geweiht ist. Dann ist auch die standesamtliche Trauung außerhalb des Standesamtes rechtskräftig.