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Flugangst – was tun?

Sie wollen fremde Völker und Länder kennen lernen, trauen sich aber nicht in ein Flugzeug einzusteigen? Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Flugangst bewältigen können.

Menschen, die unter Flugangst leiden, berichten häufig, dass sie Angst haben, im Flugzeug keine Kontrolle über die Situation zu haben, dass sie sich fremden Menschen völlig ausgeliefert fühlen. Sie müssen lernen, sich darauf zu verlassen, dass es Menschen gibt, die ihre Aufgaben beherrschen und sich in Gefahrensituationen bestmöglich um sie kümmern. Fundiertes Wissen über die Ausbildung des Flugpersonals ebenso wie über technische Details hilft oftmals, negative Gedankenmuster in positive zu verändern.

Positives Denken statt Flugangst

Positives Denken lässt sich bei Flugangst üben. Paula Kinnunen, diplomierte Psychologin und Autorin, empfiehlt, an die angstauslösende Situation zu denken und aufzuschreiben, was einem dabei einfällt: „Wenn Sie Flugangst haben, denken Sie vielleicht an eine unangenehme geschlossene Röhre, in der sie sich wie in einer Falle fühlen. Diese Gedanken können Sie rot umrahmen, um zu zeigen, es handelt sich um Ihre Vorstellungen und nicht um die Realität. Sie können die Gedanken auch gegen positive austauschen: In einem Flugzeug bin ich in Sicherheit. Ich kann mich entspannen, die Besatzung kümmert sich um mich.“

Freiheit statt Flugangst

In einem nächsten Schritt rät Psychologin Kinnunen, sich vor Augen zu halten, was man alles aufgrund der übertriebenen Flugangst versäumt: „Möchten Sie fremde Völker und Länder kennen lernen? Möchten Sie mit Ihrer Familie gemeinsam einen Urlaub verbringen, den Sie sich im Moment nicht zutrauen? Würden Sie sich freier fühlen, wenn Sie Ihre Ängste loswerden könnten? Wenn Sie mindestens eine Frage mit ,Ja’ beantwortet haben, lohnt es sich, an der Flugangst zu arbeiten. Überlegen Sie, was Sie als erstes unternehmen wollen, wenn Sie Ihre Flugangst überwunden haben, wie frei und mutig Sie sein werden.“

Flugangst in Verbindung mit anderen Ängsten

Bei der Flugangst ist allerdings zu bedenken, dass sie manchmal mit anderen Ängsten in Verbindung steht, wie der Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen), der Höhenangst, sozialen Ängsten (Unwohlgefühl in Menschenmengen) oder auch einer Todesangst. „In einem solchen Fall ist es ratsam, zuerst die Hintergründe der anderen Ängste zu klären und zu bearbeiten und erst anschließend die Flugangst“, unterstreicht die Expertin.

Richtige Atmung bei Ängsten

Durch richtiges Atmen und durch Entspannungsübungen kann den Symptomen, die durch Angst hervorgerufen werden, entgegengewirkt werden. Angst löst im Körper eine Stressreaktion aus. Der Atem wird automatisch schneller und tiefer. Das kann u.a. zu einem Engegefühl im Hals, Herzrasen, Schwindel und Benommenheit führen. Deshalb sollten Sie sich darauf konzentrieren, ruhig und langsam in den Bauch und nicht in die Brust zu atmen, doppelt so lange aus wie ein. Empfindet man bereits ein Gefühl der panischen Angst, wird man das kaum schaffen. Ein bewährter Trick, um die Atmung zu normalisieren, besteht dann darin, in eine Tüte oder einen Handschuh zu atmen. Damit wird die ausgeatmete Luft wieder eingeatmet, die noch immer ausreichend Sauerstoff enthält.

Progressive Muskelentspannung bei Flugangst

Angst geht auch Hand in Hand mit Muskelverspannungen. Der amerikanische Physiologe Edmund Jacobson konnte nachweisen, dass bei einer entspannten Muskulatur ein intensives Angsterleben nicht möglich ist. Daraus leitete er seine Entspannungstechnik, die „progressive Relaxation“ ab, bei der die Entspannung über den Umweg vorheriger Anspannung erreicht wird. In den Flugzeugsitzen lassen sich die Übungen bei Flugangst besonders gut durchführen:

  • Ziehen Sie die Schuhe aus, beugen und strecken Sie Ihre Zehen und führen Sie mit Ihren Füßen kreisende Bewegungen aus.
  • Pressen Sie anschließend die Fersen für einige Sekunden gegen den Boden und lassen Sie wieder los, um die Muskulatur zu entspannen. Wiederholen Sie diese Übung einige Male.
  • Ihre Hände ruhen währenddessen auf Ihrem Schoß, Sie ballen sie rhythmisch zur Faust und entspannen Sie wieder.
  • Gleichzeitig können Sie auch den Kopf gegen die Rückenlehne drücken und wieder entspannen.

Durch diese Übungen wird Ihr Kreislauf aktiviert, ein neues Wohlgefühl stellt sich ein, die Flugangst schwindet.

Reisestress vermeiden

Reisestress verstärkt übrigens den durch Flugangst ausgelösten Stress noch deutlich. Deshalb sollten Sie Ihre Reisevorbereitungen rechtzeitig und in Ruhe erledigen. Kommen Sie unbedingt zeitgerecht zum Flughafen!