Fiebrige Kleinkinder sind eine Herausforderung für jede Mutter. Mit einigen Tipps lassen sich Temperaturmessungen spielerisch in den Tagesablauf einbauen.
Ganz besonders bei Kleinkindern kämpfen Mütter sehr häufig mit erhöhter Temperatur. Diese dient als eine Art Abwehrreaktion des Körpers, um sich gegen Infekte zur Wehr zu setzen und sonstige Stressfaktoren zu bewältigen. Eine weitere Ursache der häufigen Fieberinfekte liegt auch darin begründet, dass das Temperaturzentrum des kindlichen Gehirns noch nicht vollständig entwickelt ist. Daher ist zu beobachten, dass die Temperatur sowohl sehr schnell steigen als auch sinken kann.
Da körperliche Abwehrreaktionen in Form von erhöhter Temperatur eigentlich sehr gut sind, um bereits frühzeitig körpereigene Abwehrkräfte zu entwickeln, sollte man nicht immer direkt mit Fiebermitteln entgegenwirken. So gilt beispielsweise bei Kleinkindern ein Grenzwert von 39°C, ab dem ein fiebersenkendes Mittel in Zäpfchenform oder als Saft verabreicht werden sollte.
Welche Dinge sind bei fiebrigen Kleinkindern zu beachten?
Bei der Pflege fiebriger Kleinkinder gilt es dennoch so einiges zu beachten. Besonders wichtig ist es, dass man den stark erhöhten Flüssigkeitsbedarf des Kindes bestmöglich ausgleicht, indem man darauf achtet, dass es ausreichend trinkt. Hierbei spielt die Art des Getränkes erst einmal eine untergeordnete Rolle. Wenn man auch im Regelfall sehr streng darauf achtet, dass hauptsächliche ungesüßte Tees und Wasser getrunken werden, so sollte in fiebrigen Krankheitsfällen schon mal eine Ausnahme gemacht werden. Denn egal ob Wasser, Tees, Saftschorlen oder purer Fruchtsaft – wichtig ist eigentlich nur, dass die aufgenommene Menge stimmt. Anders ist es jedoch bei der Aufnahme fester Nahrungsmittel. Denn Appetitlosigkeit ist bei fiebrigen Krankheitsbildern recht normal und sollte daher nicht überbewertet werden.
Besonderes Augenmerk sollte jedoch auf die Einhaltung der Ruhezeiten gelegt werden. Schlaf ist sehr wichtig, um neue Kräfte zu schöpfen und sich auszukurieren, denn wichtige Hormone, die der Zellerneuerung und dem Wachstum dienen werden nur im Schlaf ausgeschüttet. Die Schlafzimmertemperatur darf bei fiebrigen Kindern ruhig etwas kühler sein und auch bei der Wahl der Schlafkleidung muss es nicht unbedingt der warme Schlafanzug sein. Häufig ist es völlig ausreichend, die Kinder in Unterwäsche schlafen zu legen.
Auch auf das allgemeine Krankheitsbild fiebriger Infekte sollte man sich einstellen und gelassen und ruhig auf Schlappheit, Anhänglichkeit und Wehleidigkeit der kleinen Patienten reagieren. Sie brauchen sehr viel Zuwendung und Liebe, immer ein paar extra Streicheleinheiten und können sehr oft nur mit Mama oder Papa an ihrer Seite einschlafen.
Wie misst man am besten Fieber?
Mittlerweile gibt es mehrere Möglichkeiten, um die Körpertemperatur zu messen. Jedoch sind diese Messergebnisse auch von unterschiedlicher Zuverlässigkeit. Messungen im Po gelten nach wie vor als sicherste und aussagekräftigste Messergebnisse. Daher empfiehlt sich diese Messmethode gerade für Babys und Kleinkinder.
Bei der Messung in der Mundhöhle reicht bereits ein leichtes Öffnen des Mundes, um die Position des Thermometers zu verändern und damit das Messergebnis zu verfälschen. Dieses sollte während der gesamten Messung ganz ruhig unter der Zunge liegen und nicht bewegt werden. Eine sehr schwierige Voraussetzung für kleine Kinder – vor allem weil die Zeit bis zur Anzeige des Messergebnisses eine echte Geduldsprobe für die angeschlagenen Sprösslinge ist.
Doch auch die Messung im Achselbereich ist nicht wirklich genau, da hierbei sowohl Umgebungstemperatur wie auch der Durchblutungszustand einen entscheidenden Einfluss auf das Messergebnis haben. Doch auch wenn die Messung exakt vorgenommen wird, so zeigt das Thermometer in der Regel bis zu einem Grad weniger an als bei einer Messung im Po.
Da die Genauigkeit gerade bei Babys und Kleinkindern eine große Rolle spielt, werden von vielen Apotheken Fieberthermometer empfohlen, die die Temperatur im Gehörgang messen. Mit nur etwa zwei Sekunden Wartezeit wird diese Messmethode von den Kleinen auch sehr viel eher geduldet als andere langwierigere Varianten. Aus diesem Grund nehmen Eltern auch den etwas höheren Anschaffungspreis dieser Geräte sehr gern in Kauf.
So gewöhnt man Kinder an das Fiebermessen
In jedem Falle ist es eine echte Erleichterung, wenn man die Kinder bereits spielerisch an den Einsatz eines Fieberthermometers gewöhnt, wenn sie gesund sind. Dies sorgt bei den Eltern für eingespieltes Handling im Ernstfall und erhöht die Bereitschaft der Kleinen, die Prozedur über sich ergehen zu lassen.
Hervorragend übt sich der Umgang mit einem Fieberthermometer nämlich auch an flauschigen Patienten aus der Kinderzimmerpraxis. Schließlich sind ja auch Teddys und Puppen manchmal krank…