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Finanztest: Rentenfonds kriseln in Finanzkrise

Traditionsfonds DWS Inrenta geht mit ABS-Papieren in Rendite-Rente. Dumm für Rentner, wer Rentenfonds Euro mit sicherer Rente oder Festzinsanlage verwechselte: Rentenfondsmanager haben sich verzockt, und auch riskante Anleihen gekauft.

Rentenfonds Euro galten in puncto Sicherheit als überlegene oder superiore Geldanlage, da sie in festverzinsliche Wertpapiere investieren. Rentenfonds Euro wurden gerne auch Rentnern von den Geldanlageexperten als sichere Geldanlage empfohlen. Doch was ist in der Hand der Primatenvarietät Homo oeconomicus var. „Master of Business Administration“ (MBA) noch sicher? Sorgte eine einzelne sub-primatenhafte Managementleistung eines „master en finance de marché“ noch für keine subprime-Krise, sondern 2008 nur für den sub-Peanuts-Verlust von 4,9 Milliarden Euro bei der Société Générale, bedurfte es für die superiore Subprime-Krisen-Surprise-Party schon eines superioren sub-primatenhaften MBA-Cluster-Desasters.

Relativ saure Rentenfonds-Besitzer – relative Rendite unter REX

Das Rentenfonds Euro als sicher gelten, kann nun in den passiven Vorruhestand der Fondsgesellschaften-Märchen abgewrackt werden. So wurde der 40 Jahre alte Traditionsfonds DWS Inrenta mit ABS-Papieren ungenießbar gemacht: Die momentane relative Rendite liegt bei minus 21,15 Prozent. Die relative Rendite von minus 21,15 Prozent an der Frankfurter Börse bezieht sich auf den REX-Performance-Index. Es ist der Durchschnittskurs von 30 repräsentativen Anleihen des deutschen Rentenmarktes. Investment-Banker beziehen sich schon immer gerne auf die relative Rendite oder den relativen Return, denn sie zeigt, ob die so genannte Performance des Rentenfonds im Vergleich zum Gesamtmarkt oder zum REX-Index besser oder schlechter ist. Minus 21,15 Prozent gegenüber dem REX ist also im positiven Sinne eine Rentenfonds-Gewinnwarnung. Ein anderer Vergleichsindex ist der „Citigroup Euro Broad Investment Grade“.

Rentenfonds investieren nicht alle nur in festverzinsliche Wertpapiere

Rentenfonds galten als risikoarme Geldanlage, die gegenüber anderen Aktienfonds den Nachteil einer unattraktiven Rendite haben. Musste man schon früher relativ sichere Rentenfonds mit einer besseren Rendite als eine gute Festzinsanlage wie die Nadel im Heuhaufen suchen, konnte man trotzdem mit den besten Rentenfonds einen achtbaren Renditegewinn erzielen. Bisher waren die Rentenfonds Euro gerade in turbulenten Börsenzeiten wie jetzt bei Anlegern besonders beliebt. Rentenfonds Euro gelten als besonders sicher, da viele dieser Fonds hauptsächlich in europäische Staatsanleihen in Euro, daneben aber auch in das britische Pfund oder Schweizer Franken investieren. Gegenüber Rentenfonds mit Fremdwährungen wie Yen besteht also kein Währungsrisiko. Für die Geldanlage galt der Rentenfonds Euro als sichere Basisanlage, mit der Option, immer während der Laufzeit aussteigen zu können. Je nach Anlagestrategie des Rentenfonds legen die Rentenfondsmanager aber auch den Schwerpunkt nur auf Pfandbriefe, andere mischen zum Beispiel Staatsanleihen mit Pfandbriefen und anderen sicheren Wertpapieren. Als unsicher haben sich nun Rentenfonds mit Genussscheinen und ABS-Papieren erwiesen.

Asset-backed Securities machen Traditionsfonds DWS Inrenta ungenießbar

Genussscheine sind meist von Banken ausgegebene aktienähnliche Papiere, die zum Beispiel Rechte am Gewinn einer Gesellschaft beinhalten. Gerade Genussscheine und ABS-Papiere sind in der momentanen Finanzkrise auf Renditesturzflug. Den Traditionsfonds DWS Inrenta hat es wegen seiner starken Beteiligung an ABS-Papieren erwischt: Asset-backed securities sind Anleihen die mit Kreditforderungen gesichert sind. Da amerikanische Kreditnehmer ihre Kreditraten nicht zahlen konnten, gelten ABS-Papiere seit Beginn der US-Immobilienkrise weltweit als Giftpapiere. Pech für DWS Inrenta-Anleger war und ist, dass noch Anfang 2009 das Fondsvermögen zu 25 Prozent in ABS-Papieren steckt, knapp 40 Prozent des Fondsvermögens liegen in Finanzanleihen, 25 Prozent in Pfandbriefen und nur 5 Prozent in Staatsanleihen.

Nicht alle Rentenfonds stehen in roten bis tiefroten Zahlen

Nicht alle Rentenfonds stehen in den Miesen, viele Rentenfonds schreiben auch noch Anfang 2009 schwarze Zahlen. Doch haben es die hoch bezahlten Rentenfondsmanager nicht geschafft, besser als der normale Wertpapiermarkt abzuschneiden. Fast alle Rentenfonds liegen schlechter als der Marktindex „Citigroup Euro Broad Investment Grade“.