Was beim Kauf eines Flachbildfernsehers beachtet werden muss.
Die Zeiten des guten alten Röhrenfernsehers scheinen endgültig abgelaufen zu sein. Ist man heutzutage auf der Suche nach einem neuen Fernsehgerät, kommt man an einem Flachbildfernseher nicht mehr vorbei. Sie sehen schick aus, können praktischerweise an der Wand montiert werden und bieten, die richtige Wahl vorausgesetzt, ein Kinoerlebnis für das heimische Wohnzimmer. Doch die Kaufentscheidung ist oftmals alles andere als leicht. Was ist also bei der Anschaffung eines Flachbildfernsehers zu beachten? Was ist der Unterschied zwischen LCD und Plasma? Folgendes sollte man beachten, damit nach dem Kauf keine Katerstimmung aufkommt.
Plasma vs. LCD
Der Markt der Flachbildschirme wird von zwei unterschiedlichen Technologien geprägt. Zum einen die LCD-Technologie und zum anderen das Plasma-Verfahren. Inzwischen hat sich eine Dominanz der LCD-Fernseher herauskristallisiert; die Regale des Einzelhandels sind prall gefüllt mit Bildschirmen, die auf die Flüssigkristalle setzen. Dementsprechend wurden im letzten Jahr auch weitaus mehr LCD-Fernseher als Plasmafernseher verkauft. Von etwa 4,4 Millionen verkauften Flachbildfernsehern waren 3,9 Millionen LCD-Fernseher.
LCD steht für „liquid crystal display“ und beruht darauf, dass Flüssigkristalle die Polarisationsrichtung des Lichts mit Hilfe elektrischer Spannung beeinflussen können. Ein LCD-Fernseher besteht aus ganz vielen Zellen, die die Helligkeit bzw. Durchlässigkeit des Lichts ändern und so ein Bild entstehen lassen. Die LCD-Technologie wird nicht nur bei Fernsehern eingesetzt, sondern kommt auch bei Handydisplays oder Computerbildschirmen zum Einsatz.
Einen anderen Ansatz verfolgt die Plasma-Technologie. Hier besteht der Bildschirm aus verschiedenen Kammern, wobei drei Kammern einen Pixel ergeben. In diesen Kammern sind Neon und Xenon enthalten, die bei Bedarf durch einen Transistor gezündet werden. In den Kammern befinden sich ebenfalls Leuchtstoffe (Phosphore). Wird das Edelgasgemisch gezündet, entsteht ein Plasma, welches ultraviolette Strahlung emittiert. Trifft diese auf die Leuchtstoffe, entsteht eine Grundfarbe. Die drei verschiedenen Kammern stehen also jeweils für eine Grundfarbe. Die Grundfarben werden dann so gemischt, dass für jedes Pixel die entsprechende Farbe entsteht.
Vor- und Nachteile von Plasma und LCD
Die LCD-Fernseher galten lange Zeit als Favorit, da sie über eine längere Lebensdauer und einen geringeren Stromverbrauch verfügten. Plasmafernseher hatten lange Zeit das Problem, zu viel Strom zu verbrauchen. Außerdem ließ die Helligkeit nach ein paar Jahren deutlich nach. Doch durch neue Entwicklungen hat sich dieser Nachteil inzwischen amortisiert. Lebensdauer und Stromverbrauch sind mittlerweile konkurrenzfähig. Die Plasma-Technologie hat dennoch einen ganz entscheidenden Hacken: Sie wird erst ab einer Größe von 42 Zoll Bildschirmdiagonale eingesetzt. LCD-Fernseher gibt es auch schon in kleineren Ausführungen. Plasmafernseher können hauptsächlich durch sehr hohe Kontrastwerte punkten. LCD’s hingegen schaffen meistens eine bessere Auflösung. Worauf sollte man aber grundsätzlich beim Kauf eines Flachbildfernsehers achten?
HDMI, Candela, Kontrast, Bild
Grundsätzlich gilt bei Flachbildfernsehern das Gleiche wie bei anderen Produkten auch: Wer Qualität möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Der Preis eines solchen Gerätes hängt natürlich auch von der Größe ab. Umso größer der Fernseher, desto mehr muss man zahlen. Egal ob Plasma oder LCD, vernünftige Qualität ist sicherlich nicht für 500 Euro zu bekommen. Dass Doppelte sollte man mindestens investieren, will man auch die nächsten Jahre noch Spaß am Fernsehen haben. Einige Parameter können dem Kunden beim Kauf über die Qualität Aufschluss geben:
1. Kontrast
Plasmafernseher schaffen ein höheres Kontrastverhältnis als LCD-Displays. Das Verhältnis sollte aber in jedem Fall mindestens 10.000:1 betragen. Neuere Modelle der Oberklasse schaffen inzwischen ein Kontrastverhältnis von 500.000:1.
2. Candela
Ebenfalls aufschlussreich ist der Wert der Lichtstärke. Er wird in Candela angegeben, und sollte bei einem guten Gerät mindestens 500 cd/m² betragen.
3. HDMI
Das frei empfangbare Kabelfernsehen wird leider immer noch nicht in HD-Qualität ausgestrahlt, dies soll angeblich erst in zwei Jahren der Fall sein. Über Satellitenempfang oder Pay-TV ist aber bereits jetzt digitaler Vollgenuss möglich. Ebenfalls digitale Auflösung gibt es bei der DVD bzw. bei Spielkonsolen. Daher ist beim Kauf auf jeden Fall darauf zu achten, dass mehrere HDMI-Anschlüsse vorhanden sind. Denn nur mit ihnen kann die volle digitale Qualität genossen werden.
4. Das Bild
Zu guter letzt noch ein Tipp: Interessiert man sich für ein bestimmtes Gerät, sollte man sich das Bild in den verschiedenen Modi zeigen lassen. Soll heißen, ein guter Fachhändler wird den Fernseher auf Wunsch an die Sat-Anlage oder den Kabelanschluss anschließen und auch im DVD-Modus zeigen. Nur so kann man die Qualität wirklich beurteilen.