Von grünem Tee sind zahlreiche Berichte bekannt, wie er die Gesundheit des Menschen fördert. Jetzt steht fest: er hilft auch beim Fettabbau.
Der tägliche Genuss von grünem Tee führt zu einer signifikanten Verringerung des Körperfettanteils. Zu diesem Schluss kam eine Studie aus Japan. Als Grund wird die hohe Konzentration an Catechinen in dem traditionellen Heißgetränk genannt.
Catechine
Catechine sind Polyphenole und gehören zu den so genannten sekundären Pflanzenstoffen (Flavanole). Sie haben bereits vor Jahren die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf sich gezogen, weil sich ganz besonders bei den Catechinen Epigallocatechin und Epigallocatechin-Gallat besondere physiologische Wirkungen nachweisen ließen.
So sind bereits zahlreiche wissenschaftliche Berichte bekannt, die bestätigen, dass die Catechine mikrobielle Infektionen, Thrombosen und Krebserkrankungen vorbeugen und den Blutdruck sowie den Blutzucker regulieren können. Darüber hinaus haben Tierversuche gezeigt, dass Teecatechine die Speicherung von Fett in Körper und Leber hemmen und die Thermogenese stimulieren.
Fettburner – auch beim Menschen?
2005 prüfte ein japanisches Forscherteam um Tomonori Nagao in einer zwölfwöchigen, doppelblinden Studie die Hypothese, ob eine kontinuierliche Catechinaufnahme auch beim Menschen das Körperfett reduzieren kann. Dazu tranken 17 gesunde, normal- bis übergewichtige japanische Männer zwischen 24 und 46 Jahren täglich 340 Milliliter Oolong-Tee mit 689,9 Milligramm Catechinen, während die 18-köpfige Kontrollgruppe dieselbe Menge an Oolong-Tee trank, dessen Catechinmenge aber lediglich 21,8 Milligramm betrug. Alle Probanden ernährten sich während der Studie kalorienarm, wobei auch der Fettanteil an der Nahrungsenergie mit jeweils rund 27 Prozent recht niedrig war. Zusätzlich führten die Studienteilnehmer Ernährungstagebuch, das wöchentlich von den Forschern überprüftet wurde.
Alle vier Wochen erfolgte eine Aufzeichnung der körperlichen Aktivität. Um den Einfluss der Teecatechine klarzustellen, war einerseits die Koffein-Konzentration beider Teegetränke mit etwa 22 Milligramm pro 100 Milliliter minimal, andererseits durften die Probanden für die Dauer der Studie keine weiteren catechin- oder koffeinreichen Lebensmittel und Getränke konsumieren.
Das eindeutige Ergebnis
Bei Versuchsende zeigten sich bei der Versuchsgruppe signifikant niedrigere Werte insbesondere für das Körpergewicht, den Body-Mass-Index (BMI), den Taillenumfang und die Körperfettmasse. Hatten beide Gruppen anfangs in diesen Kategorien noch fast identische Werte, konnte die Catechin-Gruppe nach drei Monaten ihr Körpergewicht im Mittel mit 2,4 Kilogramm um 1,1 Kilogramm stärker reduzieren als die Kontrollgruppe. Dadurch verringerte sich der BMI in der Versuchsgruppe durchschnittlich von 24,9 um 0,8 Punkte und damit doppelt so deutlich wie in der Kontrollgruppe, bei der er von 25,0 auf 24,6 sank.
Besonders bemerkenswert dabei ist, dass ein Großteil des Gewichtsverlustes auf die Reduzierung der Körperfettmasse zurückzuführen war. Diese war in der Grünteegruppe im Durchschnitt mit 1,4 Kilogramm deutlich ausgeprägter als in der Kontrollgruppe, die eine vergleichsweise geringe Abnahme der Fettmasse um 0,7 Kilogramm aufwies.
Zusätzlich konnten die Forscher zeigen, dass sich die Serum-Konzentration eines durch oxidativen Stress degenerierten Lipoproteins, das MDA-LDL, in der Versuchsgruppe verglichen mit der Kontrollgruppe statistisch bedeutsam verringerte. Aufgrund dessen kommen die Autoren zum Schluss, dass ein langfristiger Konsum catechinreichen grünen Tees die Entstehung von oxidierten Lipiden wie MDA-LDL hemmen und somit einen Risikofaktor für die Entwicklung von Arteriosklerose ausschalten kann.
Doch vor allem konnten Nagao und Kollegen erstmalig am Menschen nachweisen, dass Teecatechine signifikant das Körperfett senken und damit eine Verbesserung bei zahlreichen Zivilisationskrankheiten, insbesondere bei Fettsucht, bewirken können.