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Fit dank Kaizen: Schritt für Schritt zum persönlichen Erfolg 

Mit einer Politik der kleinen Veränderungen lässt sich Großes bewirken. Jeder einzelne kann seinen ganz persönlichen Weg zu körperlicher Fitness gehen.

Kaizen kommt aus dem Japanischen und steht für eine Philosophie, die in den USA zu ersten Erfolgen führte. Das Prinzip: Unternehmen steigern ihre Produktivität nicht durch großartige Umstrukturierungen, sondern kontinuierliche Verbesserungen der vorhandenen Kapazitäten. Was bei den Amerikanern zur Zeiten der Depression in den 1940-er Jahren funktionierte, brachten die Japaner zur Perfektion: kleine Schritte summierten sich zur fulminanten Beschleunigung – das Land der aufgehenden Sonne ist heute eine der führenden Wirtschaftsmächte weltweit.

Kaizen für jeden von uns: Umgehung der Angst

„Was für das Vorankommen von Firmen gut ist, müsste doch auch für den Einzelnen machbar sein“, dachte sich Robert Maurer, außerordentlicher Professor an der medizinischen Fakultät der Universität von Los Angeles. Und es gelang dem Verhaltenstrainer und Berater, über Jahrzehnte hinweg, hundertfach den Beweis zu erbringen. Seine Kaizen-Interpretation hat Menschen unterschiedlichster Positionen und Bedürfnisse den Weg zu Glück und Erfolg gewiesen. Maurers Prinzip: Es gibt nur zwei wichtige Strategien, um Veränderungen herbeizuführen.

  • Innovation: Ungeheure, rigorose Veränderung und
  • Kaizen: Veränderung durch kleine, bequeme Schritte

Seine Schlussfolgerung: Was die meisten von uns hindert, Innovationen anzupacken, ist die Angst. Angst vor Neuem, vor Veränderung, vor Versagen. Unser Gehirn reagiert darauf mit einer Blockade. Durch Kaizen – dem System der geringfügigen Veränderungen – lässt sich diese Angst umgehen.

Mind Sculpture: Ein Gedanken-Gebäude wird zur Realität

Die Angst vor dem großen Schritt – das ist es, was viele von uns blockiert. Die Umgehung dieser Angst ist ganz einfach und (er)fordert von uns gar nicht Großartiges. Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich dem System Kaizen zu nähern: Sich kleine Fragen stellen, kleine Gedanken denken, kleine Maßnahmen ergreifen, kleine Probleme lösen, kleine Belohnungen aussetzen und kleine, aber wichtige Momente beachten. Im Zentrum steht „Mind Sculpture“, eine einfache Technik, die die Entwicklung neuer sozialer, geistiger und körperlicher Fähigkeiten unterstützt – allein durch die Vorstellung, dass man sie ausführt!

Kaizen für die Fitness – 10 Schritte zum Erfolg

  1. Starten Sie mit Mind Sculpture mindestens ein Monat vor Beginn des Fitnesstrainings.
  2. Legen Sie fest, wie viele Sekunden (!) Mind Sculpture sie täglich dafür anwenden wollen – der Zeitaufwand sollte so gering sein, dass Sie die Anforderung an jedem Tag problemlos erfüllen können. Die Wiederholung ist wichtig, steigern Sie nur langsam.
  3. Sind sie bereit, dann legen Sie sich an einen ruhigen, bequemen Platz und schließen die Augen.
  4. Stellen Sie sich die schwierige Situation beim Start des Fitnesstrainings vor. Was sehen Sie alles?
  5. Was nehmen Sie in dieser Situation noch wahr – Geräusche, Gerüche, Aromen?
  6. Stellen Sie sich vor, die erste Fitness-Stunde zu absolvieren, ohne einen Muskel zu bewegen. Was sagen Sie? Wie klingt Ihre Stimme? Mit welchen körperlichen Gesten begleiten Sie alles?
  7. Stellen Sie sich eine positive Reaktion vor – Lob vom Trainer, ein Glücksgefühl, bewundernde Blicke anderer.
  8. Stellt sich bei Ihnen der Spaß für das zuvor als unangenehm empfundene erste Fitnesstraining nicht sofort ein, dann forcieren Sie keinesfalls! Keine Ausreden suchen, warum Sie nicht üben. Wenn Sie gänzlich zu üben vergessen, dann verkürzen Sie den Zeitaufwand wieder.
  9. Fühlen Sie sich mit Mind Sculpture wohl – das kann Tage, aber auch viele Wochen dauern – dann stellen Sie sich vor, was in der ersten Fitness-Stunde schlimmstenfalls passieren könnte und wie Sie darauf reagieren würden.
  10. Wenn Sie sich bereit fühlen, die Aufgabe real anzupacken, versuchen Sie es zuerst mit ein paar kleinen Schritten: Jeden Tag eine Minute lang vor dem Fernseher auf der Stelle marschieren – langsam steigern; sich täglich auf den Heimtrainer setzen, vorerst ohne die Pedale zu betätigen und nur die Zeitung darauf zu lesen.

Der allmähliche Aufbau zu einem dauerhaften Programm nach dem Kaizen-Prinzip ist das genaue Gegenteil des üblichen Musters, bei dem man ein paar Wochen lang mit einem Aktivitätsschub loslegt, es sich dann aber wieder auf der Couch bequem macht.

Für eine verbesserte Fitness ist es vielleicht am besten, seine Ziele nicht zu hoch zu stecken. Neuere Forschungen belegen, dass schon kleine Schritte Großes bewirken können. Eine Studie an der Adelphi Universität (USA) zeigte, dass Menschen, die an vier Tagen pro Woche täglich nur vier Minuten auf einem Laufband liefen – und darauf achteten, dass sie 70% ihrer maximalen Herzfrequenz erreichten – eine Steigerung ihrer Sauerstoff-Aufnahmefähigkeit um 10% verzeichnen konnten. Genau so viel wie diejenigen, die täglich zwanzig Minuten trainierten.