Bisweilen stellt die Finanzierung des Studiums eine erhebliche Herausforderung dar. Der Beitrag zeigt einige der gängigsten Möglichkeiten auf.
Eine Ausbildung kann teuer werden. Die Kosten eines Studiums müssen irgendwie finanziert werden. Nach Schweizer Recht ist dies grundsätzlich Sache der in Ausbildung stehenden Person selber beziehungsweise ihrer Angehörigen (Eltern, Stiefeltern und Ehepartner).
Gesetzlich sind die Eltern verpflichtet, für die Ausbildung ihrer Kinder bis zum Abschluss einer ersten Berufsausbildung aufzukommen. Die Eltern sind von der Unterhaltspflicht in dem Mass befreit, als dem Kinde zugemutet werden kann, den Unterhalt aus seinem Arbeitserwerb oder andern Mitteln zu bestreiten.
Falls die Studierenden oder Ihre Angehörigen das Studium nicht selber finanzieren können, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an.
Nebenerwerb
Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Studium nicht ausschliesslich als Werkstudent zu finanzieren. Dies würde es verunmöglichen, den Nebenerwerb zu reduzieren, etwa in Phasen der Prüfungsvorbereitungen. Idealerweise soll ein Studentenjob nur als Ergänzung zu einer anderen fixen Finanzierungsquelle dienen.
Kantonale Stipendienstellen
Unter bestimmten Voraussetzungen haben Studierende Anrecht auf staatliche Ausbildungsbeiträge wie Stipendien oder Darlehen. Aktuell nutzen über 18.500 Studierende der Schweizer Hochschulen diese Möglichkeit.
Für die Gewährung von Stipendien und Darlehen ist grundsätzlich jener Kanton zuständig, in dem die Eltern ihren steuerrechtlichen Wohnsitz haben. Die kantonale Zuständigkeit für Stipendien und Darlehen bringt es mit sich, dass nach unterschiedlichen Kriterien über die Gewährung von Ausbildungsbeiträgen und deren Höhe entschieden wird.
Sozialämter der Gemeinden
Sehr oft helfen auch die Sozialämter der Gemeinden. Doch vielen Studierenden fällt gerade der Gang zum Sozialamt sehr schwer. Eigentlich zu unrecht, denn es geht weniger um die Gewährung von Sozialhilfe als vielmehr um eine Investition in die Steuerzukunft der öffentlichen Hand. Wer sein Studium erfolgreich abschließen kann, wird in der Regel nach dem Berufseintritt höhere Steuerbeträge abführen, welche die gewährte Sozialhilfe schon nach kurzer Zeit amortisiert haben.
Stiftungen und Fonds
In der Schweiz existieren zahlreiche Stiftungen, die Personen in der Ausbildung offen stehen. Daneben gibt es auch viele Institutionen, die Personen in einer speziellen Lebenssituation unterstützen wollen (etwa alleinerziehende Mütter).
Ratsam ist hier eine Konsultation des Stiftungsverzeichnises der Eidgenossenschaft. Durch eine Suche mit den Stichworten, die der aktuellen Lebenssituation entsprechen, lässt sich schnell eine mögliche Stiftung ausfindig machen.
Da der Eintrag in das Eidgenössische Stiftungsverzeichnis freiwillig ist, empfiehlt es sich auch, zusätzlich zu googeln.
Die wichtigsten Institutionen, die der Bildungsförderung verpflichtet sind, sind auch den kantonalen Stipendienstellen bekannt.
Studiendarlehen von Banken
Einige Bankinstitute bieten Studierenden Ausbildungskredite zu vergünstigten Konditionen an. Leider sind jedoch diese Angebote angesichts der herrschenden Konkurrenz im Bankenmarkt geschrumpft – dies ist etwas unverständlich. Hochschulabsolventen sind für Banken ein gutes Kundensegment, so dass es im Interesse der Finanzinstitute sein müsste, diesen Kreis während des Studiums besser zu pflegen.
Jedoch muss dringendst davon abgeraten werden, das Studium über vermeintlich günstige Kleinkredite oder Sofortkredite zu finanzieren. Die angebotenen Konditionen rechnen sich selten.
Bei einem allfälligen Kredit sollte es sich um ein spezifisches Ausbildungsprodukt einer bekannten Kundenbank handeln. Wichtig ist hierbei die persönliche Beratung. Diese garantiert, dass die Bank nur ein Finanzierungsprodukt zusagen wird, wenn die Rückzahlung nach Studienabschluss gesichert ist. Das verhindert, dass die Absolventen in die Schuldenfalle geraten.
Es empfiehlt sich, Darlehen erst etwa zwei Jahre vor dem Studienabschluss oder als Zwischenlösung während ein, zwei Semestern zu beanspruchen. Wer zu früh auf Darlehen setzt, läuft Gefahr, bei Abschluss auf einem hohen Schuldenberg zu sitzen.
Unterstützung durch die Bildungsinstitutionen
Schliesslich verfügen viele Universitäten und Hochschulen über Mechanismen wie Solidaritätsfonds, die in finanziellen Notlagen einspringen können. Hier lohnt es sich, die entsprechende Website zu besuchen. Oft helfen auch den Bildungsinstitutionen nahestehende Vereine wie Studierendenorganisationen oder die Alumni.
Schließlich ist es auch ratsam, sich die Gebührenverordnungen genauer anzusehen. Nicht selten können die Bildungsinstitutionen bei Härtefällen auf die Erhebung von Gebühren verzichten. Ist mit diesen Maßnahmen die Finanzierung des Studiums noch immer nicht gesichert, so sollte das persönliche Gespräch mit der Verwaltungsdirektion oder dem Rektorat gesucht werden. Meistens verfügen diese über weitere Ideen oder Kontakte.
Die KostenseiteBevor jedoch die Frage beantwortet werden kann, wie hoch der für die Finanzierung des Studiums benötigte Betrag ist, muss ein Ausbildungsbudget mit den zu erwartenden Kosten erstellt werden.